McClelland | FrogMorton on the Town

Was hat es für einen Sinn einen Tabak zu beschreiben, den es gar nicht mehr gibt. Diesen hier, über den ich gerade schreibe, gab es hierzulande überhaupt noch nie. Ausser man hat ihn geschmuggelt oder mindestens den doppelten Betrag zusätzlich an den Zoll entrichtet. Es kann höchstens noch ein historischer Nutzen plausibel erscheinen. Ein Tabak-Review sozusagen nur der Vollständigkeit halber, denn ich habe hier an dieser Stelle schon einmal über einen Tabak aus der FrogMorton-Reihe geschrieben, den „FrogMorton on the Bayou„. Damals 2016 gab es McClelland noch und hätte ich gewusst, was ich zwei Jahre später berichten musste, ich hätte noch ein paar Dosen Frösche mehr importiert.

„On the Town“. Diesmal geht der Frosch in die Stadt, um etwas zu erleben. Er trägt Frack und Zylinder und besucht die Oper in der an diesem Abend Mozarts Don Giovanni gegeben wird. Kein Matrosenanzug, kein Musical, kein Bernstein, heute Abend steht Mozart auf dem Programm. Seine Tanzschritte, die er vor der nächtlich erleuchteten Stadt vollführt erinnern zwar sehr stark an den kraftvollen, sportlich, dynamischen Tanzstil Gene Kellys, aber nein, an diesem Abend ist Hochkultur angesagt.

Entsprechend elegant und auch etwas elitär verhält sich auch der Tabak. Beim ersten Mal fand ich ihn sogar nichts sagend und fast etwas langweilig, aber mit der Zeit, Pfeifenfüllung für Pfeifenfüllung gefällt er mir besser. Es treten Nuancen zutage, die ich zunächst nicht bemerkt habe. Eine leichte Süße, fast ein wenig vanillig, obwohl ich eigentlich davon ausgehe, dass dieser Tabak nicht aromatisiert wurde. Es handelt sich um eine sehr leichte Mischung aus verschiedenen Virginias, Orient und Latakia.

Der Tabak hat natürlich eine Latakia-typische Rauchigkeit und das auch nicht zu wenig, aber er ist keinesfalls überbordend englisch. Er ist überaus weich und mild, aber überhaupt nicht langweilig, wie ich zu erst dachte. Er ist fein und elegant und hat diese ganz besondere Süße, die aber weder künstlich ist,  noch vom Virginia zu kommen scheint.

Bei der Internet-Recherche erfahre ich, dass noch eine weitere Komponente in diesem Tabak vorhanden ist, von der ich bislang noch nie gehört hatte: „Basma“. Die dazugehörige Pflanze heisst „Baffra Basma Nicotiana tabacum“ und gilt als eine sehr süße und nikotinarme Tabaksorte. Vermutlich kommt der süßliche Vanille Geschmack von ihr.
Leider besitze ich nur eine einzige – und inzwischen schon fast leere Dose – aber ich liebe diese feine süßliche Latakiamischung inzwischen. Es ist ein Jammer, dass es ihn nicht mehr zu kaufen gibt.

Als Leser dieses Blogs kennt ihr ja inzwischen meine Passion für Tabakdosen und ihre Motive und wenn ich ehrlich bin, habe ich mir den FrogMorton auch nur wegen der lustigen Grafiken gekauft, aber nun stehe ich da und werde nicht nur den Frosch vermissen, sondern auch den Tabak. Meint ihr das macht dieser Basma aus? Wenn ja, kennt ihr noch andere Mischungen, die damit angereichert sind?

Ich schreibe gleich mal einen SMS an Hans Wiedemann von HU-Tobacco:

„Hallo Hans, kommst du an Basma-Tabak? Ich hätte da schon eine Idee für ein Dosendesign. Magst du eigentlich Frösche? Liebe Grüße, Alexander“

Alexander Broy

Alexander Broy ist Künstler, Grafiker und YouTuber. Mehr zu sehen, hören oder lesen gibt es auf seinem Blog Künstlertagebuch. | Abonniere auch seinen NEWSLETTER

3 Antworten

  1. Bodo Falkenried sagt:

    Lieber Herr Broy, vielleicht lesen Sie einmal den hier im pfeifenblog verfügbaren Artikel über die McClelland Orientals und die diversen Orienttabake ….. könnte Ihren Blickwinkel ein wenig erweitern
    🤪🤪🤪🤪🤪. Wer lesen kann, ist im Vorteil

  2. Malatesta sagt:

    Mein favorisierter Frog Morton! Ein Nachbau à la Wiedemann wär’ höchst willkommen – Herr Broy, schreiben Sie doch gleich mehrere SMS … man weiß ja nie!

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