Die Königsklasse – Kendal Plug
Ein Fall für den Daniel Jud Plug Cutter oder ein superscharfes Laguoile, allerdings verrichtet auch ein preiswertes Opinel gute Dienste: der Kendal Plug von Samuel Gawith. Eine der Urmütter der Lakeland Tabake. Ein unverzichtbarer Bestandteil für die Vorräte eines Virginia Flake Liebhabers, allerdings sollte der auch einiges an Erfahrung mit den Gepreßten mitbringen. Über den traditonsreichen englischen Hersteller Samuel Gawith habe ich an anderer Stelle berichtet.
Plugs sind für viele ambitionierte Raucher die Königsklasse, so auch für mich. Und der naturreine Kendal Plug liegt da unangefochten mit an der Spitze, wenn auch der Full Virginia Plug aus gleichem Hause dicht folgt, besser noch der Epikur, denn den gibt es auch in Deutschland, exklusiv bei Pfeifen Huber in München.
Der Kendal Plug ist ein Block aus reinem Virginia, geschnitten würde er als Flake angeboten werden. Zwar ist er von besonderer Stärke, was sich insbesondere am Ende eines Rauchgangs schwer bemerkbar macht, allerdings fehlt ihm jegliche naturfremde Geschmacks- und Geruchtsnuance. Es gibt verschiedene Wege, um einen Plug rauchfertig zu machen, denn hier kann man nicht einfach eine Dose öffnen und die Pfeife befüllen. Es bedarf einiger, sehr lohnenswerter Vorbereitungen.
Zunächst benütze ich den Vintage Forum Cutter in der getunten Version vom leider bereits von uns gegangenem Wolfgang (wolf294)† und schneide zwei kleine Scheiben (1) herunter. Diese reichen ca. 2 Stunden in einer mittelgroßen Pfeife, wie z.B. diese Stanwell Calabash, die ich soeben mit Kendal Plug befüllt rauche:
Mit einem sehr scharfen Messer schneide ich die zwei Scheiben (1) in kleine Streifen (2) und anschliessend diese in Würfel (3). Die Würfel (chen) lasse ich dann einfach die Rauchkammer „rieseln“ und drücke sie leicht Schicht um Schicht an, nicht zu fest, denn sie quillen ein wenig nach dem anzünden. Sorgsames anrauchen ist empfohlen und bloß kein hektisches Saugen und Ziehen. Mehr denn je gilt bei Plugs ein langsames Rauchen als Erfolgsgarant. Wie immer, nach dem ersten Zünden und einigen Zügen leicht andrücken, neu befeuern…. und dann in eine unvergleichliche Genußwelt versinken. Der Tabak, wenn nach wenigen Minuten die Betriebstemperatur erreicht ist, schmeckt wundervoll nussig – ohne vordringliche Süße, keine Schärfe, ein wenig Virginia-Heu dringt durch. Das Geschmacksverhalten ändert sich erst ganz zum Schluß, wenn die Tabakstärke in den Vordergrund drängt. Übrigt bleibt eine hellgraue, sehr feine Asche, von Kondensat keine Spur, die Pfeife vollständig trocken.
Der Kendal Plug ist für Virginia-Liebhaber unumgänglich, wenn er auch sicherlich kein Alltagstabak ist. Und man muß die Vorbereitungszeremonie mögen, die unbedingt zum Raucherlebnis dazugehört. Allerdings gibt es noch eine Steigerung und zwar den gebackenen Kendal Plug, hier nachzulesen.
Moin, Moin,
habe letztens auch obiges gebrauchtes Modell eines Cutters ergattert. Was genau hat man in diesem „vintage Forum“ an dem Cutter gemacht/verbessert?
danke
mfg
Metall und Holz abgeschliffen, Holzgriff geölt mit Leinöl, Schneide geschärft, Schrauben ersetzt. Außerdem gab es einige „Sondereditionen“, die schönste ist sicherlich diese hier:
Die stammt vom Pfeifenmacher Oliver Camphausen.
Ah ja, als Holzwurm (im wahrsten Sinne, wenn man den Griff sieht) gehörte das bei meinem Cutter eh dazu; die Schneide war auch elendig angerostet.
Hab zwar auch an einer neuen Unterlage gedacht, aber mit der obigen Luxusversion koennte ich eh nicht mithalten.
danke für die Rückinfo