Robert McConnell Heritage | Covent Garden

Denke ich an Covent Garden, dann denke ich nicht an Tabak. Unter all meinen Leidenschaften, derer es wirklich viele gibt, ist die Oper die größte. Die einzige, von der ich vielleicht ein bisschen was verstehe. Und deshalb ist es das Royal Opera House Covent Garden, woran ich bei diesem Namen denke. Nicht nur an viele lang vergangene legendäre Aufführungen, die uns dokumentiert sind, sondern auch an einen lieben Bekannten, einen Schotten, der in London lebt und der diese Opernleidenschaft teilt. Mit ihm saß ich vor vielen Jahren mal nach einer Aufführung an der Bayerischen Staatsoper in einem Wirtshaus und wir unterhielten uns beim Bier über Sängerinnen. Der Name einer damals zumindest stimmlich eher unerfreulichen Sopranistin fiel und er antwortete vollendet british: „Ich habe sie vor ein paar Jahren im Royal Opera House gehört. Es war einer dieser seltenen und denkwürdigen Momente, wo Debut und Abschiedsvorstellung auf denselben Abend fielen.“

Aber wie komme ich jetzt zum Tabak? Von gleichzeitigem Debut und Abschiedsvorstellung kann hier keine Rede sein, schon allein, weil ich vor diesem Review eine ganze Dose von Robert McConnells Covent Garden geraucht habe und das ist auch beim besten Willen nicht an einem Abend zu schaffen.

Außerdem gibt es überhaupt keinen Grund, bei diesem Tabak und seiner Qualität, die Dose nach der ersten Füllung zu entsorgen oder zu hoffen, dass sich irgendwer anderes daran erfreut. Man kann den Covent Garden, sofern man englische Mischungen mag, problemlos und durchaus auch mit Genuss rauchen. Das ist ein sehr solider Tabak. Und das ist ja schon mal was. Allerdings hat dieser Tabak eine Vorgeschichte und damit kommen wir dann doch zu einem Problem und vielleicht sogar zur erwähnten Abschiedsvorstellung. Aber der Reihe nach:

Der Covent Garden ist eine mittel-kräftige englische Mischung aus einer anständigen Portion Latakia, die recht gut mit Orient, Virginia und Perique balanciert ist. Das Tabakbild ist eher dunkel, aus der geöffneten Dose riecht er verführerisch rauchig ohne fordernd zu wirken. Er schmeckt rauchig mit ein paar recht dezenten Trockenfruchtnoten durch den Perique und das ganze auf einem schönen Teppich aus Orientals und Virginia. Das, was diesem Tabak fehlt, ist eine unverwechselbare Persönlichkeit. Ein solcher Tabak könnte auch als kräftigere englische Hausmischung in einem Händlersortiment stehen. Einem Anfänger würde man sie vermutlich dort nicht empfehlen, obwohl der Covent Garden durchaus als Einstieg in die vollere englische Richtung auch für den Anfänger gut geeignet wäre, weil ihm große Kanten oder gar eine größere Keule, die er auspacken könnte, völlig fehlen.

Der Hersteller Kohlhase & Kopp hat den Covent Garden vorher kurzfristig unter dem Namen „Night Club“ auf den Markt gebracht und jetzt sind wir bei der Vorgeschichte: Der Night Club und damit auch der Covent Garden ist als Ersatz für die eingestellten Dunhill Tabake aus der STG Produktion gedacht gewesen. Der Dunhill Tabak, dem der Covent Garden (Night Club) nachempfunden wurde, ist die STG Version von Dunhills Night Cap. Diese Nachbildung ist, bis auf ein paar Nuancen, bei denen der Covent Garden meiner Meinung nach sogar besser abschneidet, weil er akzentuierter wirkt, recht gut gelungen. Allerdings kommen wir hier zu einem schier grotesken Sündenfall, an dem Kohlhase und Kopp erstmal vollkommen unschuldig ist.

Der Dunhill Night Cap, ob aus der originalen Dunhill Produktion (also vor 1981) oder der Murray’s Produktion, war ein Monument an Tabak! Ein fast endloses Geschmacksvolumen im Wechsel zwischen Latakia und Perique, kraftvoll und auch durchaus stark! Auch stark polarisierend, aber für diejenigen, denen der Night Cap zuviel war, gab es im Dunhill Portfolio ja reichlich Alternativen! Und just dieses beeindruckende Monument Night Cap wurde beim Produktionswechsel von Murray’s zu STG zu einer schier lächerlichen Karikatur geschrumpft! Alles, was den alten Night Cap ausgezeichnet hat, wurde bis zur Unkenntlichkeit glattgebürstet. Mehrheitstaugliche Beliebigkeit war das Resultat – und just dem ist der Covent Garden nachempfunden! Und dabei schneidet er sogar geringfügig besser ab als die STG Version des Night Caps!

Aber warum Kohlhase & Kopp bei dieser großen Fülle „neuer“ Tabake, die man da unter der McConnell Heritage Reihe auf einmal auf den Markt geworfen hat und die in dieser Fülle ja auch erstmal verkauft werden müssen, die Gelegenheit ausgelassen hat, diesen STG Sündenfall rückgängig zu machen und sich beim Covent Garden (Night Club) am Dunhill Original oder der Murray’s Version zu orientieren, das verstehe ich nicht. Nicht nur, dass man den eingefleischten Dunhill Fans ein Monument zumindest ansatzweise hätte zurückgeben können, es wäre auch ein Marketing Coup für die ganze Serie geworden, wenn man auf das „Original“ zurückgegriffen hätte. Was wir jetzt letztlich haben, ist dieselbe Gleichförmigkeit wie vorher. Das ist in meinen Augen kein Gewinn.

 

 

Robert McConnell Heritage Dschungelführer

27 Antworten

  1. So – da ha(e)mmers wieder. Chance vertan, die „Marrrkettting-Profis“ von Kohlhase & Kopp. Aber wie etwas perfektionieren, wenn man sich nicht die Mühe macht, auch mal Tabak strategisch zu „bedenken“ und somit keineswegs Gefahr läuft, etwas richtig Tolles zu kreieren. Dabei -wenn auch mit ideeneicher Hilfe von Außen – zeigt das Unternehmen immer mal wieder, wie es funktioniert, denke ich an HU-Tobacco, zahlreiche Huber Blends – hier vor allem den ewigen Überflieger „Balkan“ und den ersten Polit-Tobacco Kurt Eisner.
    Hatte ich mich als früher Dunhill-Adept schon nach der Murrays-Aera von der Night Cap ferngehalten, so weiß ich dank dieser Vorstellung genau, was ich nicht brauche: ein weiteres Allerweltskraut. Dem Rezensenten sei gedankt, es ist mir einen 11er 1345 Espresso wert. So sei`s!

  2. Jürgen Gradengger sagt:

    Lieber Peter,

    da kann ich dir nur zustimmen. Ich hatte in den frühen 2000er Jahren einige Dosen der Murray´s Version geraucht. Die würden doch bis 2004 od. 05 noch in Irland produziert, wenn ich mich recht erinnere? Das war ein durchaus kräftiger Bursche. Er schmeckte mir sogar besser als der 965. Die STG Version kenne ich nicht, da ich mich vom Latakia verabschiedet habe. Es wäre serh schön gewesen, wenn man sich da wirklich auf die Klassik und Historie dieser Mischung besonnen hätte. Aber das war ja auch schon bei den Peterson Nachbauten der Fall. Man traut sich einfch nicht Kante zu zeigen. Dabei Kan K&K das ja, wie man an den Tabaken für HU sehen kann. Auch MacBaren ist da mit seiner HH Serie deutlich mutiger. In letzte Zeit rauche ich auch wieder den ein oder andern Latakia Tabak. mal sehen ob ich den trotzdem teste. Ich mag ja auch Perique.

    Grüße Jürgen

  3. Erno Menzel sagt:

    Danke! Dem ist nichts hinzuzufügen.

  4. Wunderbares Review, auf den Punkt getroffen! Für sich betrachtet ist der Covent Garden / Nightclub durchaus ein toller Tabak, deutlich würziger als die meisten sonst erhältlichen „Hausmischungen“. Aber sicher kein Kraut mehr, vor dem man sich – wie ich z.B. früher – mit großem Respekt nähern musste. Besser als der 965 (früher wie heute) ist er freilich allemal. Aber das ist mein ganz extrem subjektives Urteil, dem mit Sicherheit sehr viele mit guten Gründen widersprechen würden.
    Tatsächlich vermisse ich ein Kraut, das dem alten Nightcap ähnelt. An Nikotinbomben mangelt es zwar auch heute durchaus nicht, aber das sind dann meist ziemlich bittere Darkfired-Kentucky-Mixtures, denen ich persönlich ab Überschreitung einer bestimmten Menge DFK nicht viel abgewinnen kann. So bleibt der Covent Garden als maximal mittelschwere Mischung, die zumindest im Ansatz die geschmackliche Bandbreite von Latakia (der aus cypriotischer Herkunft nochmal anders schmeckt als der früher noch verfügbare syrische), sehr feinen Orients und Perique (solange der nicht auch noch durch DFK ersetzt wird). Mei, früher war mehr Lametta, hätte Loriot gesagt.
    Somit bleibt für K&K immer noch die Option, einen „Night at the Opera“ herauszubringen, der dem alten Nightcap nachempfunden ist…
    Happy Smoking,
    Andreas

    • Lieber Andreas, lieber Peter,
      da ist jetzt doch sowohl das Konzept, als auch schon der Name klar umrissen, oder?
      Wir brauchen einen richtigen „Nightcap“ und wir nennen ihn „Night at the Opera“
      Dann mal los, Hans anrufen, Tabake mischen und ich werde schon mal etwas los skribbeln … eine schöne füllige Bianca Castafiore muss auf das Label ….

      • Peter Hemmer sagt:

        Langsam langsam, also Bianca Castafiore und „Night at the Opera“ klingt erstmal ganz gut, aber man muß wissen, dass der gloriose Geschmack des Nightcaps einen verdammt hohen Preis hatte, denn der Tabak roch für die anderen als ob ein komplett zugeschissener Pferdestall niederbrennt… und bei „Night at the Opera“ denke ich da doch eher an diese einzigartige Mischung aus Schweiß, Haarspray, Mottenkugeln und süssem Kölnischwasser. Vielleicht solltest du da besser in Kendal nachfragen?

        • Marc sagt:

          Nunja, wenn das Problem so gering ist, so kann doch der Tabak einfach „Night at the Royal Stables“ heißen oder „The nightly stables near the Opera“? Aber vorsicht mit dem Titel „Covenant stables“, die Rechte sind nämlich bereits vergeben, obwohl da sbestimmt zu den erwähnten Duftnuancen passen würde… http://www.covenantgrove.com/

    • noch ein Andreas sagt:

      Nachdem Murray’s die Fertigung eingestellt hat und der damalige Bonner Stammtisch den neuen Nightcap indiskutabel fand, haben wir über das örtliche Pfeifen & Cigarrenhaus den Tabak nachmischen lassen. Bei- Überraschung- Kohlhase & Kopp.
      Das Ergebnis fand Anklang und hieß „Bonner Qualmkoepp“, heute steht nur noch „Koepp“ auf der Packung, und wird inzwischen seit ca. 12 Jahren im erwähnten Laden verkauft.

      Wo kämen wir denn hin, wenn derselbe Tabak unter zwei verschiedenen Namen verkauft wird? Dem Chaos würde Tür und Tor geöffnet.

      Gruß, Andreas

      • Marcel sagt:

        Vielen Dank für den Tipp.
        Ich habe gleich mal eine Dose bestellt.

      • Erno Menzel sagt:

        Guter Tipp, gleich mal zwei Päckchen geordert. Danke und Gruß.

      • Wer schreibt das Review hier im Blog über den Bonner Qualmkoepp … im Vergleich zum alten Nightcap … ich bin mir sicher, da hat noch jemand eine alte Dose im Keller …

        • noch ein Andreas sagt:

          …und vergleicht eine Sorte, die 15 Jahre in einer ekligen Dose gemodert hat, mit einer frisch zubereiteten Mischung in aromaversielter Hightechplastiktüte. Da kann das Original kaum mithalten.
          Ohne Flachs, tatsächlich konnten wir damals keinen Unterschied feststellen.
          Einen besseren Eindruck wird man heute nicht kriegen, schätze ich. Immer noch besser, als historisch einen brennenden Pferdestall zu erwarten und eine Runde Ponyreiten zu kriegen…

          • Erno Menzel sagt:

            Da brat mir doch einer den berühmten Storch. Da liegt der heilige Gral 12 Jahre unentdeckt in der alten Hauptstadt und das für 8,55€. Endlich merkt man im Mundraum wieder, dass Latakia im Spiel ist. Ich überlege ernsthaft, mir eine Nachtmütze samt tragbarer Kerze zuzulegen, auf einen Nachttopf werde ich aber verzichten.

        • Erno Menzel sagt:

          Alten Nightcap habe ich nicht, wohl aber Simmons McDowell Proben von 1973, das hilft uns aber nicht weiter.

        • Ja, hat er (Murrays) und der Bonner Qualmköpp trifft heute bei mir ein.

  5. whuebner sagt:

    Naja, bei der Ausgangslage war es ja durchaus der Anspruch, die gerade eingestellten Tabake durch möglichst gleiche Mischungen zu ersetzen. Wenn ich die letzten 15 Jahre den STG-Nightcap geraucht und gemocht hätte, wäre ich mit dem Ergebnis so wie es nun ist wahrscheinlich ganz zufrieden. Vielleicht wären diese Raucher sogar eher enttäuscht wenn es nun ein anderer Tabak wäre. Auch wenn ich den Wunsch zur Wiederauflage echter alter Klassiker natürlich voll verstehe.

    Viele Grüße,

    Wolfgang

    • Ja, im Vergleich zum zuletzt produzierten STG-Nightcap ist der Covent Garden extrem nahe dran und für sich betrachtet ein meiner Meinung nach wirklich guter Tabak der bestimmt seine Fans hat (man kann sich ja auch nicht immer „haarige Monster“ in die Pfeife stopfen). Aber ein Tabak, der sich mehr an die älteren Rezepturen anlehnt wäre durchaus eine spannende Ergänzung. Ob so etwas dann heutzutage noch einen Markt finden würde, keine Ahnung…
      Happy Smoking,
      Andreas

      • Marc sagt:

        Naja, die Frage ist doch nicht ob es noch einen Absatzmarkt gäbe, den gibt es nämlich. Die eigentliche Frage ist eher: Wo kann man ihn verköstigen, ohne dabei einen unsanften Rauswurf zu riskieren (Raucher-Lounge und eigene Wohnung inbegriffen).
        Allerdings wäre er ein gutes Mittel, um unerwünschte Besucher oder neugierige Nachbarn in die Flucht zu schlagen. Insbesondere dann, wenn man sich zum Verköstigen noch ein paar begeisterte Freunde einlädt. 😉

  6. Winfried KARL sagt:

    So, etwas ratlos finde ich im käuflich erhätlichen Angebot (Qual der Wahl) 3 Varianten zu diesem Tabak:
    1. den hier beschrieben Covent Garden, 2. Peterson Nightcap, 3. den in den Kommentaren beschriebenen Bonner Qualmkoepp (der inzwischen wieder so und nicht nur „Qualmkoepp“ heißt.

    Wer kann mir Aufschluss über die Unterschiede geben?
    Hat der Peterson Nightcup die STG-Rezeptur und ähnelt damit dem Covent Garden?
    Erfüllt der Bonner Qulamkoepp die Erwartung an die frühere Dunhill Version?

    Also, erfüllt eine der Versionen den „brennenden Pferdestall“ oder ist es bei allen dreien nur Ponyreiten, um mal bei einer in den Kommentaren stehenden Formulierung zu bleiben?

    Ich freue mich auf Antwort zum Thema!

    W.K.

  7. Peter Hemmer sagt:

    Hallo Winfried,
    also der Peterson Nightcap entspricht, soviel ich weiß, dem STG Dunhill Nightcap. Ich würde auf den Covent Garden zurückgreifen, weil er etwas zupackender ist als das „Original“ – auch wenn Ponyreiten hier durchaus treffend ist. Den Bonner Qualmkoepp habe ich nicht geraucht, klingt aber doch zumindest so gut, dass er einen Versuch wert wäre… Ich fürchte aber, dass der Murrays-Stil unwiederbringlich verloren ist, selbst wenn der Qualmkoepp da näher dran sein sollte, denn die Basistabake sind einfach nicht die selben.
    Herzliche Grüße
    Peter

  8. Winfried KARL sagt:

    Hallo Peter,
    herzlichen Dank für die schnelle Antwort!
    Neben all den tollen, eleganten Mischungen (Westminster etc.) habe ich im übertragenen Sinne immer mal wieder Lust auf ein pralles Butterbrot (so ist ja z.B. auch deine Beschreibung von der Dunhill Standard Mixture).

    Aus der Zeit vor meiner reinen „Zigarrenphase“ so Ender der 70er und der 80er Jahre habe ich eine ganz bestimmte Erinnerung an den Geruch kräftiger Latakia-Mischungen ( meist von Dunhill), so stark, dass manchmal schon beim riechen der Magen leicht rebellierte. Aber sie waren unglaublich eindringlich, rauchig und speziell.

    Diesen Geruch finde ich bei den heutigen Mischungen so nicht mehr, auch wenn sie 40%tigen Latakiaanteil haben.
    Die sind toll, variantenreich, vielschichtig, aber sie knallen nicht wie ich das in Erinnerung habe. Eher distinguished royal horse stable.

    Du weist auf die Unterschiedlichkeit der heutigen Basistabe hin, die ja andere Ergebnisse bringen.
    Kann meine Vermutung richtig sein, dass es einen ganz erheblichen Unterschied vom ehemals syrischen zum heute türkisch-cyprischen Latakia gibt, der dann so ins Gewicht fällt?

    Herzliche Grüße
    Winfried

    • Peter Hemmer sagt:

      Hallo Winfried,
      es wäre naheliegend, einen Grund in der Verfügbarkeit der Latakias zu vermuten, aber ich glaube nicht, dass es daran liegt, denn das Problem trat und tritt immer bei solchen Produktionswechseln auf und zwar ganz unabhängig davon, ob der Tabak Latakia enthält oder nicht. Auch die Murrays Versionen mancher Dunhill Blends unterschieden sich bereits deutlich von der originalen Dunhill Produktion! Und es betrifft ja auch z.B. den Royal Yacht, der in der STG Version deutlich „zivilisiert“ wurde im Vergleich zum Murrays! Ein anderes eklantantes Beispiel ist der „Werdegang“ (um das Wort „Verfall“ zu vermeiden) der Three Nuns! Das ist heute ein rauchbarer Tabak, aber um ehrlich zu sein, nicht mal mehr ein Schatten seiner selbst. Und das geht auch ganz ohne Latakia!

  9. Winfried KARL sagt:

    Hallo Peter,
    herzlichen Dank für diese Einschätzung.
    Dann mache ich mich mal weiter auf die Suche nach dem was meinen Erinnerungen entsprechen könnte.
    Bin aber mit dem was ich bisher an Tabaken probierte, die ich durch die Riviews hier kennen lernte super zufrieden und möchte sie nicht mehr missen.
    Nur halt noch für zwischendurch so ein wenig Hard & Heavy Latakia …….
    Herzliche Grüße

  10. Winfried KARL sagt:

    Das Monument an Tabak, der ursprüngliche Dunhill Nightcap,von dem Peter Hemmer in den obigen Kommentaren schreibt: „Er hatte einen Nachteil, er roch für die anderen als ob ein komplett zugeschissener Pferdestall niederbrennt“ ist sicherlich Geschichte und schöne Erinnerung.

    Was vom Covent Garden, als“Nachbau“ späterer Zeit zu halten ist steht ausführlich hier im Review.

    Für mich stellte sich die Frage ob der in den Kommentaren erwähnte Bonner Qualmkoepp, der vom Pfeifen-und Cigarrenhaus Bonn als Haustabak angeboten und von Kopp Tobaccos gemischt wird mehr in Richtung „Stallgasse“ führt. Den Bezug auf den Nightcap aus der Murray- Produktion gibt es nur hier in den Kommentaren. Auf der hp des Versenders steht nur: englisch, Latakia, Virginia, türkische Tabakspitzen, Perique.

    Der Vollständigkeit halber wollte ich auch noch den aktuellen Peterson Nightcap probieren.

    Kurze Abschweifung vom Thema: bei Covent Garden denke auch ich mehr an das Royal Opera House Covent Garden als an Tabak.
    Kleiner Hinweis an Opernfreunde: wer dort nicht hinpilgern will oder kann, für den sind die Live Übertragungen von dort in Kinos eine vergnügliche Alternative (ebenso wie die Übertragungen aus der Metropolitan Opera New York). Abschweifung Ende.

    Beim Riechen an den geöffneten Dosen ohne Berührung des Tabaks rieche ich beim Covent Garden Virginiasüsse, beim Peterson Nightcap verhaltenere Virginiasüsse und rauchig herbe Aromen, beim Aufrebeln des Tabaks stellen sich dann auch beim Covent Garden rauchig herbe Aromen ein. Das Tabakbild ist fast gleich.
    Beim Bonner Qualmkoepp, der im Pouch kommt und unbedingt umgefüllt werden muss, ist das Tabakbild dunkler und es riecht deutlich rauchig herber.

    Um das vorweg zu schicken, alle drei Tabake brennen problemlos ab.

    Der Covent Garden bringt genau das was Peter oben beschreibt: eine dem Mainstream angepasste englische Mischung, ohne Ecken und Kanten, komplett glattgebügelt mit wenig Rauchigkeit, die aber insgesamt wohlschmeckend ist, weil man schon differenziertere Nuancen an Aromen der verschiedenen Tabakanteil findet.

    Der Peterson Nightcap ist deutlich rauchiger und damit auch herber, aber, zumindest wie ich das schmecke, erheblich eindimensionaler was Aufschlüsselung einzelner Aromen betrifft.

    Ich rauchte ihn parallel, im Vergleich mit dem Bonner Qualmkoepp in zwei Pfeifen. Der ist nochmal ein wenig rauchiger, auch einen Tick stärker, schlüsselt vielleicht gering mehr einzelne Aromen auf, ist aber nach meinem Geschmacksempfinden fast gleichauf mit dem Peterson Nightcap.

    Hätte ich nur diese 3 Tabake zur Wahl, würde ich mich, trotz weniger Rauchigkeit für den Covent Garden entscheiden, wegen der schöneren Geschmacksnuancen in Bezug auf die einzelnen Tabake der Mischung.

    Hätte ich nur Peterson Tabake zur Auswahl, würde ich den Nightcap links liegen lassen und mich für den Old Dublin entscheiden, der ja hier im Blog im eigenen Review beschrieben ist.

    Der Bonner Qualmkoepp ist der günstigste dieser 3 Tabake, für mich kein Kriterium. Aber er ist deutlich schwerer zu beschaffen, da als Haustabak eines einzigen Händlers erstellt und er bringt zumindest für mich keinerlei Geschmacksvorzug oder -gewinn.
    Andere „Zungen“ mögen das anders sehen.

    Hätte ich die freie Auswahl an Tabaken wäre keiner der drei in meiner Auswahl.

    Da bringen Hubers english Balkan, Westminster von G. Pease, Balkan Flake von S. Gawith etc. so viel mehr an spannender Aromatik.

    Die Disqualifikation dafür, auch nur in irgendeiner Weise in der Tradition des Respekteinflössenden Monumentes Dunhill Nightcap alter Tage zu stehen, kam aus dem Munde einer jeweils kurz anwesenden, toleranten Nichtraucherin.
    Auf die Frage „ wie riecht denn der Tabak?“ kam die Antwort „ Och, eigentlich angenehm“. 😳

    W.K.

  11. Winfried KARL sagt:

    Um Missverständnissen vorzubeugen, was meine obige Aussage zu den aktuellen Peterson Tabaken betrifft: es ging um Tabake mit der Geschmacksausrichtung der drei hier genannten Probanden.
    Peterson Flake und Navy Rolls gehören nach wie vor zu meinen Lieblingen.

    • Gut, Winfried, danke für diese Klarstellung, ansonsten wäre ich sofort auf die Barrikaden gestiegen 🙂
      Denn diese beiden, ergänzt um den Huber Balkan, werde ich mit in den Olymp oder die Sargasso See nehmen, wenn ich mich dermaleinst auf den Weg mache. Und sonst nix.

  12. Winfried KARL sagt:

    Im Grübeln darüber warum der Peterson Nightcap auf Platz 8 der Bestsellerliste eines großen Düsseldorfer Tabak-,Pfeifen-und Zigarrenversenders steht kam ich nicht weiter.

    In ländlicher Umgebung lebend bin ich zum Rauchen außerhalb des Hauses verurteilt.
    Mit einer erneuten Pfeifenfüllungen des Peterson Nightcap kam ich heute, in Verbindung mit dem Geruch frisch ausgebrachter Gülle auf den Wiesen der Umgebung, immerhin dem Eindruck einfachsten irisch-britischen? Landlebens näher.
    A Cup of Tea wäre passend gewesen. Heute war es ein „Feierabendbier“, was zusätzlich Pub-Atmosphäre suggerierte.😉

    In Zukunft werde ich den Nightcap durch einen „Haustabak“ des o.g. Versenders ersetzen um das Landleben aufzuwerten.😊

    https://pfeifenblog.de/isle-of-thanet-pipe-republic/

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