Tabakdosen sind nur leere Hüllen …..

Mit zunehmender Tendenz werden Tabakdosen zu einem wichtigen Stichwort in zahlreichen Artikeln des Pfeifenblogs. Von vielen Tabakliebhabern beklagt, haben die Amtsschimmel in Brüssel, unterstützt vom Gewieher der bundesrepublikanischen, wieder einen Saustall erzeugt, dem des Augias nicht unähnlich. Nur kommt kein Herakles und sorgt für Ordnung, schwappt all diesen Bevormundungsunsinn durch einen von Wut angereicherten Strom davon. Das der Konsum von Tabak nur in Ausnahmefällen lebenserhaltend und gesundheitsfördernd ist, zählt heute zum Grundwissen. Auch die üblichen Halb- oder Viertelwissenden können sich nicht auf einen Mangel an Information berufen. Ähnliches aber gilt für das weitgehend volksverdummende Fernsehen, das den ungezügelten Verbrauch von Zucker, Placebo-Medikamenten, von Coca Cola und Junk Food und … und ….. staatlich subventioniert allabendlich unterstützt. Da hält sich der Staat mit Hinweisen auf mentale oder physische Bedrohung zurück, ist ja vielleicht auch schon zu spät. Für den überbordenenden, blindwütig staatlichen Regulierungsaktionismus ist die Tabaksdose ein einfaches Ziel, das per Dekret versenkt werden konnte. Überzeugend, wo es doch ansonsten keine anderen wichtigen Themen gibt, in denen sich Politik und Exekutive austoben könnten.

Nahezu die Hälfte der Fläche eines Etiketts ist ab 01.05.2017 für Hinweise auf die Gesundheitsrisiken durch Takakkonsum vorgesehen. Merkmale über die Geschmacksrichtung des Tabaks oder verwendete Komponenten dürfen nicht mehr aufgeführt werden, auch nicht beim Tabaknamen. Hersteller müssen reagieren. So heißt der allseitsbekannte Rum and Maple bereits R & M, Begriffe wie Cherry, Rum, Honey etc. sind gleichsam verboten. Ob dann bald meine bevorzugte Kirschmarmelade zukünftig nicht mehr so heißen darf und wegen des hohen Zuckeranteils als gesundheitsgefährend gekennzeichnet wird, bedarf zunächst der Einberufung einer parlamentarischen Expertengruppe unter der Leitung von Katrin Drönig-Eckwart, ein Widerspruch per se.

Zwar nicht mein Favorit, aber das hat er nicht verdient!

… es könnt so schön sein…..

Lassen wir das alles unbeachtet, denn bis heute hat wohl kaum ein Tabakliebhaber die bisherigen „Todesbanderolen“ je gelesen und den Zweck verstanden. Sie werden schlichtweg ausgeblendet und sind nur ein optischer Störfaktor, dessen inhaltliche Wirkung verpufft. Der wichtige, wenn auch meistens ohnmächtige staatsbürgerliche Widerstand rührt sich bereits durch intelligente, kreative Aktion, die unsere Bürokraten wieder einmal richtig vorführt.

Schmuckdose heißt das Medium und bald wird wohl jeder Tobacconist so etwas im Angebot haben. Rund- oder Viereckdosen mit schönen Etiketten, die – da der Todesaufkleber fehlt – das Auge des Geniessers zusätzlich erfreuen. Diese Behältnisse werden ohne Inhalt angeboten. Pfeifen Huber hat es bereits vor einiger Zeit mit den schönen München-Motiv Dosen vorgemacht und setzt jetzt noch eins drauf. Da z.B. zukünftig  die Huber Flakes in Runddosen verpackt werden, was den Gepreßten kaum zuträglich ist, gibt es ab sofort eine Rechteckdose mit einem schön gestalteten Aufkleber, frei von Hirnrissigkeit. Aber nicht nur bei Pfeifen Huber ist man kreativ. Allseits bekannte Künstler lassen es sich nicht nehmen, in die umwälzenden Geschehnisse einzugreifen. Da seine Stärken eindeutig in der Landschaftsmalerei zu finden sind, hat sich Pfeifenblog-Chef Alexander B. selbstlos in den Dienst der Sache gestellt und den delikaten Flanagan von HU Tobacco kurzerhand nach Helgoland verortet. Die kurze restliche Lebenszeit der Langen Anna wohl einkalkulierend, hofft er, das bald nur noch eine irische Küstenlandschaft beim Flanagan-Label vermutet wird.

50 g Flake Dose

100 g Runddose


Es gibt bereits postfaktische Berichte, die von einer neutralen Dose aus Silber von Sillems sprechen, die über eine APP-gesteuerte alphanumerische Digitalanzeige mit dem Namen der jeweiligen Befüllung, dem Feuchtigsgrad, der aktuellen Menge und des Preises (und mit alternative Bezugsquellen) aufwarten  soll. Programmtechnisch kein Problem, werden auch Zolltarife und Zolltarifnummern für die beliebten, preiswerten Eigenimporte zukünftig von der Sillemsdose berechnet.

 

Bodo Falkenried

exemplarischer Niederrheiner, seit über 55 Jahren in München daheim, genauso lang Pfeifen- und Tabaksammler, versessen auf Musik, Literatur und andere Künste. Unternehmer, Segler, Reisender [..unser Mann in Asien]. Intensiver Marktgeher, immer an Feuer & Herd, sofern in der Nähe.  

14 Antworten

  1. Da gibt es mittlerweile auch sehr kreative Lösungen. Schaut doch mal bei [link removed] rein!

    Gruß Hubert

    • Servus Hubert,
      danke für Deine Information, aber in dem Weblink – vermutlich ist es Dein Webshop – ist nicht ein Produkt aufgeführt, das diesem Artikel entspricht. Weit und breit nichts von Schmuckdosen o.ä. Bitte verstehe, dass wir den Link aus Deinem Kommentar entfernt haben. Pfeifenblog ist werbefrei.

      • Karl Hirsch sagt:

        Hubert meinte wohl seine Magnetetiketten? :-D. Passen aber doch her, oder? So gut wie warnfreie Dosenbilder von US-Tobacconist-Webseiten (da sind uns die Amis wieder recht) downloaden und auf Dosengröße gebracht auf Klebefolie ausdrucken. Fast so gut.

        Tu felix Austria: Die neuen Dunhills Olde Signe und Bakerstreet sind in Österreich übrigens mit einem seeehr schlecht klebenden Etikett bepflastert. Bis ich aus dem Geschäft draußen bin ist es meist schon heruntergefizzelt.

        • bemi sagt:

          Ein östereichisches Kleberproblem? Obacht! Wie bei Briefwahlumschlag oder Pickerl …

        • Das ist ja wieder so ein Ding. Bei uns ist es kein ablösbarer Aufkleber, sondern ein einteiliges Etikett. Gut, dann kaufe ich die neuen Dunhills eben in Österreich, auf der Durchfahrt oder bei den Schwiegerleuten in Salzburg. Man hat es eh gern ein wenig kompliziert. Oder ich füll einfach um ……..

  2. Manfred Postlmair sagt:

    Leider ist die oben abgebildete Rechteckdose (ab sofort…) nicht im Shop von Huber zu finden. Ist sie bereits vergriffen? – dann sind die omnipräsenten Todesbotschaften der moralinsauren Liga der Tabak Hasser nicht nur mir auf den Nerv gegangen. – oder: Bodo ist wieder einmal schneller als Jens und Pfeifen Huber……

  3. Karl Hirsch sagt:

    Ich warte auf die Erzeugnisse von Manufactum.

    „Es gibt sie noch, die alten Tabaksdosen! Čaplek Čeplak, der letzte Schmied im Böhmerwald, stellt sie nach Vätersitte aus im Wald gefundenen deutschen Tellerminen her. Erfahrene Pfeifenraucher erkennen die Echtheit der Dosen am leichten Knallen, wenn in den Tabak geratene eingesprengte Pulverreste in der Tabakglut detonieren. Beste Resultate mit allen Latakiasorten!

    Nicht zu verwechseln mit billigen Imitaten aus gepreßtem k.u.k. Gulaschreindelblech“

    • Lieber Karl, kannst Du mir ein paar Čaplek Čeplak Dosen an den Brenner bringen, könnte sie im Vorbeifahren aufgreifen, fast jeden Donnerstagabend. Terminvereinbarung und Versteckbeschreibung bitte nicht hier, sondern über Whatsapp. Danke.

      • Karl Hirsch sagt:

        Lieber Bodo, Rückfragen bei Manufactum haben ergeben, daß Herr Čeplak bei Hantieren mit seinen alten Tellerminen etwas Künstlerpech gehabt habe und die letzte Warenprobe beim Chef persönlich abgeben mußte.

        Diesen Donnerstag täte ich den Brennero aber sowieso meiden, die letzte große Urlaubslemmingwelle vor den Sommerferien staut sich nach Affi durch.

  4. WillyR sagt:

    Clever und nachahmenswert finde ich auch die Idee von Dan Pipe, passende Rundetiketten ihrer Tabake ohne den Warnhinweis als „Zubehör“ anzubieten. So kann man dann seine Tabaksdosen passend verschönern.

  5. Daniel sagt:

    Kennt jemand von euch eine Möglichkeit wo man leere Tabakdosen für die eigene Sammlung kaufen kann? Ich habe einige Exemplare zu Hause und suche nach ganz bestimmten Dosen. Kann jemand helfen?

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