Mein erstes (Halb-)Jahr im Blog – adieu Pfeifen und mehr

Ein bemerkenswertes Jahr ist es schon, dieses 2016. Ein Jahr des allumfassenden Wandels, voll von „Schröcknissen“, von unglaublichen Entwicklungen. Die kafkaesken Erfüllungsgehilfen politischer Bürokratie in Brüssel , nicht neu, aber heuer besonders in unser Bewußtsein gerückt. Ein sprachlosmachender Hort der gesichtslosen Unfähigen, die sich nur mit sich selbst beschäftigen. Abstellgleis für die von ihren angestammten Höfen geschassten Junckers und Öttingers, die Nachfolger in Untätigkeit und Pfründensicherung à la Koch-Mehrin und wer sich da noch die Beutel gefüllt hat und weiterhin füllt, als hehres einziges Ziel ihrer Europa-Existenz. Und das alles driftet auseinander, der provokante Nationalismus ist zurück, die Spaltung der Gesellschaften längst erfolgt. Polen und Ungarn, Österreich, bald wohl die Niederlande und letztlich der Brexit – Ursache und Wirkung. Während Frau Merkel und Anhänger gerade mal dabei sind, davor zu warnen. Wer aufmerksam war, hat das vermehrt ausbleibende Rautenzeichen erkannt, das nun scheinbar durch den erhobenen Zeigefinger ersetzt wird. Uckermärkische Logik? Hilflosigkeit des Strebens nach Machterhalt um jeden Preis? Da sei Seehofer davor. Die Zwölf hätte ja noch einen Grimmschen Bezug, aber Sechzehn? Wo sind die heutigen „Göttinger Sieben“ in den modernen Geisteswissenschaften, zunehmend ersetzt durch sogenannte Meinungsforschungs- oder Umfrageinstitute? Demoskopen, die sich gerade erst zum systemimmanent x-ten Male zum Gespött und ihre Überflüssigkeit deutlich gemacht haben?

In Deutschland wundern sich die eingeschlafenen, etablierten Beschwichtigungspolitiker, wo denn plötzlich der Zugewinn der Ultrarechten herkommt, wie eine AFD mit einer lächerlichen Vorsitzenden nebst ebensolchem Gefolge im ICE-Tempo zum Taktschläger werden konnte, die unsere verschnarchten Konservativen und die nur noch mit sich selbst beschäftigten Sozialdemokraten vor sich hertreiben und diese zu untauglichen und nicht überzeugenden Strategieänderungen veranlasst. An den Einheitsbrei der mittlerweile konformistischen Grünen mag man sich gar nicht erst heranwagen. Es bleibt einfach ein NICHTS.

Zu den Assads und Erdogans, den Putins dieser Welt gesellt sich bald ein unbeschreiblicher Untyp, der seit Wochen das Denken der Welt beschäftigt, weil er selbst jenes unterläßt und durch diplomatiefernes Intuitivhandeln ersetzt. Da gibt es tatsächlich auch in unseren Breiten politische und journalistische Flachgeister aus der Schublade „erst einmal gewähren lassen“, die weder Intelligenz, eigene Ideen noch sonstige wirksame Mittel kennen, dem dräuenden Welt-Ungemach zu begegnen. Nicht einmal eine seriöse Berichterstattung ist möglich. Auf den aalglatten Superkanälen der Alt-Medien oder der sogenannten Sozialen Medien. Zeitenwende, Weltenbrand? Ach, alles Science Fiction.

Nichts ist unmöglich. Was die ausbordendste Fantasie erschaffen kann, wird auch irgendwo und irgendwann Realität. Abwenden müßte sich der Real – Humanist und zurückziehen in eine eigene Welt, temporär gewandelt zum Nihilisten, bis sich die Lemminge à la Franqin fröhlich taumelnd in den Abgrund gestürzt haben. Oder etwas eigenes Neues machen. Etwas privates freizeittaugliches. Obwohl keiner Partei, keiner politischen Richtung angehörig, ausserdem vereinslos, stehe ich da und verstehe Vieles nicht mehr. Oder vielleicht gerade deshalb.  Die Freiheit geht zugrunde, wenn wir nicht alles verachten, was uns unter ein Joch beugen will, sagt mein alter pisonischer Pfeifenraucherfreund Lukas Senkahuber immer, wenn ich ihm einen von mir besonders geschätzten Tabak aufzwingen will. Sei`s drum.

Mitte des Jahres haben sich bisher drei Autoren dazu entschlossen, das Pfeifenblog ins Leben zu rufen. Das Portal+Forum Pfeifen und mehr hat sich zuletzt mit über 750 Mitgliedern zu Tode geritten. Bis auf wenige alterstümelnde Mitglieder mochte uns jungen, aufstrebenden und ideenreichen Initiatoren 😉 -den sogenannten Admins- kaum noch jemand aktiv folgen. Das ist nun Geschichte. Das Forum Pfeifen und mehr bleibt vorerst als Lesebuch für die 738 nostalgischen und weitgehend Inaktiven erhalten.

Allen, die trotz der Jahrhundertaufgabe der Christbaumbeschaffung, des Geschenkewahns und den sekündlich auf allen schneckenpostalischen oder elektronischen Zustellungswegen eintreffenden Sonderangeboten und ultimativen Kaufaufforderunden (Angebot gilt nur in den nächsten 55 Minuten, ersatzweise bis zum Jahresende)  hier ein wenig verweilt haben, wünsche ich ein schönes Adventende und einen geruhsamen Übergang ins nächste Jahr 2017.

Ihr alle: bleibt dem Pfeifenblog gewogen.
 
 

 

Dieser Text steht unter Umständen nicht im Einklang mit Meinung oder Gedankengut anderer Autoren des Pfeifenblogs und ist ausschließlich Ausdruck der Geisteshaltung des Verfassers, nicht des Pfeifenblogs im Allgemeinen.  Alter, Erkenntnis und Weisheit sind nicht immer Widerpart von Renitenz! 😉

 

Bodo Falkenried

exemplarischer Niederrheiner, seit über 55 Jahren in München daheim, genauso lang Pfeifen- und Tabaksammler, versessen auf Musik, Literatur und andere Künste. Unternehmer, Segler, Reisender [..unser Mann in Asien]. Intensiver Marktgeher, immer an Feuer & Herd, sofern in der Nähe.  

1 Antwort

  1. Dieter Overesch sagt:

    Wie sich die Bilder bzw. Gesellschaftsbeschreibungen von 2016/2017 bis in die heutige Zeit übertragen lassen. Man mag es nicht für möglich halten.

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