Elvira Nikolaisen – jazziges Norwegen
Verträumten easy listening Jazz an einem warmen Sommerabend verorten wohl nur eiserne Hurtigruten Freunde, Rentiere und Elche in Norwegen. Und dennoch hat uns ja bereits Beate Lesch mit Beady Belle überzeugen können, daß es funktioniert. Elvira Nikolaisen, ebenfalls Norwegerin, bisher eher ein wenig poplastig unterwegs, hat sich für das immerhin schon 2013 erschienene letzte ihrer Alben einen Landsmann, den Multiinstrumentalisten Mathias Eick als Partner geholt, der im Jazz und Rock gleichermaßen bewandert ist. Und so sind denn die Themen eindeutig dem Stil des Jazz gewidmet, den der geneigte Hörer gerne zum Ausklang eines arbeitsreichen Tages genießt. Mit einem Glas Roten oder einem Murray MacDavid. Sehr gut kommt aber auch dieses Trio hier:
Es ist das vierte Album von Elivra Nikolaisen und wenn das auf ihre zukünftige Entwicklung hinweist, ein besonders gutes.
I Concentrate On You enthält Standards aus dem so oft heruntergeleierten, sogenannten modernen American Songbook. An dem haben sich schon einige sehr untauglich versucht: Rod Stewart, der besonders schmerzlich daneben gegriffen hat, aber auch Robbie Williams und in Deutschland Roger Cicero, der das nun leider nicht mehr revidieren kann. Zehn wundervolle, ruhige Lieder, die erzählen. Lieder, mit denen die Sängerin in ihrem musikalischen Elternhaus aufgewachsen ist und die scheinbar ein Teil von ihr geworden sind. Kongenial arrangiert und begleitet von Mathias Eick. Das Duo schafft eine Atmosphäre, die von sehr eigener Energie lebt. Und den aufmerksamen Hörer mitnimmt. Je besser das Abhörequipment, umso überzeugender. Denn die Aufnahme genügt den Ansprüchen von Audiophilen, sowohl was die Aufnahmetechnik, die Mischung und die Pressung betrifft. Wer nun aufgrund von Cover und Inhalt auf ECM getippt hätte, liegt falsch, aber es hätte gut dieses Label sein können. Hören wir nun den Titelsong, live dargebracht mit schönen Ansichten.
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