BriarWorks | Back Down South

Back Down South TabakSchon vor längerer Zeit hatte ich angekündigt, die Tabake aus meinem Virginia/Perique-Paket aus dem Süden der USA vorzustellen. Jetzt wird es endlich einmal wieder Zeit, an dieser Serie weiter zu schreiben.
Auffällig vor allem ist schon einmal die Verpackung des „Back Down South“ er wird nämlich in einem kleinen Weckglas mit Aluminiumdeckel ausgeliefert. Das allein macht ihn schon einmal zu etwas besonderem. Während andere Dosen verschiedener Größe und Form oder sogar kleine Plastiksackerl als Verpackung wählen, gönnen uns die Tabakblender aus Tennessee ein wirklich schönes und absolut luftdichtes Glaserl. Das zeigt eine gewisse Wertschätzung gegenüber dem eigenen Produkt und vor allem auch den Kunden, uns Pfeifenrauchern.

Back Down South TabakHersteller dieses liebevoll verpackten Virginia/Perique Broken Flakes sind BriarWorks bzw. Cornell & Diehl. Durch den Schraubverschluss mit innenliegenden gummibeschichteten Deckel ist der Tabak immer perfekt konditioniert, obwohl er bei mir schon geraume Zeit herumsteht. Beim Öffnen zischt das Vakkuum und es entfaltet sich ein leichter fruchtiger Geruch, an dem ich angeregt schnüffle. Ich komme nicht sofort auf das Aroma. Ist es Birne? Quitte? ich schnüffle immer weiter und komme nicht darauf, bis es mir endlich wie Tomaten von den Augen fällt (Völlig verblödetes Wortspiel, welches irgendwas mit Schuppen und typischen amerikanischem Ketchupgeruch aussagen sollte, allerdings total daneben geriet)

Wie kann man so verblendet sein, wenn es sich doch gerade um meinen derzeitiges Lieblingsaroma handelt? Es ist die Marille (hochdeutsch: Aprikose) Das ist der Geschmack meiner Leib- und Magenspirituose (ich habe gerade erst an dieser Stelle darüber geschrieben) Ganz eindeutig und das ist fantastisch.

Auf dem Etikett steht: „Travel down south with this hearty VAPER Flake. Perfect for front-porch sittin‘.

Back Down South TabakIch habe natürlich keine Front-Porch, aber vor meinen Lieblings-Almen gibt es natürlich immer auch Sonnen-Bankerl, auf denen ich stundenlang in der Sonne sitzen kann und mit einem Weißbier über das Panorama blicke. Ein Stamperl Marille, dazu dieser Tabak, das müsste perfekt sein. Die Almhütten sind zwar allesamt im Süden, aber das hilft zu dieser Jahreszeit nicht wirklich weiter. Es ist im Januar einfach zu kalt fürs Hausbankerl.

Aber sowohl die Marille, als auch der Tabak schmecken auch bei mir zuhause in Nordbayern und ich geniesse diese wundervolle Übereinstimmung der Geschmäcker. Da der Tabak ja auf Virginiabasis ist, ist die Aromatisierung sehr dezent, aber durch die gesamte Pfeife hindurch schmeckbar vorhanden. Leicht süß, etwas alkoholisch und fruchtig.

Selten war ich von einem Tabak so begeistert. Die Flakescheiben stehen ein Bisserl zerrupft im Glas und wann immer ich sie in die Pfeife stelle und nur ganz leicht andrücke, zaubert er ein Lächeln auf mein Gesicht. Ich denke an Sommer, an Wachauer Marillen-Knödel und fast tun mir die Jungs und Mädels aus Tennessee leid, die auf ihrer Frontporch sitzen und gar keine Vorstellung davon haben, wie man ihren Tabak wirklich geniessen müsste.

Fahr in den Süden, setz dich auf ein Sonnenbankerl vor die Almhütte und trink ein Stamperl Marille dazu.

Alexander Broy

Alexander Broy ist Künstler, Grafiker und YouTuber. Mehr zu sehen, hören oder lesen gibt es auf seinem Blog Künstlertagebuch. | Abonniere auch seinen NEWSLETTER

5 Antworten

  1. Wow! Das animiert. Halt Dich bereit, hole Dich morgen früh ab, zu uns in den Süden, auf das Sonnenbankerl, vor der Almhütte …. dann geniessen wir den Back Down South gemeinsam. Vielleicht springt Karl über den Zirler und leistet uns Gesellschaft, wenn er Dein Review liest.

  2. Karl Hirsch sagt:

    Review heute Abend erst gelesen, daher Bombenentschuldigung zwengs der Almhütte. In meinem gefühlten Norden.

    Ansonsten auch einmal keine Witze, ich kann mich zu etwas völlig Unbekanntem nur mit wohlwollendem Nicken äußern. Flake zerbrösle ich allerdings immer, ihn wie Scheiter in den Ofen zu stellen widerstrebt mir einfach.

    Und Marillenaroma. Naja.

    Morgen Anstieg der Nullgradgrenze auf über 3000 Meter. Also front-porch-feeling könnt sich ausgehen.

    • Alexander sagt:

      Lieber Karl,
      an deiner Reaktion merke ich, dass ich mich ganz furchtbar missverständlich ausgedrückt habe. Wenn dir beim Erwähnen von Marillenaroma sogar der sonst so köstliche Humor abhanden kommt.
      Ich meine natürlich nicht Marille-Aroma so wie „Cherry-Coke“ und „Dänischer Vanille Knösel“, sondern eher wie der Wein-Kenner von Brombeeren im Abgang faselt.
      Nur mir ist das G’schwollene nicht so gegeben (höchstens als Münchner Wurstspezialität nach 12:00 Uhr)

      Der unnachahmliche Peter Hemmer würde von einer Marille sprechen, die im Orchester der Aromen die erste Geige spielt, während die Williamsbirne auf dem Cello und die Quitte zart den Bass streicht. Unter allem liegt aber eine fundamentale Basis feinster Virginias und kräftige Säulen aus Perique …

      In etwa so, aber wie ich bereits erwähnte, er ist unnachahmlich, also sollte ich das auch gar nicht erst versuchen.

      Ich als alpin geprägter Postkartenmaler spreche daher rustikal vom Schnaps und nicht von Beeren im Abtritt, äh Abgang …

      • Karl Hirsch sagt:

        Checked! 😀

        Ich habe mich ja schon gewundert, daß Bodo 1 sogar die Verunstaltung seines geliebten Buttertransporters mit – iiih! – Schneeketten in Erwägung zöge um hoch droben auf der Alm in den, auf ihn bezogen. geradezu artfremden Genuß eines „Five Stars Apricot“ Warehouseblends zu kommen.

        So klingt das schon anders. Peter Hemmer hat Dich gut erzogen.

  1. 23. Januar 2018

    […] & Diehl – Bayou Morning Flake BriarWorks – Back Down South Cornell & Diehl – Bayou Morning Cornell & Diehl – Bourbon Bleu McClelland […]

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