ENDLICH: Vegane Filter! … (Clickbait)

„Als wäre unsere Gesellschaft nicht gespalten genug, jetzt kommt dieser Idiot mit der leidigen Filterdiskussion um die Ecke“

Nein, tut er nicht. Also zumindest ich nicht. Unsere Gesellschaft ist ja auch nicht wirklich gespalten, es gibt nur eine kleine laute Gruppe, die diese Spaltung für sich reklamiert. Ein Dachbalken ist auch nicht gespalten, wenn ein Spreiß’l (Splitter) heraus steht. Interessanterweise gibt es eine große Schnittmenge von Corona-, Klimaleugnern und Putinverstehern. Manchmal ist man auch noch nach der Pubertät einfach nur gegen alles … Aber wie komme ich jetzt wieder zu den Filterrauchern zurück?

Filterleugner stehen meist trotzdem fest auf dem Boden der Verfassung und ich kenne viele lupenreine Demokraten unter ihnen.
Und wenn auch die 9mm Pfeifenfilterbenutzer weltweit gesehen vermutlich auch nur ein Spreißel in der Gesellschaft darstellen, in Deutschland hingegen sind sie in der Mehrheit. Und das möchte ich hier absolut klarstellen: Sie sind ideologisch absolut unverdächtig. Es besteht keinerlei Grund für den Verfassungsschutz oder sonst einen Bock, sich zum Gärtner aufzuschwingen und irgendeinen Pfeifenholm zu beobachten.

Ob man seine Pfeife filtert oder nicht, das ist Geschmacksache. Chacun à son goût. Ich selbst bin ein Mal-so-mal-so-Raucher. Englische Latakia-haltige Tabake rauche ich ohne und Virginias mit. Das liegt bei mir weniger an der gewünschten Filterwirkung, als eher an der von mir gewünschten Feuchtigkeits-Absorbtion des Filters.

Mir sind vier verschiedene Arten von Filtern bekannt – wenn Ihnen noch andere einfallen sollten, so freue ich mich auf Kommentare.

  1. Papierfilter: Helfen gar nix und sind nur blöd.
  2. Aktivkohlefilter: Filtern die allermeisten Aromastoffe und damit den Geschmack aus dem Rauch. Nur zu empfehlen, wenn einem der Tabak nicht schmeckt, m.E. eigentlich eine blöde Idee.
  3. Meerschaum-Granulat-Filter: Sie erfüllen ihren Zweck und trocknen der Rauch, Zugwieerstand wird erhöht (wie auch bei der Aktivkohle). Der Geschmack bleibt aber zum Großteil erhalten.
  4. Balsaholz: Für mich der Goldstandard, nicht die Holzklasse. Allerdings bisher sehr teuer und von zweifelhafter Herkunft (Tropenholz)

Über diesen letzteren Filter möchte ich heute schreiben. Bisher gab es diese Balsaholzfilter nur von Savinelli und wurden mit Gold aufgewogen. Auch wenn Balsaholz sehr leicht ist, der Goldpreis steigt in Krisenzeiten immer stark an. Ich habe vor ein paar Jahren hier mal einen Bastel DIY Tipp veröffentlicht, in dem ich zeige, wie man sich aus einem Balken Balsaholz selber einen Spreißel Filter schnitzt.
Neuerdings gibt es aber auch für den ungeschickten, oder nicht bastelfreudigen Pfeifenraucher eine echte Alternative.
Den TORTUGA VERDE Pfeifenfilter aus Balsaholz. Laut Hersteller https://tortuga-verde.de handelt es sich dabei um ein nachhaltiges Produkt und der Preis ist erstaunlich günstig. Ich habe für 110 Filter 17,95 Euro gezahlt.

Die Verpackung ist nicht nur sehr hübsch, sondern auch plastikfrei, wie auch die Filter und – halten Sie Sich fest: … VEGAN?????? (Wie bescheuert ist das denn?????)
Egal, es handelt sich um rein nachwachsende Rohstoffe, so der Hersteller aus Augsburg, mit dem ich ausdrücklich in keiner Verbindung stehe! Ich habe die Filter selbst gekauft und getestet.

Die Balsaholzfilter sehen genauso aus, wie die von Savinelli. Es sind längs gefräste Holzstücke, die den Rauch durch diese Rillen hindurch lassen und sonst die Feuchtigkeit wunderbar aufnehmen. Geschmackseinbußen kann ich nicht feststellen. Der Hersteller gibt an, man könnte die Filter zwei, bis drei Mal verwenden. Ich kann dazu nur sagen, dass man auch seine Unterhosen drei Tage hintereinander tragen KANN, aber ich wechsle immer nach jeder Pfeife – den Filter, nicht die Unterwäsche.

Allen, die beim Rauchen hin und wieder mit Kondensat bzw. Feuchtigkeit zu kämpfen haben, seien die neuen Tortuga Filter ausdrücklich empfohlen. Es gibt sie sowohl in der 6 mm, als auch der 9mm Version.

So und jetzt können mich die fanatischen Ohne-Filter-Raucher in aller Ruhe ans Balsaholz-Kreuz nageln, ich werde es wie mein Freund Brian mit Humor und einem Lied auf den Lippen ertragen … „Always look on the bright side of life …“

P.S. Bill Gates hat mit Pfeifenfiltern nichts am Hut, er sei Nichtraucher (sagt er zumindest in den Mainstream-Medien)

 

 

Alexander Broy

Alexander Broy ist Künstler, Grafiker und YouTuber. Mehr zu sehen, hören oder lesen gibt es auf seinem Blog Künstlertagebuch. | Abonniere auch seinen NEWSLETTER

28 Antworten

  1. Jens Grimmelijkhuizen sagt:

    Lieber Alexander,
    endlich spricht mal einer über das letzte Tabu unter Pfeifenrauchern: Unterhosen.
    Danke dafür.
    Ergebenst
    Jens

  2. Dieses deutsche Unikum, seinem Tabakgenuß eine deutliche Geschmacksbremse zu verpassen, nur, weil man es nicht schafft, trocken zu rauchen oder die Pfeife richtig zu stopfen, hat bei mir immer schon Unverständnis ausgelöst. In den ersten Jahren seit Beginn meiner Pfeife&Tabak Leidenschaft habe ich nicht erkannt, daß die 9mm Bohrung für Filter vorgesehen ist (oder einige kleine auch). Ich war immer der Meinung, der meistens bei einer neuen Pfeife bereits eingeführte Filter sei so etwas wie eine Transportsicherung, die ich gedankenlos sofort entsorgt habe. Es ist noch gar nicht so lange her, daß ich von der Münchner Runde aufgeklärt wurde, nachdem ich bereits seit 55 Jahren Tabakraucher bin.
    Dieser Artikel geht mich nichts an, er würde bei unseren Freunden vom Singapore Pipe & Cigar Club wohl auch nicht einmal verstanden. Da der Autor einen kleinen Schlenker in die derzeitige Politik macht, so sei vermerkt, daß für den deutschen Filtermarktführer angeblich Russland ein besonders großer Absatzmarkt sei.
    Zur Selbsttitulierung des Autors am Beginn des Artikels vermag ich mich nicht zu äußern, diese Charaktereigenschaft ist mir bei ihm bisher entgangen. 🙂

  3. Stephan Ruhland sagt:

    Hallo lieber Alexander,
    jetzt hast du mich aber sehr neugierig auf diese Filter gemacht mitdiesem Beitrag. Da ich unter anderem Deine Youtube-Videos sehr gerne anschaue, wäre es doch eine gute Idee, wenn Du dazu so eine Art „Filter-Review“ machen würdest. Ich glaube, die wenigsten wissen die Vorteile von Balsaholzfiltern. Die allermeisten benutzen vermutlich Aktivkohlefilter, so wie ich. Aber ich denke, sobald als möglich auf Balsaholzfilter umzusteigen.
    Danke nochmals für diesen Beitrag.

    Schöne Grüße,
    Stephan Ruhland

  4. Marcus sagt:

    Herzlichen Dank, lieber Alexander Broy! Danke für den Tipp, vor allem aber vielen Dank für diesen sehr amüsant verfassten Beitrag. Ich habe es schon beim Lesen Ihrer Abhandlung zu den Falcon-Pfeifen gedacht: Sie sind zur Zeit gut drauf. Gerne weiter so!

  5. Wolfgang Hupfer sagt:

    Kann man die Filter essen?

    • Die hier vorgestellten aus Balsaholz wohl eher nicht, die sonstigen Filter würde ich einfach mal verköstigen, eventuell mit einem Dip aus Joghurt und Sägespänen.
      Im Hinblick auf die vom Staat angestrebte Energiewende würde ich die Verwendung von Aktivkohlefiltern umgehend einstellen.

  6. Karl Hirsch sagt:

    Die Dinger gibts doch schon ewig. Ich hab noch 9 antike in einer angebrochenen 10er-Packung. Zur Ausführung meines einstens gefaßten Plans, daraus ein Modell von Thor Heyerdahls Kontiki zu bauen, bin ich nie gekommen. Der Bau meines Modells eines Kohlekraftwerks auf Basis von Aktivkohlefiltern hat es mir verleidet.

  7. Karsten Kroll sagt:

    Einfach nur herrlich, wie so oft… Vergnüglich zu lesen, sowohl Dein Beitrag, lieber Alexander, als auch die süffisanten Kommentare. Ich gebe es auch zu, ich kriegs nicht gebacken oder besser gut gestopft und bin ein willkommenes Opfer der Filterindustrie :-(. Dabei würde ich so gern ohne auskommen, Filter natürlich, die ich nach Gebrauch brav entsorge und weder wasche noch trockne, was ich im Sinne der Nachhaltigkeit beim im Beitrag genannten Kleidungsstück selbstverständlich tue.

  8. JS sagt:

    Vauen und Peterson hatten auch mal Filter aus Kunststoff, ähnlich den Zigarettenfiltern.
    PS: bitte nicht auch hier mit Klima, Corona etc anfangen!

  9. Wolfgang sagt:

    Wie ich merke hat meine Frage gezündet,war als Spass gedacht.
    Bodo hat es geschnallt.Bitte mehr Kommentare.
    Die Einleitung von Alex klingt wie „Parteilehrjahr“
    VG Wolfgang

  10. wolfgang sagt:

    Das ist so im Alexa-Zeitalter.Wenn man sich über nichts Gedanken machen muss sinkt das Niveau immer weiter.Leider.

    • Tut mir leid Wolfgang, aber ich kann vielen deiner Kommentare nicht folgen … Wer ist Alexa und warum macht sie sich keine Gedanken über das sinkende Niveau?

      • Mensch, Herr Broy … Du bist doch sonst immer so ein Unsocial Media Nerd. Alexa ist doch dieses Supermodel von Amazon, das uns persönlich so wärmstens betreut und alles, was wir so von uns geben (verbal), sofort kommentiert oder ausführt. Ähnlich wie die Siri aus Deiner Apfelwelt, nur spricht die nicht in Deinem Wohnzimmer mit Dir.

        • Stephan Ruhland sagt:

          In den 80ern hatten wir Angst, es könnte irgendwo eine Abhörwanze versteckt sein und uns irgendwer abhören. Heute bestellen die Leute sogar Klopapier bei diesen Wanzen…

  11. Karl Hirsch sagt:

    Alexander und Alexa…ein Operntitel.

    Im ersten Akt Auftritt Alexanders mit rinnender Pfeife, sein Gesang klingt gegurgelt. Aus der nahen Pfeifenfilterfabrik strömen die Arbeiterinnen in der Arbeitspause auf die Straße, Alexander verliebt sich in die heißblütige Alexa. Nach Irrungen und Wirrungen Happy End: Alexander schneidet die Balsastäbchen zu Scheibchen und drapiert sie an Stelle des Filterkringels in der Schlußarie in seiner Falconpfanne. Schlußduett Alex und Alexa in Anlehnung an Papageno und Papagena „Ach wie rauch ich endlich trocken!“ „Ach wie raucht er endlich trocken“ „Endlich trocken“ Endlich trocken“ „Endlich trocken“ Endlich trocken“ „Trocken trocken“ „Trocken Trocken“ „Die Falcon“ „Die Falcon“ „Die Falcon“ „Die Falcon“ „Die Falcon, Falcon, Falcon con con“ „Cooon Coooooooooooooon!“ Schrumm! Datata Tattaaaaa!.

    Aber durchgefallen, weil „In diesen heil’gen Hallen kennt man den Filter nicht, und wenn sie wem gefallen, ruft Bodo ihn zur Pflicht“

    Totales Geblödel. Pardon.

  12. Karl Hirsch sagt:

    Auch wenn die beiden Oberstreitlustigen mit Werner Nonnenbroich schon ein neues Beissholz gefunden zu haben scheinen, noch ein kleiner Abstecher zu einem völlig vergessenen Filter. Es gibt zu Papier, Kohle, Meerschaum und Balsa auch noch den Chemofilter von Denicotea. Das mit Abstand grauslichste, was ich je in der Pfeife probiert habe. Ein Plastikröhrchen, transparent mit Blick auf die Filterkiesel und roter Verschlußkappe. Nachdem es keine neuen Denicotea Pfeifen mehr zu geben scheint, beschränkt sich die Verwendung des Filters auf den Gebrauch in Zigarettenspitzen. Da ist der Geschmack wahrscheinlich egal oder sogar wirklich eine Verbesserung.
    Falls jemand nie eine Denicotea in der Hand gehabt hat: Als kleinen Gag gab es die mit dem Doppelkanal. Obwohl es mir einmal erklärt wurde, habe ich den Grund dafür vergessen. Sollte uns aber einmal der Stoff für den Filterkrieg ausgehen, dann gäbe die FRage „Doppelkanal oder einfache Bohrung“ wieder reichlich Zündstoff. Alexander wäre bestimmt für den Doppelkanal.

    • Alexander Broy sagt:

      Ein Doppelkanal kommt für mich nur dann infrage, wenn ich dann auch zwei Filter und auch zwei Deckel verwenden kann. Hatte nicht auch dB Berlin zwei Rauchkanäle? Aber aus Berlin kam noch nie was Gescheites. Tirol ist hingegen die Heimat des Doppelfilters, oder Karl?

      • Karl Hirsch sagt:

        Der Lorenzsche Doppelfilter ist der Renner bei den pfeiferauchenden deutschen Urlaubsgästen. Sonst gäb es ihn vermutlich schon lange nimmer.
        Zur Mär, dass das Filtern typisch Deutsch sei, schreib ich extra was. Jetzt aber erst einmal Mittagessen.

  13. Markus Wischermann sagt:

    Ebenfalls von Denicotea gibt es noch die Filterkristalle, dasselbe Material wie in den von Karl genannten Plastikröhrchen (Silikagel), aber in grober, im Durchschnitt erbsengroßer Form. Die Größe variiert aber stark. Diese Steinchen werden vor dem Tabak in den Pfeifenkopf gefüllt und wechseln während des Rauchens die Farbe von weiß zu schwarz. Sehr saugfähig bei – meiner Meinung nach – vernachlässigbarer Geschmachseinbuße. Ich nutze sie in Pfeifen, die nicht für Filter gebohrt sind, manchmal aber auch in Filterpfeifen, wenn ich sie ohne Filter rauche. Das entscheide ich ebenso spontan wie die Wahl der Pfeife und des Tabaks. – Außerdem kommt bei mir so ein Kristall in die Holmbohrung meiner Peterson Systempfeifen. Da habe ich beim Reinigen hinterher weniger Sauerei. Das ist überhaupt der Hauptgrund, warum ich die Kristalle verwende: Was gar nicht erst in den Rauchkanal gelangt, muss ich nicht mehr herausholen.

  14. Klaus Schrayßhuen sagt:

    Hallo lieber Alexander,Hallo Pfeifenblog-Herzlichen Dank für den den Enthusiasmus und die unermüdliche
    ,,fleißkärtchenwürdige“ Arbeit für Pfeife und Tabak.Herzlichen Dank auch Allen,welche hier Beiträge platzieren.

    Im Bezug auf Balsaholzfilter bin ich mit Dir völlig auf der gleichen Richtung-meine schnitze ich,je nach Tabakintensität,noch zurecht.
    Zur Aktivkohle weigere ich mehr zu schreiben als -,,verknoteter Gartenschlauch“ (Zitat:Jörg Pannier).
    Meerschaum und Papier kenne ich nicht-erscheint jetzt aber auch auch nicht als der ,,Stein der Weisen“.
    Bei den meisten Filtern ist das Kondensat ja schon da ,wo es nervt,(glücklich wer die Rauchtechnik so beherrscht ,daß keines entsteht-obwohl-als Heizungsbauer wage ich es zu bezweifeln,daß bei bei einer Verbrennung kein H2O,landläufig auch Wasser freigesetzt wird).
    Wenn es bei mir etwas ganz bekömmliches und feines sein soll(ist das mit bekömmlich noch gesetzeskonform?),dann gibt es auch Pfeifen mit zwei Filtern(mehr im Netz-viel Spaß bei der Recherche).
    Das geht dann in Richtung Falcon,obwohl klassiche Pfeife aus Holz.
    Irgenwann mehr über Physik,Verbrennungstheorie und Strömungslehre-jetzt kommt der Klugsch… des Abends hervor.
    Also ich lasse meine Tabake vor dem Stopfen entsprechend der ,,Dosenkonditionierung“an-bzw.abtrocknen-meistens ,,passt“es dann auch-,,Engländer“ ,meistens sind das ja recht ,,gutmütige“,wenn auch von der Umwelt wenig wohlgelittene Tabake -ab in die Pfeife -und es ist gut-und die rauche ich meist auch ohne Filter-außer ein paar ,,Latakiamonstern“.
    Mein persönliches Fazit (übrigens schon seit vielen Jahren)-eine ,,Filterdiskussion“ ist variabel (da kommt in mir der Dialektiker hervor-ich bevorzuge eben ,,sowohl als auch „,vor ,,entweder oder“).
    Jeder ,wie es denn gefällt.
    Die Denicotea -Kristalle (ich habe sie noch nie benutzt-mein kürzlich leider verstorbener Vater war zu Raucherzeiten davon begeistert-ich befürchte langfristig eher einen ,,Sumpf“am Grund der Pfeife-auch ohne ,,Südstaatentabake“).
    ,,The Bayou „lässt grüßen-Tom,Huckleberry und Joe auch-bin eben Nostalgiker.
    Abgesehen davon -eine Austrocknungszeit hat noch nie geschadet.

    Abgesehen von der derzeitigen Weltlage wünsche ich allen im Blog allzeit etwas gutes in der Pfeife,

    Herzliche Grüße

    Klaus Schrayßhuen

    P.S.das konnte ich mir dann doch nicht verkneifen(ich hoffe ,so mancher kann darüber schmunzeln:,,mögen die die Verantwortlichen für die Weltsituation bis an ihr Lebensende Machorka eingewickelt in das Papier der ,,Prawda“rauchen müssen).
    .

  15. Winfried KARL sagt:

    Warum jemand filtern will oder muss sei hier außen vor.

    Eine Filterart wurde hier bisher nicht erwähnt, das ist Meerschaumgranulat in die Pfeife.

    Ich habe in letzter Zeit reichlich damit experimentiert und gute Erfahrung gemacht.

    Anders als beim vorgefertigten Filter im Holm kann man hier in der Menge des Granulats variieren bis einem die Balance zwischen Geschmack des Tabaks und Filterwirkung passt.
    Anders als beim vorgefertigten Filter wird, nach meiner bisherigen Erfahrung, der Zugwiderstand praktisch nicht erhöht.

    Und man hat hier die Möglichkeit auch in filterlosen Pfeifen eine Filterwirkung zu erreichen.

    Der Hersteller empfiehlt die Hälfte des Pfeifenkopfes mit Granulat zu füllen.

    Nach meiner bisherigen Erfahrung ist das für sehr leichte Tabake zu viel, denen wird zu viel an Aroma genommen. Also variieren und ausprobieren bis es mit Geschmacksbild und Filterwirkung passt.
    Das ist für jeden Tabak unterschiedlich. Diese Variabilität hat man mit festen Filtern nicht.
    Das Meerschaumgranulat hat eine sehr hohe Kapazität an Feuchtigkeitsaufnahme.
    Wem es nur darum geht Feuchtigkeit zu absorbieren dem reichen 3-4 Granulatkörnchen in der Pfeife.

    Bisher war ich im Lager der filterlos Rauchenden, insbesondere wegen des deutlich erhöhten Zugwiderstandes mit Filter und der Einbuße an Aroma.

    Derzeit bin ich mit der beschriebenen Methode zufrieden.

    Man kann einwenden, dass durch das Variieren der Menge des Granulats die Filterwirkung gemindert wird. Für mich geht in diesem Fall Geschmack vor Filterwirkung.
    Aber das ist ganz persönliche Ansichtssache, wie eben auch die Grundsatzeinstellung pro und contra Filter.

    W.K.

    • Nicht totzukriegen, dieser Wiedergänger „Filter“.

      [Und man hat hier die Möglichkeit auch in filterlosen Pfeifen eine Filterwirkung zu erreichen.]

      Und warum soll das von Vorteil sein? Etwa so wie ein Fake-Spoiler an den 4 Auspuffendrohren eines automobilen Vierrads? Habe ich in den zurückliegenden 100 Jahres etwas verpaßt? In meine Pfeifen kommt nur ungebremster Tabak, basta. 🙂

      Aber ich möchte die zu erwartenden weiteren Feldversuche keineswegs beeinflußen, machts weiter. Ich geh derweil rauchen.

  16. Winfried KARL sagt:

    Nun, es gehören nicht alle zu den harten Helden die alles vertragen.

    Und es gibt schon Gründe zum (vllt.auch ungewollten) Filtern, wenn z.B. der unverzichtbare Lieblingstabak in seiner Stärke nicht mehr vertragen wird und zu gesundheitlichen Problemen führt.

    Bevor man dann den Genuss gänzlich einstellt gibt es halt diese Möglichkeit.

    Ansichtssache, da sei jedem seine eigene Meinung unbenommen.

    • Bernd Fleischmann sagt:

      Als Mitglied des Münchner Pfeifenclubs bin ich einer der ganz, ganz Wenigen, die mit Filter rauchen. Und da bin ich zwangsläufig (bitterböse) Kritik gewohnt. Ich lasse mich aber nicht in die Knie zwingen und bleibe meinen Filtern treu. Versuche, ohne Filter meinen Tabak zu rauchen, sind am ungewohnten Zugwiderstand und am teilweise bissigen Geschmack des Tabaks gescheitert. Auch bin ich nicht der harte Hund, der alles verträgt, und kann so beim Rauchen den Kawumms mancher geliebten Tabake etwas abmildern. Recht gebe ich Peter mit der Behauptung, daß der Filter sekundäre Aromen eischränkt oder überhaupt nicht zur Geltung bringt, aber meine Sensorik ist nicht so ausgeprägt, daß diese Tatsache für mich eine große Rolle spielt. Ich liebe meine Pfeifen mit Filter zu rauchen und erfreue mich täglich an dem Geschmack meiner präferierten Tabake.

  17. Peter Hemmer sagt:

    Hallo Winfried,
    so, wie du es beschrieben hast, machen es einige Pfeifenraucher, die ich kenne, darunter auch sehr erfahrene! Denen allen geht es nicht um die Filterwirkung des Granulats, sondern um das Binden von Feuchtigkeit am Pfeifenboden und dafür nehmen sie auch nur ganz wenig Granulat.

    Wenn man wirklich eine Filterwirkung haben will, die den Zugwiderstand möglichst wenig beeinflusst, würde ich eher Balsaholzfilter nehmen, denn ich habe vergleichsweise kleine Pfeifen (auch meine wenigen miFi-Pfeifen) und da wäre mir der Volumenverlusst in der Brennkammer durch das Auffüllen mit Granulat zu einem Drittel oder gar bis zur Hälfte schon deutlich zu viel! Also das wirkt auf mich kontraproduktiv, es sei denn, man wäre expliziter Liebhaber extremer Chimney-Köpfe…

    Letztlich muss es jeder für sich entscheiden, wie er es macht mit dem Rauchen, ob mit oder ohne etc., es gibt kein richtig oder falsch, keine gültige Regeln! Nur eine Sache sollte man sich mal überlegen: es gibt Tabake, denen man mit dem Filtern einfach nicht mehr gerecht wird. Das sind diejenigen, die auf Primäraromen weitgehend verzichten und ihre Komplexität durch das Ausbalancieren von Nuancen erreichen. Und wenn es wirklich um Nuancen geht, hat man mit Filter (egal welchem) schon verloren! Allerdings gibt es wirklich nicht allzu viele solcher Tabake, die allermeisten sind da doch eher direkt, manche sogar so direkt, dass der Filter geradezu wie ein Rettungsring notwendig ist.
    Herzliche Grüße

  18. Winfried KARL sagt:

    Hallo Peter,
    Danke für den Hinweis mit den kleinen Pfeifen.
    Ich besitze in der Mehrzahl Pfeifen mit mindestens mittelgroßem Kopf und da funktioniert für mich die o.g. Methode gut, die kleinen hatte ich nicht auf dem Schirm.
    Was die von Dir beschriebenen Tabake ohne wesentliche Primäraromen und das Ausbalancieren von Nuancen betrifft gibt es glücklicherweise die exzellenten Reviews hier im Pfeifenblog.
    Da weiß man dann wo man eine Filterung besser bleiben lässt.

    Herzliche Grüße

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