HU Tobacco | Gran Reserva Limitada 2 Años ROCINANTE
Neues von HU Tobacco: „… kam er zuletzt darauf, ihn Rosinante zu heißen, ein nach seiner Meinung hoher und volltönender Name, bezeichnend für das, was er gewesen, als er noch ein Reitgaul nur war, bevor er zu der Bedeutung gekommen, die er jetzt besaß, nämlich allen Rossen der Welt als das Erste voranzugehen.“
Mit der Namenssuche ist es immer so eine Sache: werdende Eltern können ein Lied davon singen, wenn sie nicht aus Familien stammen, wo der erstgeborene Knabe seit -zig Generationen immer Scipione und das Töchterchen Olympia zu heißen haben, und sich somit ein gewisser Gestaltungsspielraum ergibt, der möglichst vorteilhaft ausgefüllt werden will. Da geht es Hans Wiedemann von HU Tobacco mit seinen neuen Tabaken nicht anders wie dem Ritter von der traurigen Gestalt mit seinem Hengst. Das soll nun aber auch die einzige Parallele sein, die wir zwischen Don Quichotte und dem Hans ziehen wollen, denn schließlich sind die Einfälle, die uns Hans Wiedemann zu teil werden läßt, höchst real in Form meist großartigen Tabaks und nicht die faszinierende Blüte träumerischer Einbildungskraft!
Für die Namen seiner drei neuen Tabake, die man durchaus als eine in sich geschlossene Reihe sehen kann, hat Hans dieses Mal ganz große Weltliteratur bemüht, nämlich Miguel de Cervantes und dessen satirischen Ritterroman Don Quichotte, vor etwas mehr als 400 Jahren geschrieben und veröffentlicht. Das ist, wenn man einen Sinn dahinter vermutet, eine ziemliche Ansage! Nun haben diese drei Tabake etwas gemeinsam, was sie vom restlichen Sortiment von HU Tobacco unterscheidet, nämlich die Tatsache, dass die fertigen Mischungen etwas mehr als zwei Jahre klimatisch kontrolliert gelagert und gereift wurden, dabei immer wieder neu gewendet werden mussten, bevor sie im Frühjahr 2020 in 50g Dosen konfektioniert worden sind. Das klingt nicht nur aufwändig, das ist es auch und es erklärt, warum die drei Tabake erstens einen höheren Preis haben (müssen) und zweitens, bedingt durch den Produktionsprozess, warum es sich um limitierte Tabake handelt. Die Gestaltung der Dosenetiketten von Alexander Broy trägt diesem Gestaltungsprozess Rechnung und Alexander hat es hier dokumentiert.
Die Frage, die sich jetzt natürlich stellt, lautet: hat sich der Aufwand gelohnt und ist der damit verbundene höhere Preis gerechtfertigt? Dazu schauen wir uns als ersten Tabak mal den Rocinante an, denn es ist der einzige der drei Tabake, den ich auch „frisch“ geraucht habe, während ich die beiden anderen bislang nur „als Fassprobe“ in einem Zwischenstadium nach etwa einem Jahr kannte.
Rocinante ist ein Virginia Blend mit verschiedenen Virginia Grades und Burley, dazu in minimalen Anteilen etwas Kentucky und Perique. Das Tabakbild ist ein normaler Ribbon Cut mit ein paar Ready Rubbed Streifen, mittelbraun mit hellerem Blattgut vermischt. Eher normal als spektakulär und durchaus attraktiv. Der Geruch, welcher der Dose entströmt, ist genau so, wie wir ihn erwarten würden: Viel Malz, eher schwer und cremig süss, gepaart mit bitterschokoladigen Noten im Hintergrund. Da ist nichts zitrisch Frisches, auch nichts Heuiges und auch Kanten fehlen, aber was man wahrnimmt ist rund, voll und vor allem sehr harmonisch. Dieser optische und olfaktorische Eindruck macht richtig Lust auf den Tabak!
Die Feuchtigkeit ist perfekt, der Rocinante lässt sich vollkommen problemlos stopfen, ob in kleine oder große Pfeifen spielt gar keine Rolle, das Anzünden gestaltet sich kinderleicht und der Rocinante glimmt langsam und gleichmäßig bis zum Schluß. Ich glaube, ich mußte keine einzige der etlichen Füllungen, die ich bislang geraucht habe, jemals nachzünden. Das macht den Tabak auch für Einsteiger interessant, die mal in die Welt der volleren und komplexeren Virginia-Blends eintauchen möchten!
Entzündet man den Rocinante, dann erlebt man als erstes die Virginias mit einer vollen malzigen Süsse, einer eher dunklen Süsse, cremig und ergiebig und dazu ganz intensive Noten von Brot und Brotkruste mit ihren Röstaromen. Wie schon im Geruch fehlen auch hier die frischen Zitrusnoten und die heuigen Noten, die manche Virginias nicht selten auffahren, was daran liegt, dass beim Rocinante Dark Virginias und Red Virginias die breite Basis der Mischung bilden. Im Hintergrund haben wir den Burley mit seiner Bitterschokolade. Anfangs wirklich im Hintergrund, aber mit zunehmender Dauer tritt der Burley dann doch deutlicher nach vorne ohne sich aber je in die erste Reihe zu mogeln: er bleibt immer die ergänzende Komponente, wird nie zur bestimmenden. Der enthaltene Kentucky ist für mich als Akteur nicht wahrnehmbar, aber der Rocinante hat durchaus eine gewisse Erdigkeit, die ich allerdings auch eher den Virginias zuschreiben würde und vermutlich wird diese vom Kentucky unterstützt. Aber das ist sicher kein Grund für jemanden, der Kentucky nicht mag (das soll’s ja geben), den Rocinante zu meiden! Und dann ist ja noch minimal Perique enthalten. Auch der ist fürchterlich leise, aber darin liegt ein bisschen Raffinesse, denn ihn kann man wahrnehmen – vor allem im Vergleich mit dem frischen Tabak, was der langen Reifung geschuldet sein dürfte, und dieses Mininum an Perique wirkt wie eine Vierteldrehung aus der Pfeffermühle über einem guten Pistazieneis: es öffnet durch eine kleine Irritation dem ansonsten zwar sehr komplexen Virginia/Burley Blend eine Tür aus der Geradlinigkeit hin zum Raffinierten!
Der aufwändige Reifeprozess, bei dem Kohlhase & Kopp wieder einmal gezeigt hat, wie hervorragend dort gearbeitet wird, hat also im Wesentlichen zwei Effekte: Erstens lässt er die Virginias noch deutlich dunkler, voller und komplexer erscheinen und zweitens hat der Perique erwartungsgemäß ein ziemliches Durchsetzungsvermögen, was auch bei Minimaldosierung zum Tragen kommt. Verstehen wir uns nicht falsch: der Rocinante ist stilistisch nie ein Perique Blend, aber der Perique wirkt nach – ganz ganz leise und raffiniert! Und zum Schluss dann doch nochmal was zum Namen: Cervantes‘ Rocinante ist bekanntlich ein dürrer Klepper, der nur in Don Quichottes Fantasie zum heldenhaften Schlachtross mutiert, Hans Wiedemanns Rocinante ist real kräftig genug, um weit davon entfernt zu sein, ihn für einen dürren Klepper zu halten. Vielleicht wäre die imaginäre Angebete Don Quichottes, Dulcinea, vor allem wenn man sie sich mit einem frühbarocken Schönheitsideal leicht füllig vorstellen mag, der passendere Name gewesen? Andererseits wirkt der Tabak für mich nicht feminin, also vielleicht passt’s doch?
P.S.: Normalerweise sind alle Tabake, über die ich schreibe, käuflich erworben. In diesem Fall hat mir Hans Wiedemann eine Dose zu Testzwecken geschickt, was mein Urteilsvermögen allerdings nicht im Geringsten beeinflusst hat.
Hallo Peter,
das klingt ja vielversprechend. Ich bin nocht der Burley-Fan, aber Deine Beschreibung hat definitiv Lust gemacht. Beim Bosch ist der Tabak leider als bereits ausverkauft gelistet. Kann das sein oder haben die ihn noch nicht auf der Page, weil er so neu ist? Beim Zigarren-Tabak-Amazon gibt es ihn noch, aber da muss ich ihn nicht unbedingt bestellen… Und hast Du Infos, wann die anderen beiden verfügbar sein werden?
VG
Andi
Hallo Andi,
ich habe keine Ahnung, in welcher Quantität der Tabak verfügbar ist, aber Bosch hatte ihn definitiv und das, was Bosch hatte, scheint wirklich ausverkauft zu sein. Ob und wieviel da nachkommt, weiss ich nicht. Vielleicht lohnt es sich, wenn du den Tabak unbedingt haben willst, schnell zu sein?
Grüße
Peter
Danke Peter,
ich war dann mal schnell.
Andi
Hallo Andi,
er war bis heute als nicht ausverkauft angegeben, da der Verkauf erst ab heute los gehen sollte. Gerade ist er lieferbar (Stand:22.06. 19 Uhr). Falls nicht, ruf doch einfah mal an und frag nach. Die Brüder bosch helfen da gerne weiter und informiern dich, falls noch mal was nach kommt. Und ja, schnell sein lohnt sich. Ich habe heute gegen 10 Uhr bestellt! 😉
Rauhige Grüße
Jürgen
Hi Andi, zu Bosch geht morgen nochmal ein Paket mit Rocinante. Ist dann wieder verfügbar. Aber bestimmt nicht länger als 2-3 Tage. LG Hans
Hallo Peter,
da bin ja mal gespannt! Denn der Tabak ist gerade zu mir unterwegs. Ich rauche ja mit Vorliebe den Louisiana Broken etwas gealtert. Hier hat das aber Hans schon für uns unter kontorllierten Bedingungen vorweggenommen. Wie gesagt, sehr spannend. Ach und noch ein paar Worte zum Preis. Höher finde ich den nicht! Ich war hingegen fast verwundert ob des moderaten Preises. Bedenkt man, dass unsere geliebten Navy Rolls in ähnlichen Regionen unterwegs sind und die Cabbies von Gawith für deutlich teureres Geld gehandelt werden, ist das wirklich moderat. Von den ganzen Craftmans Editons und Supersondereditionstabaken im Waldbeere-Fruchtkompott-Vanille-Nuss-Mandel-Lager, zu zum Teil noch mal deutlich höheren Preisen, will ich gar nicht erst anfangen. Und da verbirgt sich dahinter doch wieder nur ne Standardmischung. Ich bin jetzt schon begeistert und auf die andern zwei Tabake gespannt!
Rauchige Grüße
Jürgen
Hallo Jürgen,
da habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt! Du hast vollkommen Recht mit dem, was du schreibst, auch wenn so Tabake wie der Navy Rolls oder der Cabbie’s allein der Tatsache wegen, dass es sich um Rolltabake bzw Curlies handelt, also auch recht aufwändig hergestellte Tabake, einen höheren Preis rechtfertigen! Auch bei den Supersondereditionstabaken bin ich vollkommen deiner Meinung.
Mir ging es bei der Erwähnung des höheren Preises allein um das Preisgefüge innerhalb des HU Sortiments, denn da sind die Tabake mit 14.80€/50g quasi die Prämium-Linie und ich wollte erklären, dass dies seinen Grund hat und absolut gerechtfertigt ist! Hans Wiedemann ist bei seiner Preisgestaltung ohnehin eher defensiv um nicht zu sagen skrupulös! In meinen Augen ist das ein ausgesprochen faires und gutes Preis/Leistungsverhältnis! Nur damit da keine Mißverständnisse aufkommen! Ich habe das nicht deutlich genug gemacht.
Ansonsten kann ich dir nur viel Spaß mit dem Tabak wünschen, ich bin mir sicher, dass er dir gefallen wird!
Herzliche Grüße
Peter
Hallo lieber Peter,
das sollte auch keine Kritik an deinem Text sein, sondern nur zum Ausdruck bringen, dass hier ein mehr als faires Preis/Leistungsverhältnis vorliegt. Was die Preisgestaltung von Hans angeht, stimme ich dir völlig zu. Er sit halt einer von uns und dnekt nicht nur an den reinen Profit. Das ist meiner Meinung nach auch richtig so! Denn würde man so an soclche Projekte ran gehen, würde man es bleiben lassen. Deswegen machen die Großen in der Branche sowas auch nicht. Allenfalls MacBaren mit der HH-Serie, wäre hier zu nennen. Da riskiert man mehr. Oder ist weitsichtig, ob der hoffentliche noch lange ausbleibenden aber latent drohenden Aromenverbote. Wir können jedenfalls heilfroh sein, dass es noch Leute wie unsern Hans gibt! Ich bekomme heute den Tabak geliefert und werde dann eine Pfeife auf dein klasse Review rauchen.
Rauchige Grüße, Jürgen
Hallo Jürgen,
alles ist gut! Ich habe das auch überhaupt nicht als Kritik verstanden, sondern mir ist nur klar geworden, dass ich nicht deutlich gesagt habe, was ich sagen wollte!
Grüße
Peter
So verhilft man sich gegenseitig eu einem umfassenden und bessern Verständnis! 🙂
Herzliche Grüße
Jürgen
Ein Qualitätstabak MUß seinen Preis haben, denn erhöhter Aufwand braucht nicht nur Kostendeckung, sondern MUß Gewinn bringen, alles andere ist Blauäugig, kaufmännischer Unfug oder wenig realistische Philantrophie, insofern ist der Tabak eher zu billig.
Viel mehr stört mich, daß die Produktionsmengen keinen Sinn ergeben, es sei denn, man betrachtet sie ausschließlich als Imageunterstützung für die Marke HU-Tobacco. Das ist ärgerlich. Bewußt erzeugte „Verknappung“ ist längst als marktuntaugliche Strategie erkannt und ein Relikt aus der Zeit, als man in D Marketing noch ausschließlich als Werbung oder Reklame verstand und nicht als eine der vier Säulen der Unternehmensführung.
Und ich renne keinen Tabaken mehr hinterher, so exklusiv oder begehrenswert sie auch sein mögen.
Lieber Bodo,
was den Preis angeht, gebe ich dir völli Recht. Ich hätte da auch gerne 18 oder 20 € für bezahlt! Was die Limitierung angeht, vermuthe ich mal dass es eben ein Experiment ist. An Hans wird es wohl nicht gelegen haben. Eher an den Kosten, die Kohlhase durch den Aufwand hat. Insofern vermute ich, dass man hier das Risiko minimieren wollte. Man hat sowas ja noch nicht kontrolliert gemacht. Wenn man da gleich riesige Mengen nimmt und sie dann nicht los wird, wäre das vermutlich ein ernsthaftes Problem. Deswegen vermute ich mal, dass es den bestlaufenden Tabak eventuell in Zukunft auch dauerhaft geben könnte. Zumindest wäre dies zu hoffen.
Was dein Einspruch zu Marketingmethoden die mit künstlichen Verknappungen arbeiten angeht, stimme ich dir aber auch voll und ganz zu! Warum nicht dauerhaft unbegrenzt verkaufen, was reißenden Absatz findet?
Rauchige Grüße
Jürgen
Lieber Jürgen, hoffen wir mal, daß der Tabak ganz schnell wieder unbegrenzt verfügbar wird – also vermutlich nach der Alterungsperiode – Hans und K&K den Handelsgewinn und wir Geniesser den geschmacklichen Gewinn zufrieden einstreichen. Derweil rauche ich jetzt einen HU Tobacco Fayyum Kake und anschliessend, zum Whisky Sour (vielleicht auch zwei davon), einen Epikur. Und dazu gibt es das Album des Monats und die CD der Woche, rauf und runter – bis sich nach 22:00h der Mond beschwert.
…. und vermutlich lege ich auch noch dieses hier auf ….
Ja, das klingt nach einem sehr guten Plan! 🙂
Hi Zusammen, also die Menge war nicht ganz unbeträchtlich, hätte im nachhinein aber mehr sein können. Ich habe drei aged Tabake lagern lassen, ohne zu wissen was daraus wird. Im ersten Jahr ja auch noch die festgelegte Zweijahresmenge. Ich konnte beim besten Willen kein größeres Risiko eingehen. Was hätte ich gemacht wenn sie nichts Besonderes geworden wären? Der schnelle Ausverkauf hat nichts mit künstlicher Verknappung zu tun, sondern mit unternehmerischen Risiko, dass zur Größe von Hu Tobacco passen muss. Grüße Hans
Hallo lieber Hans,
und wer nichts wagt, der gewinnt auch nichts! Und dazulernen kann man dann auch nichts. 🙂 Ich mag ihn jedenfalls, den Tabak!
Rauchige Grüße, Jürgen
Das ist jetzt meine Meinung:
Der gehypte Rocinante schmeckt für mich wie eine zerbröselte Marlboro Zigarette in einer Pfeife. Absolut belanglos mehrwertfrei.
Zwei Dinge möchte ich dir zu diesem Kommentar schreiben. Wobei Kommentar trifft es eigentlich gar nicht, es wirkt auf mich eher so wie mal kurz ausgespuckt.
1.) Ich habe es bei Gott nicht nötig irgendetwas zu hypen! Das habe ich noch nie getan! Ich habe für mich beschlossen, meine Zeit, die ich für diese Reviews aufbringe, für Dinge oder Tabak aufzubringen, die mir persönlich so interessant erscheinen, dass ich mir vorstellen kann, dass sie auch für andere interessant sein könnten. Anders gesagt: ich verreisse nichts, weil ich mir immer denke, vielleicht habe ich nur etwas nicht verstanden, nicht erkannt etc. und weil ich meine Zeit nicht mit all dem, was mir nicht taugt, vertun möchte.
2.) Ich habe vollstes Verständnis, wenn irgend jemandem ein Tabak, den ich gut und interessant finde, nicht gefällt. Das liegt in der Natur der Sache und es wäre beängstigend, wenn es andes wäre. Aber: ich rauche für ein Review normalerweise eine 50g Dose, zumindest annähernd, sonst hätte ich das Gefühl, das nicht gründlich genug gemacht zu haben. So war das auch beim Rocinante. Nun kann ich dir felsenfest versichern, dass dieser Tabak mitnichten und zu keinem Augenblick „wie eine zerbröselte Marlboro in einer Pfeife“ schmeckt. Wenn er das für dich tut, dann liegt das entweder daran, dass du deine Pfeifen nicht ordentlich zu reinigen weisst oder schlichtweg an dir und deiner Verfassung! Am Rocinante liegt es ganz sicherlich nicht!
Hallo Peter,
meine Kritik wendet sich keinesfalls an Dich persönlich sondern an HU, die hier die Marketingtrommel für diesen künstlich verknappten Tabak gerührt haben und dieser Tabak hat mich leider wie schon oft bei HU enttäuscht. Gerne nehmende zur Kenntnis dass er Dich begeistert hat.
Marketing ist hier m.E indirekt proportional zur Qualität. Aber so ist das halt einmal.
Geschmäcker verschieden und BTW Ich reinige seit 50 Jahren meine Pfeifen nach jedem Rauchen mit Alkohol.
Mit besten Grüßen
Ernst
Geschmäcker sind verschieden, ja, aber darum geht es hier nicht: wenn du schreibst, dass der Tabak wie Marlboros in der Pfeife schmeckt, dann diskreditierst du das Produkt hinsichtlich seiner Qualität, denn es heißt ja nichts anderes, als dass der Tabak minderwertig sei. Qualität kann man aber jenseits des persönlichen Geschmacks beurteilen und man muss schon sehr unreflektiert oder bösartig sein, wenn man nicht erkennen kann oder will, dass der Rocinante aus erstklassigem, lange gereiftem Blattgut besteht und selbstverständlich nicht wie Marlboros in der Pfeife schmeckt. Das tut er – objektiv – nicht, weshalb die Art deiner Kritik schlicht unredlich ist! Das hat nichts mit Geschmäckern zu tun! Du bist ja nicht der einzige, dem der Rocinante nicht zusagt, aber es ist ein Unterschied, ob man sagt, der Tabak ist schlecht, oder ob man sagt, der ist einfach nicht mein Ding! So, wie du das gemacht hast, ist es unter der Gürtellinie und das betrifft nicht nur HU sondern auch mein im übrigen um Objektivität bemühtes Review!
Du schreibst, der Tabak sei künstlich verknappt. Pardon, aber das ist Blödsinn: die drei Tabake waren ja, soweit ich weiß, ursprünglich als limitierte Edition für die Pfeifenshow in Hamm gedacht. Nun wissen wir alle, dass diese Show bedingt durch COVID-19 ausgefallen ist und folglich der Tabak ausschließlich online und über den Fachhandel vermarktet werden muss(te). Um diesen Markt flächendeckend ausreichend zu bedienen war die Menge offensichtlich zu gering, aber das war so nicht geplant und dann von künstlicher Verknappung zu reden entbehrt jeder Grundlage.
Was ich aber doch sehr bemerkenswert finde, gerade auch wenn man die Debatten andernorts darüber rudimentär verfolgt, das ist das Phänomen, dass just alle die, die den Tabak eh nicht mögen, sich am lautesten darüber aufregen, dass er nicht mehr ausreichend verfügbar ist! Ich sehe da, gelinde gesagt, eine gewisse logische Diskrepanz, die nachzuvollziehen mir schwerfällt. Gut, bei manchen Youtubern verstehe ich das noch, da spielen ganz offensichtlich gekränkte Eitelkeiten und Neid eine große Rolle. Aber sonst? Erlär mir, warum du dich darüber aufregst, dass ein Tabak, den du eh nicht magst, erst wieder in einem knappen Jahr verfügbar sein wird!
Im Übrigen verstehe ich diese ganze Aufregung eh nicht wirklich. Am Weinmarkt ist es seit zig Jahren vollkommen selbstverständlich, dass manche Weine nur in sehr limitierter Menge verfügbar sind (manchmal der Natur geschuldet, manchmal dem Marketing), ergo sehr schnell ausverkauft sind, nicht selten schon bevor sie auf den Markt kommen, und da regt sich kein Mensch darüber auf, da ist das vollkommen normal!
Die „künstliche Verknappung“ habe ich mehr als Gedanken angeführt, Hans hat in seinem Post deutlich erklärt, warum er sich für ein zunächst geringeres Quantum entschieden hat. Künstliche Verknappung bedarf nicht ausschliesslich eines Vorsatzes, sondern kann auch das (vielleicht nur temporäre) Ergebnis von verschiedenen Ursachen sein. Betrachten wir sie im Fall der Rosinante einfach als Ergebnis, das sich hoffentlich bald ändern wird. Allerdings braucht aging Zeit ……..
Ich greife das Thema Hype noch einmal auf. Den gibt es nicht im Pfeifenblog.de, nie und nimmer und zu keinem Thema. Das Gegenteil ist der Fall ! Gerade bei Rezensionen über Tabake lassen sich im Internet nur schwerlich so detaillierte Artikel finden, wie bei uns. Alle, die hier Tabake beschreiben, tun das mit Hingabe und einer Akribie, deren Hintergrund nicht nur jahrelange Erfahrung und profundes Wissen sind, sondern auch der Mut, Stellung zu beziehen. Wenn ein Bericht über Tabak nicht stereotyp sein soll, wenn er Spaß beim lesen vermitteln soll, darüber hinaus informativ und „wahr“ sein soll, dann geht es nur so, wie wir Rezensenten ist tun. Und dazu gehört es, sich begeistert zu äußern, wenn man den Tabak so empfindet und natürlich auch -nach eigenem Gusto – Gegenteiliges aufzuzeigen.
Wer unsere Reviews regelmäßig liest, der kann uns Autoren einschätzen. Man erkennt nach gewisser Zeit Vorlieben und Abneigungen. Aber eines ist stets garantiert: wir sind nicht die Lobby irgendeines Herstellers und somit ist die Unterstellung eines „Hypes“ völliger Quatsch. Wenn ein Artikel so sorgfälitig recherchiert, so kenntnis- und detailreich abgefasst ist, wie z.B. der von Peter Hemmer, wenn Peter nicht eine Pfeife mit einem Probanten raucht, sondern eine ganze Dose, dann bin ich über Komposition und deren Bestandteile umfänglich informiert, dann weiß ich, ob hier eine gute oder sogar herausragende Qualität der Komponenten festgestellt wurde oder ob ein Allerweltstabak auf dem Tisch liegt. Ein Urteil über den Geschmack können wir aber nur nach unserem Empfinden abgeben, da gibt es zum Glück keinen Vorschriftenkatalog. Aber was die Qualität einer Mischung betrifft – und die Rosinante ist zweifelsohne von erstklassiger Qualität – bedarf zur Vermittlung an die Leser einiges an Erfahrung. Und die ist dem umfangreichen Review von Peter Hemmer deutlich zu entnehmen. Der laue Marlboro-Vergleich, lieber Ernst, ist m.e. fehl am Platze, er steht in keiner Beziehung zur Rosinante und ist somit Quatsch, er hilft auch keinem Leser, Information zu gewinnen. Es sei denn, er reitet – amerikanisiert – der untergehenden Sonne entgegen.
Also los, gehen wir Rauchen !
Lieber Ernst,
Du schreibst, daß du nach jeder Pfeifenfüllung deine Pfeife mit Alkohol reinigst. Da möchte ich mir gar nicht vorstellen, was für ein Kraut da in deiner Pfeife glimmt. Für den feinsinnigen Rocinante reicht auf jeden Fall nur ein Pfeifenreiniger. Aber da du den Rocinante mit bröseligen Marlboro Tabak vergleichst, gehe ich davon aus, daß du diesen Tabak schon oft in der Pfeife geraucht hast. Dann verstehe ich allerdings schon die Reinigung mit Alkohol.
Du sagst, viele HU Tabake hätten dich enttäuscht. Ja, mich auch, aber die Mehrzahl dieser immer auf hervorragenden Tabaken hergestellten Mischungen haben mich überzeugt. Und nicht zu Unrecht genießen sie einen guten Ruf in der Community.
Zu guter Letzt möchte ich nur noch konstatieren, daß dein Kommentar eher zu den Kommentaren der YouTube Reviews gehört, wo die Schwarz-Weiß Urteile keine Seltenheit sind. Auf dem Pfeifenblock hier, wo Erfahrung und Objekivität Grundsätze der Kommentierung sind, ist er eher fehl am Platz.
Lieber Bernd, du hast es getroffen. Genau das ist es was jetzt der Pfeifenblog abbekommt. Die komplett irrsinnige Debatte, die ein Pfeifen-Youtuber angestossen hat, eskaliert seit einiger Zeit in der Community. Jetzt schwappt der Blödsinn hier in das Blog.
Das fühlt sich in etwa so an, als ob eine Schulhofprügelei in der Neuköllner Rütli-Schule auf einmal auf Herrenchiemsee weitergeführt wird. Bitte Ernst, lass es dort wo es von mir aus hingehört …
Liebe Pfeifenfreunde, ich denke den Antworten von Peter, Bodo, Bernd und Alexander ist nicht mehr viel hinzuzufügen. Ich habe mir die, teilweise unsäglichen, You-Tube-Videos einiger selbsternannter Pfeifenpäpste mal rudimentär angesehen (in voller Länge wäre mir meine Zeit zu schade) und frage mich, was wollen diese Herrschaften eigentlich? Seien wir doch froh, dass es hier in Deutschland noch Pfeifen- und Tabakenthusiasten wie Hans Wiedemann gibt, die bereit sind etwas Neues zu probieren und außergewöhnlicheTabake zu kreieren. Diese kann man mögen, oder auch nicht. Aber Geschmäcker sind halt verschieden. Deshalb muss ich aber nicht die Herangehensweise oder das Marketing von HU „zerreißen“. Schließlich ist HU ja nicht STG oder Orlik, was die Menge der produzierten Tabake anbelangt und Hans hat ja schließlich ein nicht zu unterschätzendes finanzielles Risiko, das er mit diesen Tabaken eingeht.
Ich finde vor allem, wir sollten hier im Blog nicht den Umgangston der You-Tube-Pfeifencommunity einreißen lassen, denn das ist schon sehr grenzwertig, was da abgeht.
Ich freue mich jedenfalls, dass wir (noch) eine solche Tabakvielfalt in Deutschland zur Verfügung haben, da sollte wirklich jeder was für sich finden…
In diesem Sinne schönen Tag und „Gut Rauch“!
Viele Grüße aus München
Roland
Dem ist sich nur vollumfänglich anzuschließen.
Mea Culpa- mir persönlich schmeckt er hat halt überhaupt nicht. Da fehlen mir die Ecken und Kanten, die den Charakter eines Tabaks für MICH ausmachen. YouTube Videos sind mir in meinem Alter egal. Den Rest des leicht angetrockneten Tabaks habe ich als Anzündhilfe für Plugs verwendet. Dafür eignet er sich hervorragend.
Lasst uns die Diskussion beenden und das Kriegsbeil begraben !
… aus den Bergen und Tälern, von einsamen, Adler-umschwärmten tyrolischen Höhen: immer gute Vorschläge.