GL Pease | Gaslight – Erinnerungen an Ripper Street

 

Wow! Wer bei dieser (Hersteller-) Beschreibung nicht unverzüglich Gelüste verspürt, ist nicht von dieser Welt. Illuminaten standen vor meinem geistigen Auge, Heimlichtuer, Verschwörer, die nur nächtens unterwegs zu verschwiegenen Treffpunkten in alten Gemäuern sind und dererlei mystische Gefühle obendrein. Ein Tabak, so scheint`s, aus der pre-pre iPhone/iPad ÄRA, in der Gleichgesinnte noch von Angesicht zu Angesicht sprachen und Neuigkeiten in gepflegten, wortreichen Dialogen ausgetauscht wurden.

Dennoch – ein Tabakreview unterliegt natürlich anderen Anforderungen. Er ist eine relativ neue Komposition von US Blender GL Pease, denn erst am 29. Oktober 2013 gelangte sie in den Handel, leider nur in NSA-Land. Da man dort bekanntlich die Praxis entwickelt hat, wie man gute Freunde effizient und nachhaltig im Unklaren lässt (höflich ausgedrückt), so ist die schöne, lyrisch-elegische Beschreibung auch die einzige Information, mit der die 2 Unzen Dose bedruckt ist. Über den Inhalt und dessen Zusammensetzung erfahren wir vor der Öffnung nichts. Na ja, vielleicht wäre es dann auch nicht mehr so richtig mystisch, wie das schummerige Gaslicht vermuten lässt.

In der Dose liegen zwei Blöcke Krumble Kake, leicht gepresster Tabak. Beim Gaslicht besteht er aus kräftigem Latakia, vollreifem Red Virginia und würzigen Orienttabaken.

Die Prozedur ist einfach. Mit einem scharfen Messer (Opinel) schneide ich wie bei einem Flake einige Scheiben herunter, aber mit weniger Druck. Denn ein Krumble Kake hat nicht die Festigkeit eines Flake und zerbröselt leichter. Ist aber auch kein Beinbruch, denn bei der Befüllung bricht man die Scheiben eh ein wenig auf. Bitte beachten, dass nicht zu fest gestopft wird, denn der Tabak quillt nach dem anzünden. Ein wenig erinnert er mich vom Aufbau an den Fayyum Kake von HU-Tobacco, obwohl dieser sogar noch geringfügig lockerer und vom Geschmack her nicht so eindimensional ist wie das Gaslicht. Der Gaslight lässt sich unkompliziert anfeuern und verströmt sofort einen kräftigen Latakiageruch, der entweder geliebt oder gehasst wird. Dieser hier hat eine „starke Natur“ und verlangt einen erfahrenen Raucher, der naturreine, erdige, würzige Mischungen liebt. Ein geschmackliches Powerpaket. Die Pfeffer- und ganz leichte Zitronennote stammt wohl vom Orientanteil und diese runden den Latakia ausgezeichnet ab.

 

Gaslight GL Pease „Old London Series“ Gaslight


GL Pease aktuelle Gesamt – Produktliste: KLICK hier

GL Pease Importliste Deutschland: Cairo · Odyssey · Quiet Nights · Spark Plug · Union Square · Westminster · Windjammer

GL Pease Reviews in pfeifenblog.de: Westminster · Gaslight · Drucquer · Drucquer The Devil`s Own · Druquer Blairgowrie


Bodo Falkenried

exemplarischer Niederrheiner, seit über 55 Jahren in München daheim, genauso lang Pfeifen- und Tabaksammler, versessen auf Musik, Literatur und andere Künste. Unternehmer, Segler, Reisender [..unser Mann in Asien]. Intensiver Marktgeher, immer an Feuer & Herd, sofern in der Nähe.  

2 Antworten

  1. Andi sagt:

    Hallo Bodo, nachdem ich diese von mir angefertigte Sprachnotitz auf meinem Handy angehört habe und dabei feststellen musste, dass im Hintergrund immer wieder eine Stimme „Gaslight! Gaslight!“ raunte, habe ich ihn nun endlich vor mir stehen, den Tabak. Ich werde erst mal den Maltese Falcon probieren und den Gaslight unverschlossen, hoffentlich schon diesen Freitag, in die Münchner Runde mitbringen, so dass wir alle frisch rein schnüffeln und probieren können. Danke nochmals für die Tips!
    Andi

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