Dieser Artikel ist eigentlich nicht erlaubt

Ich weiß, wir haben uns im pfeifenblog.de auf Politiklosigkeit verpflichtet.
Aber ich habe es satt, oder im krassen Neusprech, ich habe es aber auch so was von satt. Diese unsäglichen Dummschwafeleien unserer Poltiker, die nur noch ansagen statt zu handeln, die sich coram publico sinnlos empören, die hysterisch anklagen, die sich lauthals im Minutentakt der Staatsraison verpflichtet outen, sich tagelang bis zur Paralysierung selbst unter vorgeblichen Freunden bekriegen, die  entscheidungsunfähig oder unwillig sind, die zum fremdschämen egotrippen –  aber jede ultimativ notwendige Aktion zu Problemlösungen tunlichst vermeiden.

Ich weiß, wir haben uns im pfeifenblog.de auf Politiklosigkeit verpflichtet.
Eines der wichtigsten Ämter unserer Republik ist seit Wochen verweist, da die Innenministerin  in verlorenem Nachwahlkampf abgetaucht ist, dabei sind sofortige, tatsächlich sofort wirksame Maßnahmen zu ergreifen, die nahezu vollständig gesetzmäßig wären.

Die unablässigen Banalbeteuerungen der Außenministerin bleiben verbaler Dilettantismus, die niemand ernst nimmt. Auf dem Friedensginfel in Kairo sitzt sie demnach auch in den hinteren Reihen und darf sich unwidersprochen anhören, wie viele arabische Staats- und Regierungschefs erwartungsgemäß einseitig Israel beschuldigen. Als sie zum Schluß dann doch noch ein Statement abgeben darf, ist dieses wie gewohnt voller Allgemeinplätze.

Ich weiß, wir haben uns im pfeifenblog.de auf Politiklosigkeit verpflichtet.

Aber ich kann mich nicht gemütlich zurücklehnen und „einen famosen  Fayyum Kake in einer Bang“ rauchen, einen kräftigen Port dazu trinken und die neuen Alben von Paul Rodgers oder den Rolling Stones anhören, wenn wieder und wieder unsere jüdischen Mitbürger in ihrem ganz normalem Alltag, also ihren angestammten Lebensumständen, die auch unsere sind,  in Angst und Schrecken versetzt sind und der Staat kaum etwas dagegen unternimmt. Wo sich Hamas Sympathisanten in unserer Bundeshaupstadt in breiter Phalanx vor dem Brandenburger Tor zum öffentlichen Gebiet niederknien und die Hamas bejubeln und die Bilder davon auch in den deutschen Nachrichtensendungen kommentarlos verbreitet werden.  Eine Machtdemonstration, in der sich mit der Hamas solidarisiert wird, die unserem Demokratieverständnis völlig zuwiderläuft, aber folgenlos bleibt. Der Staat? Schaut weg oder reagiert vorsätzlich hilflos.

Ich weiß, wir haben uns im pfeifenblog.de auf Politiklosigkeit verpflichtet.
Wo wird das aufhören, sind alle Bürger bald von solch innerem Terror betroffen ? Wann kippt unsere Gesellschaft und wird von hirnrissigen, gewaltbesessenen rechten, linken, unteren oder oberen Chaoten dogmatisiert und unterjocht? Wer nicht entsetzt und sprachlos ist ob der Pro-Palastinensischen und Hamas-freundlichen Kommentare vor laufenden Kameras, gehört nicht zu unserer Gesellschaft. Auf keinen Fall zu meiner, den verachte ich.

Ich weiß, wir haben uns im pfeifenblog.de auf Politiklosigkeit verpflichtet.

Na dann – zurück zum Literaturartikel

Bodo Falkenried

 

I know, we have committed ourselves in the pfeifenblog.de to politiclessness.

But I’m sick of it, or in crass neologism, I’m so sick of it. These unspeakable dumb-wittednesses of our politicians, who only announce instead of acting, who senselessly outrage coram publico, who hysterically accuse, who loudly out themselves in minute intervals committed to the raison d’état, who fight against each others for days until they are paralyzed even among ostensible friends, who are incapable of making decisions or unwilling, who egotripe to make us ashamed of ourselves – but who avoid any ultimate necessary action to solve problems as much as possible.

I know, we have committed ourselves in the pfeifenblog.de to politiclessness.

One of the most important offices of our republic is for weeks expelled, since the Minister of the Interior in lost after-election campaign dived, thereby immediate, actually immediately effective measures are to be taken, which would be almost completely lawful. The incessant banal protests of the foreign minister remain verbal diletantism, which nobody takes seriously. At the peace summit in Cairo, she sits in the back rows and is allowed to listen unchallenged to many Arab heads of state and government unilaterally accusing Israel, as expected. When she is finally allowed to make a statement, it is, as usual, full of generalities.

I know, we have committed ourselves in the pfeifenblog.de to politelessness.

But I can’t sit back comfortably and smoke „a famous Fayyum Kake in a Bang“, drink a strong Port to it and listen to the new albums of Paul Rodgers or the Rolling Stones, if again and again our Jewish fellow citizens in their completely normal everyday life, thus their ancestral living conditions, which are also ours, are put into fear and terror and the state hardly does anything against it. Where Hamas sympathizers in our federal capital kneel down in broad phalanx in front of the Brandenburg Gate to the public area and cheer Hamas and the pictures of it are also spread in the German news broadcasts without comment. A demonstration of power in which solidarity is shown with Hamas, which runs counter to our understanding of democracy, but remains inconsequential. The state? Looks the other way.

I know, we have committed ourselves in pfeifenblog.de to politelessness.

Where will this stop, are all citizens soon affected by such inner terror ? When will our society tip over and be dogmatized and subjugated by brainwashed, violence obsessed right, left, lower or upper chaos? Anyone who is not horrified and speechless by the pro-Palastinian and Hamas-friendly comments in front of running cameras does not belong to our society. Certainly not mine, I despise him.

I know, we have committed ourselves in pfeifenblog.de to politelessness.

Well then…… back to the previous article.

 

 

Bodo Falkenried

exemplarischer Niederrheiner, seit über 55 Jahren in München daheim, genauso lang Pfeifen- und Tabaksammler, versessen auf Musik, Literatur und andere Künste. Unternehmer, Segler, Reisender [..unser Mann in Asien]. Intensiver Marktgeher, immer an Feuer & Herd, sofern in der Nähe.  

6 Antworten

  1. Jens Grimmelijkhuizen sagt:

    Lieber Bodo,
    ich teile Deine Beschreibung der Situation. Für mich stellt sich jedoch die Frage: was kann ich konkret dagegen tun? Was sind die konkreten rationalen, vernünftigen und wirksamen Handlungsoptionen gegen dieses ganze von Dir beschriebene Elend? Da werde ich immer ratloser.
    Ergebenst
    Jens

    • Lieber Jens, es geht mir genau so. Insbesondere, da ich vor nicht ganz zurückliegender Zeit solche Situationen in unserer Demokratie für nicht mehr möglich gehalten habe, was für ein Trugschluß. Zivilcourage? Ja, unbedingt, an keiner Stelle mehr schweigen, bei uns hier in München nicht auf dem Marienplatz, nicht am Odeonsplatz, überall da, wo sich diese Terroristen und Terroristenfreunde jetzt fast täglich versammeln, aber auch den vermeintlichen „Friedensaposteln“, seien sie grün oder schwarz oder sonstwie eingefärbt, sofort die Stirn bieten, wo man auf sie trifft. Und den „Ja, aber…“ Meinenden halte ich enthauptete Kleinkinder ins Gesicht …….. Hätten wir realtitätswillige Politiker, die, statt sich täglich in einer Million Talkshows zu entrüsten und zu entblöden, viele auch aus der zweiten oder dritten Reihe, handeln würden, bräuchten wir uns Deine Fragen nicht zu stellen.
      Wenn sich die politische Rechtsradikalisierung tatsächlich bei uns nicht eindämmen läßt – und danach sieht es aus – verlegen wir unseren ersten Wohnsitz dauerhaft ins Ausland und Deutschland hat mich gesehen. Mit 73 Lebensjahren habe ich keine Geduld mehr mit einer untätigen Exekutive und den kaum noch nachvollziehbaren Entscheidungen der Legislative. Letztere trägt auch in weiten Teilen die Verantwortung für das bisherige Scheitern der Asylpolitik. Darauf verlassen sich ja unsere Politiker so gerne und behaupten, ihre Hände seien gebunden.

  2. Dr. Mike Loh, unser langjähriger Freund und mein Mentor aus Singapore hat mich soeben an Martin Niemöllers bekanntes Zitat erinnert:

    Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist.
    Als sie die Sozialisten holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Sozialist.
    Als sie die Gewerkschaftler holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschaftler.
    Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Jude.
    Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.

    First they came for the Communists And I did not speak out because I was not a Communist
    Then they came for the Socialists And I did not speak out Because I was not a Socialist
    Then they came for the trade unionists And I did not speak out Because I was not a trade unionist
    Then they came for the Jews And I did not speak out Because I was not a Jew
    Then they came for me And there was no one left To speak out for me

  3. Andreas Krebs sagt:

    Ich kann gar nicht sagen, wie entsetzt ich bin. Israel wird das Opfer grausamsten Terrors und ganz schnell sprießen die Relativierungs-Pilze, die da sagen „Ja, aber…“, „Und die vielen zivilen Opfer unter den Palästinensern!“, „Das rechtsextreme Regime in Israel…“, bis hin zum Genozid-Vorwurf! Nein, nicht gegen die Schlächter der Hamas, deren erklärtes Ziel tatsächlich der Genozid an den Juden ist, sondern gegen Israel, das sich seit Jahrzehnten verteidigt gegen die Mörder. Das bei Angriffen auf die Hamas immer vorab die palästinensische Bevölkerung warnt (während die Hamas ihre Operationsbasen regelmäßig in Schulen, Krankenhäusern und Moscheen installiert, damit bei Abwehrmaßnahmen von Israel auch ganz bestimmt möglichst viele ihrer eigenen Zivilisten getroffen werden).
    Es ist mehr als erschütternd. Und eigentlich möchte man den Juden in Deutschland, Israel und weltweit nur Trost und Unterstützung zusprechen, dass sie in dieser unerträglichen Situation (noch immer 200 Verschleppte!) nicht alleine sind. Dass wir Terrorismus niemals akzeptieren dürfen.

    Dass wir aus der Geschichte gelernt haben.
    Andreas

  4. Paul K. sagt:

    Danke für die klaren Worte. Man kann das alles nur noch als eine Art Kollektivpsychose verstehen. Einerseits ein Ersatznationalismus in Form dieses komplett folgenlosen „Israel-ist-Staatsräson“-Geredes, gleichzeitig der millionenhafte Import von Judenhassern als Ersatzantisemitismus. Das ist die hochgradig schizophrene und brandgefährliche Gestalt unserer deutschen Identitätsstörung. Aber Hauptsache, wir haben jetzt dieses Heizungsgesetz.

  5. Don Perique sagt:

    Spürt der aufgeklärte Geist Verdruss, ist’s vorbei mit dem Genuss!

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