Cello & Cello – jenseits der reinen Lehre
Verpopte oder verrockte Klassik geht mir gegen den Strich, meistens jedenfalls. Die umgekehrten Varianten ebenso. André Rieu oder das wohl verschwundene Ensemble Rondo Veneziano jagen mir einen Schauer über den Rücken. Es gibt wenige Ausnahmen. Eine, die mir spontan in den Sinn gerät, ist Nigel Kennedy mit dem Doors Concerto oder die Jon Lord Einspielungen Sarabande und Before I forget, die zwar nicht der „reinen Lehre“ folgen, aber wunderschöne Musiken sind. Klassische Musiker, die unter dem Namen Mr. & Mrs. Cello ein Album herausbringen, fallen mir gewöhnlich nicht auf. Man erhalte mir meine Vorurteile. Nun aber stelle ich Ihnen die erste CD genau dieser Duo-Formation vor.
Fulvia Mancini und Massimiliano Martinelli sind professionelle italienische Cellisten, die für das Album Crossover One Originale und Eigeninterpretationen von Paganini, Jean Barriere, Ludovico Einaudi, Nirvana, U2 und Sting aufgenommen haben. Keine düsteren Stimmungen wie bei Tina Guo oder den Finnen von Apocalyptica. Angenehme Unterhaltung, nicht überzogen virtuos dargebracht, aber sehr leidenschaftlich und mit einer unprätensiösen Perfektion. Nichts, über das sich der Hörer gleich mit Grundsatzdiskussionen und mit Vergleichen zu Casals und Feuermann ablenken sollte.
Einschalten, einen LBVP oder einen Vintage öffnen, den eleganten Epikur anzünden, sich zurücklehnen und genießen. Hier in dieser und der nächsten Woche.
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