Vauen Duke als Deckelpfeife – ein Restaurationsbericht

Pfeifen mit Deckel sind meine ganz besondere Leidenschaft. Aber es ist nicht nur die Sammelleidenschaft, die mich antreibt, meine Deckelpfeifen kommen auch oft zum Einsatz, da ich sehr viel in der zum Teil auch unwirtlichen Natur unterwegs bin, oder mich in meiner hobelspanübersäten Werkstatt aufhalte. Die Deckel schützen zum einen die Brennkammer der Pfeifen vor Wind, Regen und Schnee und auf der anderen Seite die Natur und mein Atelier vor Funkenflug. Mein Sammlung ist nicht groß, oder gar vollständig zu nennen, es ist gerade einmal vielleicht ein gutes (zum Teil dreckiges) Dutzend. Ich sammle eher extensiv. Ich beobachte Ebay und hin und wieder auch ein paar Estate-Händler und es kommt zuweilen auch vor, dass mir ein Zuschauer meines Youtube-Kanals, der von diesem Hobby weiß, eine Pfeife anbietet oder gar überlässt. Spätestens seit meinem Video über meine Deckelpfeifen von der verschneiten Seiser Alm, ist meine Liebe zu diesen skurrilen Rauchgeräten hinlänglich bekannt. Auch habe ich hier im Blog schon über die Restaurierung einer BBK und einer Passatore berichtet.

Es sind aber nicht die alpenländischen Gesteckpfeifen, die sogenannten Jägerpfeifen, die mich interessieren, es sind eher die „normalen“ oder gar eleganten Pfeifen, die mich anziehen. Eine meiner allerliebsten ist eine Peterson mit Silberapplikation und schon lange träume ich von einer Deckel-Dunhill, die war aber bisher ausserhalb der finanziellen Möglichkeiten eines armen Künstlers.

Vor ein paar Tagen hatte ich ein unglaubliches Glück und es ging mir eine ausserordenlich anmutige Schönheit ins Netz, die auch einen weißen Punkt auf dem Mundstück aufweist, keinen White-Spot, sondern eine fränkische Grazie, eine Weißpunkt Vauen aus Nürnberg. Der Zustand dieser Pfeife war so mittel. Keine schweren Macken und Schäden, nur etwas verdreckt und ungepflegt. Die Deckel sind echte Rußfänger, das bin ich gewöhnt und das Mundstück war gelinde gesagt, unappetitlich. Ich bastel und restauriere ja unglaublich gerne und so machte ich mich bald an die Arbeit. Beim Auseinandernehmen der Pfeife wunderte ich mich jedoch etwas, der 9mm Zapfen steckte im Pfeifenholm, nicht wie sonst im Mundstück, das machte mich stutzig. Ich vermutete zunächst, dass diese Pfeife in der Vergangenheit einmal einer unsachgemäßen Reparatur unterzogen wurde, oder der Zapfen sich im Holm festgefressen hatte. Mit sanfter Gewalt, konnte ich ihn nicht lösen, also ließ ich ihn erst einmal stecken. Bei einem unserer Videotelefonate mit meinem Freund und Mitautor dieses Blogs Bodo Falkenried, zeigte ich ihm stolz meine Neuerwerbung und fragte ihn nach seiner Meinung zu dem „Zapfenproblem“. Sein Rat war schlicht und geradeaus. „Frag doch einfach Vauen“, meinte er.

„Sehr geehrte Damen und Herren …
… langweilige Höflichkeiten und dieses in dieser Zeit unumgängliche Bla, bla, ich hoffe alle sind gesund … bla, bla …
… Ich habe eine alte Vauen Duke mit Messing-Deckel gebraucht erworben … sollten Sie Informationen zu dieser Serie haben … Alter usw. würde ich mich freuen.
... fasel, laber, schwätz…
Am aller drängensten beschäftig mich aber – da ich die Pfeife restaurieren möchte – die Frage nach dem Zapfen. Wie Sie auf dem angehängten Foto erkennen können, steckt der 9mm Zapfen in der Pfeife, nicht im Mundstück. Da ich die Pfeife in ihren Originalzustand zurück versetzen möchte, wollte ich Sie fragen, ob das im Original so war, oder ob sich das um eine nachträgliche Modifikation oder Reparatur handelt?
Danksagung, Höflichkeiten, Grußformel … trallala … 

Wie der/die geneigte Leser*in schon mitbekommen haben wird: ich habe hier etwas gekürzt.

Umgehend erhielt ich Antwort von Vauen.
Mit dem freundlichen Hinweis, dass es besser wäre, das versprochene Foto der E-Mail auch anzuhängen …

Na, toll! Ich Trottel! Also sofort das Foto mit etwas Asche auf dem Haupt hinterher geschickt.

Ich merke gerade, wenn ich weiterhin – auch in gekürzter Form – meine Korrespondenz mit Vauen hier schildere, ist der Server bald voll.
Ich fasse also zusammen:

Erstens ist das Vauen-Team unglaublich freundlich, kompetent und zuvorkommend, das hat mich sehr beeindruckt. Ich wurde mit allen Informationen versorgt, die ich angefragt hatte, sogar einen Scan aus dem Katalog habe ich bekommen. Sollte das hier jemand von der Firma Vauen lesen, nochmals vielen Dank, ihr seid super! Und entschuldigt bitte, dass ich so nervig war.

Was habe ich also von Vauen konkret über meine Pfeife erfahren?

  • Sie ist aus der Serie Duke, einer eleganten „Life-Style“ Serie aus den 1980er Jahren.
  • Alle dunkelbraun, lackiert, Weisspunktqualität und Messingapplikation.
  • Mein Modell, eine Prince hat die Shape-Nummer 054. Es gab noch eine Half?- Bent 505 und eine Billard 286.
  • Die Pfeife stammt aus dem August 1988
  • Der Preis betrug damals 165.- DM, das war also eine Pfeife nur für die ganz feinen Leute … 😉
  • Es gab kein Standard-Modell mit Deckel, das war wohl eine Sonderanfertigung auf Kundenwunsch. (Das zeigt mir, dass der Vauen-Service auch in den Achtzigern schon beachtenswert kundenorientiert war.)
  • Und das wichtigste: Der Zapfen war bei meiner Pfeife schon immer im Pfeifenholm. Bei den Pfeifenköpfen der Nummern 050 bis 056 waren früher die Zapfen im Original im Holm befestigt.

Aus dem Vauen Katalog 1988. Mit freundlicher Genehmigung der Firma Vauen

Ich sage euch, allein diese Katalogseite hat mich umgehauen. Tagelang bin ich mit einem (debilen) Lächeln auf den Lippen herumgehüpft. Was für ein Prachtstück des 1980er Jahre Werbedesigns. Genau das war meine Jugend. Diese Mode! Viel zu starke Schulterpolster und Glitzerstoff. Im Strassencafé Pariser Bistro-Bestuhlung. Dieses Pärchen trinkt vor dem Opernbesuch noch eben – wie könnte es anders sein – einen Kir-Royal … Oder sind die beiden vom Film? Der Rahmen in Gestalt einer Filmperforation deutet es subtil an? Der Schriftzug von DUKE in so einem Art-Deco-Font – Damals von meinen Grafiker-Kollegen sicher noch von Hand vom Letraset-Bogen gerubbelt, auf purem, grellen Magenta-Grund. Diese Broschüre gehört ins Design-Museum. Das waren die 80er! Ihr merkt schon, ich kann mich gar nicht beruhigen. Ich war damals kurz vor dem Abitur und wollte danach eigentlich Grafik-Design studieren …

Während ich also damals im August 1988 im englischen Garten und an der Isar meine letzten Sommerferien genoß, wurde in der fränkischen Manufaktur – vielleicht für einen passionierten Operngänger – diese Prince mit einem Deckel maßgefertigt. Vermutlich hatte der feine Herr Angst vor Asche und Tabak in den Taschen seines todschicken Armani-Smokings. Damals gab es für Opernkarten noch meterlange Wartelisten, die Nürnberger Oper ist ein wunderschönes Haus und man durfte im Foyer noch Pfeife rauchen.
Da ich die Pfeife von einem Antiquitätenhändler in Nürnberg bezogen habe, blieb die Pfeife wohl ihr bisheriges Leben auch hier in der Frankenmetropole und da wird sie auch bleiben. Ich war wild entschlossen, diesem schönen Stücke seinen Achtzigerjahre-Glanz zurückzugeben.

Die Restauration

Zunächst einmal musste ich den Deckel vorsichtig abschrauben, dazu musste ich nur mit einem Uhrmacherschraubenzieher die kleine Messingschraube lösen. Darunter zum Vorschein kam eine gerauchte, aber tadellos intakte Rauchkammer. Der Messingdeckel war völlig verrußt und dieser Ruß hatte sich, vermutlich wegen des Zuckers in den (Virginia) Tabaken richtig festgesetzt. Ein Essigbad, Spülmittel, das alles half nichts. Kurzentschlossen hielt ich den Deckel an die Lederscheibe meiner Schleifmaschine und trug die Schicht ab. Der Deckel glänzte sofort, erhielt aber auch ein paar oberflächliche Kratzer, die aber später noch aufpoliert werden. Das Verrußen der Deckel ist der wirklich einzige Nachteil dieser Pfeifen je nach Bauart, sind sie schwierig zu reinigen. Für den Pfeifenkopf ist das häufige An- und Abschrauben des Deckels zum Zwecke der Reinigung sicher auch nicht förderlich. Da gibt es deutlich bessere aber auch viel schlechtere Patente. Darüber werde ich sicherlich auch bald einmal bloggen.

Als nächstes unterzog ich die Pfeife einer Grundreinigung und Desinfizierung mit hochprozentigen Alkohol. Ich verschwende da im übrigen niemals Lebensmittel, wie das von einigen Pfeifenrauchern gemacht wird. Abscheulichkeiten habe ich da schon lesen müssen, von Gin, Whisky oder sonstigen Köstlichkeiten, die als Desinfektionsmittel mißbraucht werden. Denkt immer daran, wieviele Menschen in armen Ländern Durst leiden müssen, wenn ihr so etwas frevelhaftes tut. Mit einem sogenannten Pipe-Reamer schabte ich die Aschereste (Kake) aus dem Pfeifenkopf. Das war nötig, aber nicht problematisch. Der Vorbesitzer war mit der Pfeife sichtlich pfleglich umgegangen. Ich konnte keinerlei Brennspuren oder Unebenheiten erkennen. Das Holz ist von einer sehr guten Qualität. Das Mundstück hatte starke Beläge und war etwas angegilbt, aber am Polierbock war das relativ leicht zu beheben. Auch der Kopf der Pfeife brauchte nur eine kleine Politur.

Leider lackiert die Firma Vauen seine Pfeifen sehr oft. Ich halte das für keine sehr gute Idee. Vordergründig lässt das die Pfeifen sehr lange schön glänzen, ist aber der Lack einmal beschädigt – was bei meiner gottlob nicht der Fall ist – so ist man als normalsterblicher Pfeifenraucher dann nicht mehr in der Lage das selbst zu beheben. Während eine Politur mit Carnaubawachs sicherlich jedem zuzutrauen ist, vermute ich, dass kaum jemand Lust, Zeit und Muße hat, einen Pfeifenkopf komplett abzuschleifen oder abzubeizen, wenn Lack stellenweise abgesplittert oder aufgeplatzt ist. Hervorzuheben ist an dieser Stelle, die Verwendung von massivem Messing, sowohl für Kopf- als auch Holmring (und Deckel). Da wurde nichts vernickelt, vergoldet oder sonst etwas gepfuscht. Das ist massiv und wunderbar polierbar.

Die Pfeife sah zu diesem Zeitpunkt fast so aus, wie in den Achtzigern. (Ach könnte man das doch auch von dem Autor sagen) Sie glänzte, war picobello sauber (Neu? nein, mit Perwoll gewaschen). Aber es gab noch ein kleines Problem mit dem Zapfen. Dass dieser standardmäßig auf der Kopfseite eingeklebt war, hatte ich ja schon erwähnt, das wollte ich natürlich so lassen, aber er war zu locker. Neigte man die Pfeife auch nur ein kleines Stück, so fiel der Kopf herunter. Da ich jetzt nicht immer hochgehobenen Kopfes rauchen wollte, nur um den anderen Kopf nicht zu verlieren, musste ich dieses Problem beheben.

Sucht man im Internet nach „Zapfen Weiten“, so bekommt man die absonderlichsten Tipps. Vor allem warne ich ausdrücklich davor den Zapfen je zu stauchen, also ihn im heissen Zustand gegen eine harte Fläche zu drücken. Das löst das Problem nur kurzfristig und das auch nur unzulänglich. Beim Stauchen entsteht eine kleine Wulst am Rand des Zapfens, der dann zwar strenger sitzt, aber eben nur an dem Wulst. Der Zapfen selbst bleibt nach wie vor zu dünn. Irgendwann fällt der Kopf dann doch wieder ab, weil diese kleine Randwulst nicht genug Reibung verursacht. Man muss den gesamten Zapfen weiten und das ist nicht schwierig. Der Zapfen hat ja bei 9mm gefilterten Pfeifen, einen 9,x mm Innendurchmesser, sonst würde ja der 9mm Filter nicht hinein passen. (Hat es jetzt jeder kapiert, oder soll ich es nochmal ausführlich erklären?) Es gibt im Baumarkt zu kaufen, oder es bleibt bei schwedischen Möbelstecksystemen auch gern einmal übrig, ein 10mm Holzdübel. Ansonsten geht auch ein kleiner Ast von ca. 10mm Durchmesser. Mit einer Feile oder dem Taschenmesser schnitzt man dieses, oder jedes andere runde Holzstück leicht konisch zu. Oben sind dann 9mm und unten immer noch 10mm. Mit einem Fön – aufpassen bei Handwerker-Heißluftfönen – besser ist ein normaler Haarfön, der wird nicht so heiß (besitze ich aber nicht), wird jetzt der Zapfen vorsichtig erwärmt und auf das Holzstück gepresst. Ganz vorsichtig! lieber öfter wiederholen als zu heiß werden lassen, oder zu sehr pressen.

Und damit ist die Vauen Duke 054 aus dem August 1988 wieder vollständig hergestellt. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden und auch ein Bisserl stolz auf meine wirklich überaus elegante Deckelpfeife. In der staubigen Werkstatt wirkt sie auf diesem Foto völlig deplatziert. Wenn das Leben wieder weiter geht, das Opernhaus oder die Meistersingerhalle wieder öffnet, dann werde ich meine Duke in die Smokingtasche stecken und wieder dorthin tragen, wo sie hingehört, unter die ganz feinen Leute der Nürnberger Oberschicht. Als ich bei den Recherchen zu diesem Artikel auf die Website der Firma Vauen geschaut habe, musste ich zwar feststellen, dass es die Duke-Serie leider nicht mehr gibt, aber es sind doch viele wirklich elegante, hochwertige Pfeifen im Angebot. Ganz besonders hat mich die neue „Pfeifen-Tradition“ begeistert. Eine sehr exklusive Linie mit nur 1000 der allerschönsten Hölzer und echten Sterling-Silberapplikationen.

Wenn es da je ein Modell mit Silberdeckel geben sollte, dann wäre ich ein glücklicher Wahl-Nürnberger.

Alexander Broy

Alexander Broy ist Künstler, Grafiker und YouTuber. Mehr zu sehen, hören oder lesen gibt es auf seinem Blog Künstlertagebuch. | Abonniere auch seinen NEWSLETTER

25 Antworten

  1. Andi sagt:

    Hallo Alex,

    sehr schönes Stück! Ich muss mich nun mal kurz bei Dir beschweren. Ich glaube wir haben zeitgleich angefangen uns für Deckelpfeifen zu interessieren, aber bei mir wäre das Interesse nach meiner Ersten (Dunhill „Hunter“, die ich damals am Stammtisch in München dabei hatte, bin aber unsicher, ob Du da da warst) wieder eingeschlafen, wenn man von Dir nicht dauernd wieder angefixt würde. Inzwischen nenne ich auch noch eine Peterson und eine (stilistisch diskutable) Brebbia Ohm Paul mein eigen. Wenn ich je über so eine Vauen stolpern würde, könnte ich sicher auch nicht wiederstehen, scheinen aber wohl wirklich selten zu sein. Frohes Schmauchen damit (hier in Südbyern hat es gerade Schneesturm, müsste ich nicht am Schreibtisch sitzen, sondern auf der Jagd, würde ich jetzt auch eine mit Häubchen ausführen). VG Andi

  2. Was für eine schöne Pfeife und ein ebensolcher Bericht. Dazu eine Überlegung und eine Frage: bei Deiner handwerklich/künstlerischen Begabung hättst Du die Lackschicht entfernen und das Holz neu aufbauen können. In der Hoffnung, daß die Qualität des Bruyeres tatsächlich der Anmutung der lackierten Pfeife entsprechen würde. Sicherlich eine Herausforderung – aber was willst Du sonst den ganzen langen Tag über machen? Dann die Deckelschraube – wäre ein (alter) versenkter Flachkopf nicht schöner?
    Aber: das sind Fragen, die eher einem übervollen Zeitkonto entspringen und die die Schönheit von Objekt und Prozedur keinesfalls schmälern.

    Derzeit noch massiver Schneefall, Schneesturm und herrlich frische Luft in München Süd/Südwest – so richtig passend zum Einsatz einer Deckelpfeife.

    • Oh je, da habe ich in diesem Artikel den Link auf Dein YT-Video „Pfeifenkopf komplett abschleifen“ übersehen, Du weißt schon, das Video, in dem der alte Bauer auf einer pflegebedürftigen Bank (ein Baumstumpf wäre übrigens passender) vor seinem Austragshäusl in der Herbstsonne sitzt und mit Messer und Fön hantiert. Meine Überlegung zum Lack ist damit hinreichend beantwortet.

  3. Heinz J. Petig sagt:

    Lieber Alexander Broy,
    danke vielmals für den unterhaltsamen (und lehrreichen) Restaurationsbericht zur Vauen Duke! Zwar befindet sich in meinem Fundus keine einzige Deckelpfeife, was aber den Holmzapfen angeht, findet sich diese „Konstruktion“ bei den meisten meiner Meerschaums …. hat das freundliche Vauen-Team erläutert, warum man diese – bei Holzpfeifen wohl eher ungewöhnliche – Methode der Verbindung zwischen Holm und Mundstück gewählt hat? By the way: Die beschrieben Art der Zapfenerweiterung hat mir sehr geholfen, eine seit längerer Zeit unbeachtetete EVA von Pipe Art 2000 (NOS Fried. Kraus) endlich wieder in Betrieb zu nehmen. Beste Grüße

    • Hallo Heinz,
      der original Wortlaut war bezüglich des Zapfens:
      „Dies diente zur Stabilisierung des Holmes.“ mehr weiss ich nicht.
      Vermutlich weil bei einer doch sehr eleganten Pfeife mit 9mm Filterkammer das Holz im Holm schon sehr gefährlich dünn wird …

  4. Jürgen Gradenegger sagt:

    Hallo Alexander,

    das mit dem Zapfen hätte ich dir auch erklären könne. Wobei ich natürlich lange nicht so ausführlich inromieren könte, wei das Vauen hier tat. Das Shape kam mir gleich bekannt vor. Habe ich doch ein 054 Prince in meinem Pfeifenschrank liegen. Sie ist allerdings ohne Deckel und einer meiner liebsten Flakepfeifen. Was das Lackproblem angeht, stimme ich dir zu, gebe aber zu bedenken, dass man die Pfeife ja ohne Probleme nach Nürnberg schicken kann. Der Service bei Vauen ist in dem Punkt aus eigener Erfahrung nicht minder erstklassik. ICh wünsche dir viel Freude mit deiner Deckelpfeife. Dein Bericht führen auch bei mir dazu, dass ich über eine solche Pfeife nachdenke. Ein Rattrys Helmet vielleicht? 🙂

    Herzliche Grüße
    Jürgen

  5. Waldi sagt:

    Lieber Herr Broy,
    als eifriger Leser der Beiträge im Pfeifenblog hat mich der Bericht über die restaurierte Deckelpfeife hingerissen, nun endlich auch einen kurzen Kommentar abzugeben. Warum?: Weil diese Pfeife von Vauen stammt. In meinem überschaubaren Fundus finden sich vier Stück dieses fränkischen Pfeifenherstellers, von Weisspunktqualität bis Basic. Ich meine schon, dass es der einzig in Deutschland verbliebene größere Pfeifenhersteller mit der Qualität der (sonstigen) Elite in diesem Geschäft aufnehmen kann. Mir gefällt es deshalb, wenn jetzt auch einer Vauen Augenmerk geschenkt wird, wobei es sich bei dem restaurierten Stück natürlich um eine Besonderheit, ein Unikat, handelt.
    Nicht nur als Bayer, genauer Oberpfälzer, kann ich sagen: Vauen verkauft kein Klump. Dies betrifft auch den Tabak, den Vauen meines Wissens noch selbst herstellt. Der Bericht hat meinen Blick (wiedermal) auf die Vauenserie „Tradition“ gelenkt. Aber auch ein armer Pensionist hat es mit nötigen Solvenz nicht leicht.
    Leider kann ich bislang noch keine Deckelpfeife mein Eigen nennen. Aber ich liebäugle schon länger damit. Schon wegen des rauen „Böhmischen“ unsers Landstrichs nahe der tschechischen Grenze.
    Es ist mir immer eine Freude, die Beiträge im „Pfeifenblog“ zu lesen. Die hochprofessionellen Berichte und Reviews sind ein stilistisches Highlight der deutschen Sprache. Vielen herzlichen Dank dafür

  6. Karl Hirsch sagt:

    Lieber Alex,

    ich habe die ganze Zeit die Luft angehalten, ob die Brachialgewalt der Lackentfernung mittels Heißluftpistole nicht plötzlich mit einem leisen Knack einen üblen Ausgang nimmt. Aber der alte Bauer (wo kommst eigentlich Du im Video vor?) kann mit dem Heißluftdings umgehen.

    Die Pfeife selber hat mich in meinen Erinnerungen kramen lassen. Ich hatte nämlich einmal eine ähnliche, kleiner Metallring am Holm und etwas massiver am Kopfrand, dazu eben diesen verkehrt herum konstruierten Zapfen. Allerdings war das keine glatte Pfeife sondern eine (vermutlich) rustizierte. Gab es eine Duke auch in dieser Ausführung? Google sagt ja.
    Irgendwann brachte ich das Kunststück zuwege, in das dünne holmseitige Ende des Mundstücks einen Riss einzuarbeiten. Die darauf folgende Reparatur wäre wenigstens eines Fotos würdig gewesen. Eine jener plastikumhüllten Drähte aus Mutterns Küche, mit denen man Frischhaltebeutel verschließen konnte, mußte herhalten. Ich wählte die Farbe Rot. Dem lästigen, auch von Alex beschriebenen Trend der Pfeife, Holz und Acryl getrennte Wege gehen zu lassen, konnte man so durch sachtes Zudrehen des Drahtes entgegenwirken.
    Ich hab sie lange Zeit geraucht. Wo ist sie eigentlich jetzt? Sind mir am Ende die Frischhaltebeutelverschließdrähtchen ausgegangen?

    • Lieber Karl, vielen Dank für deinen Restaurationsbericht. Auf die Idee kleine Verschlussclips zu verwenden, wäre ich alleine niemals gekommen. Zu dieser „Vikingerle-Methode“ werde ich demnächst einen Blogeintrag verfassen und eine mehrere Stunden währendes YouTube-Video. Anbei schon mal ein erster Entwurf für einen Beutelclip für Dunhill und Vauen Pfeifen, damit man keine rote Banderole verwenden muss und noch in den Verdacht einer kommunistischen Gesinnung gerät.

      • Der Versuch, Deine -zumindest latent immer wieder erkennbare – Liebe zur Komintern und zu den Komsomolzen zu verbergen, ist jetzt schon gescheitert. Die Verwendung einer roten Banderole würde also nicht verwundern. Bist Du nicht auch schon ein wenig zu alt für den Allunions-Leninistisch Kommunistischen Bund der Jugend?
        Allmählich betrachte ich Deine Deckelpfeifen-Manie aus einem etwas anderen Blickwinkel, wer weiß, was da sonst noch so gedeckelt werden soll.

        Dieses Design hast nicht Du erstellkt, oder? Eventuell als japanischer Holzschnitt?

        • Karl Hirsch sagt:

          Lieber Towarisch Alexej Alexejewitsch!

          Im Namen des Zentralkomitees der Internationale proletarischer Arbeiterpfeifenraucher rufe ich Dir Mut zu: Bleib standhaft gegen die Anfechtungen exemplarischer Kapitalistenbourgeoisien.

          Wir werden nicht ruhen, bis der Rote Stern als Prägestempel auf jeder Pfeife und Hammer und Sichel auf jedem proletarischen Пауч prangt.

          Blechdosen sind ein Papiertiger!
          Latakia ist ein Papiertiger.

          Freundschaft!

          Karl

  7. Guten Tag,ich bin heute zum erstenmal hier und freue mich sehr darüber.Grüßgott und Danke! Also ich finde,auf diese Restauration kann man mehr als nur ,,ein bißchen stolz“ sein.Handwerklich perfekt und mit viel Liebe zum Detail ausgeführt,wunderschöne ,,Ausgangspfeife“,(man merkt,die,,Prince“ ist mein Lieblingsshape und Favorit für Flakes)und dazu noch etwas schönes vor dem Verstauben oder gar dem Wegwurf gerettet.Sowas bringt meine Haltung zu Estate-Pfeifen ins Wanken.Das Thema ,,Deckelschraube“ hat mich beschäftigt:denkbar wäre eine Lösung mit Steckzapfen am Deckel-und Buchsen im Pfeifenkopfrand oder evtl. mit Feingewindeschrauben in Gewindebuchsen,da geht es aber ins Uhrmacher-und Feinmechanikergewerk,immer vorausgesetzt die Kopfwandung ist stark genug.In einem früheren Beitrag (ca.2018 aber auch vom Hersteller sehr gut gelöst).Zum Thema Reinigung:ich habe nur einmal Zwetschgenvorlauf mit 70% benutzt-die Pfeife roch eine Woche wie ein Maischefass (schwäbische Sparsamkeit prompt bestraft).Abschließend zur Farbe der ,,Reparaturbänder“(immer noch schöner als ein Metalldraht),natürlich geht ,,rot“,Stalin rauchte angeblich ja auch eine nie gereinigte weißgepunktete aus der Duke St.,auch gut riecht man den Chef bevor er da ist.Noch einen schönen Abend und gute Zeit.Herzliche Grüße Klaus S.

    • Servus Klaus, als es noch keine Internet-Foren gab und Blog ein Schreibfehler für das maritime Log gewesen wäre, war es für mich undenkbar, eine gebrauchte Pfeife zu kaufen. Das wurde als „Sauerei“ erster Güte betrachtet. In den zurückliegenden Jahren habe ich zig Pfeifen restauriert oder hygienisiert und und denke gänzlich anders darüber. Eines habe ich für mich gelernt: niemals den Teufel mit dem Beelzebub austreiben, an meine Pfeifen kommen nur 70%er Hetterich-Alk und Salz, so wie es Alexander vorgemacht hat. Die Maische hat Dich zu Recht bestraft!. 🙂
      Ihre Idee mit Feingewindeschrauben in Gewindebuchsen gefällt mir. Sicher nicht unproblematisch zu bewerkstelligen, aber wenn es einfach wäre, könnte es jeder machen. Auch der Herr Künstler Broy wächst noch an Herausforderungen.

      Ach so: und ein herzliches Willkommen.

    • Ein Gewinde einzuschrauben ist eine vortreffliche Idee. Ich nutze solche Holzgewinde ja häufig bei meinen Projekten. Aber ob es die so winzig auch gibt???? Das muss ich recherchieren. Liebe Grüße, Alexander

      • Wenns garnicht anders geht, dann machst sie halt selbst ….. aus Metall gibt es sie im Uhrmacherzubehör, z.B. Gewindeeinsätze M2

        • Lieber Bodo, für so winzige Uhrmacher-Fummelarbeiten bin ich nicht der Richtige. Ich will, dass der Deckel in dem Gewinde auch wirklich fest sitzt und hält.
          Bevor ich jetzt mit dem Einschrauben des Gewindes beginne, meint Ihr, die Raucheigenschaften der Pfeife könnten darunter leiden …

          • Bodo Falkenried sagt:

            Wie breit ist der Rand? Ist der Gewindeeinsatz klein genug, der Kleinste, den ich finden konnte (und für den es ein Werkzeug gibt) ist M2= metrisch 2,0 mm. Wenn diese Größe nicht den kopf (-rand) sprengt, würde ich es machen ….. und sekundiös filmisch dokumentieren.

            Sind Uhrmacher unter uns?

          • M2 ist der Durchmesser der Schraube, das würde passen. Die Frage ist, wie groß ist der Durchmesser von der Gewindeschraube aussen, denn viel Platz ist da nicht mehr. Oder ich mache es wie Karl und lassen den Deckel innen einfach verrußen…

  8. Karl Hirsch sagt:

    Jaaa, er ist ja so gscheit, der Herr Wikinger. Aber im Ernst: Ich würde den Deckel hauptsächlich von oben auf Hochglanz halten. Das schont die Schraubenbefestigung. In ihrem Inneren ist eine Pfeife wie jede Feuerstelle ohnehin ein kleines Schwein. Oder sie schmeckt wie neu, nämlich fad. Vielleicht könnte man sogar eine schräge, der persönlichen Zündhand angepaßte Positionierung des Deckels andenken, wenn einmal die Schraube endgültig locker sein sollte.
    Den jetzt nicht mehr ernst gemeinten Vorschlag einer senkrecht zur Schraube eingedrehten Feststellschraube muß ich aber auch noch loswerden.

  9. Andreas Krebs sagt:

    Sehr schöner Bericht und tolle Restauration! Als Kind (mit meinen damals 17 Jahren wäre ich höchst empört gewesen, wenn mich damals jemand so bezeichnet hätte!) war eine meiner ersten „guten“ Pfeifen tatsächlich eine Vauen Duke: Die 505 auf dem Werbeprospekt und die 165 Mark waren damals für mich ein Heidengeld. Der Lack war übrigens nie ein Problem, eher eine mittelgroße Kittstelle, die durch mein permanentes zu heiß rauchen herausgequollen ist. Die modernen Nachfahren der Dukes sind übrigens die Baron-Pfeifen aus Nürnberg, ebenfalls mit Messing am Kopfrand und Holm, heute aber unlackiert mit einer hellen, kontrastreichen Beizung und – wenigstens bei meinen 3 Baronessen – von ganz hervorragender Maserung. Kosten (Herstellerangabe) übrigens auch heute noch 165.-
    Happy smoking,
    Andreas

  10. Ich habe gerade beim Surfen über die Pfeifen-Huber Webseite gesehen, dass Vauen die Serie „Duke“ anscheinend noch als VAUEN BARON weiterführt, allerdings ohne Deckel…

    (keine Werbung nur info) https://www.pfeifen-huber.de/catalogsearch/result/?q=PFEIFE+VAUEN+BARON

    • Tja, hättest Du weniger gesurft und statt dessen Tabak bestellt, statt digital herum zu lungern, bräuchtest Du nicht an anderer Stelle im Blog darüber lamentieren, daß dir alles vor der Nase weggekauft wurde.

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