Triosence | First Enchantment
Den Begriff „Erlebnisjazz“ gibt es nicht, er wäre auch eigentlich nichtssagend. Wenn, ja, wenn es nicht die deutsche Formation Triosence gäbe. Stellen Sie sich eine Mischung von zeitgenössischem Jazz aus Scandinavien vor – z.B. der ECM Riege-, mit den vielfach nordisch-mystischen Kompositionen, der faszinierenden Melange aus ultraklaren Strukturen und abgehobenen Improvisationen, oder den fast zu perfekten transatlantischen Musiken aus den heute so bemitleidenswerten Vereinigten Staaten von Trumpsurdistan. Und dennoch eigenständig. Triosence: ein Erlebnis in der so oft drögen deutschen Jazzszene, die ja durchaus mit einer großen Anzahl von Spitzenmusikern aufwarten kann. Aber wer sich mal durch den alljährlichen „Jazz aus Burghausen“ gequält hat, versteht , was ich meine. Triosence also.
Peter Hemmer hat jüngst in seinem anregenden Beitrag über Bier und Havanas eine schöne, sinnvolle Verbindung von unterschiedlichen Genußarten hergestellt. Ich will ihm folgen und denke mir, die Musik von Triosence ist die ideale Begleitung zur Pfeife, befüllt mit einem sorgsam ausgewähltem Tabak. Sicherlich muß es ein Plug, ein Flake oder ein Curly Cut sein, ergänzt um „den“ Single Malt oder einen exzellenten Rum.
Zur Vorstellung der 3 (4) Mitglieder des Trios kann ich es mir einfach machen und bei Ihnen ein wenig Mitwirkung erhoffen: einfach den Links hinter den Namen der Musiker folgen. Da ist alles gesagt. Zurück zur Musik. Ich stelle heute das erste Album des Trios aus dem Jahre 2002 vor, dem aktuell sieben weitere gefolgt sind, unisono Pretiosen des Trio Jazz. Ich werde alle in unregelmäßigen Abständen der Rubrik Album der Album des Monats hörbar machen. Das jüngste Album „Hidden Beauty“ erscheint am 31.3.2017 und wurde im bayerischen Schloß Elmau produziert, Treffpunkt von zeitgenössischen Musikern aller Couleur.
- Die Band im Gesamten
- Bernhard Schüler, Tasten
- Stephan Emig – Schlagzeug
- Ingo Senst, Bass – ab 2007
- Matthias Akeo Nowak, Bass – bis 2006
First Enchantment erscheint im Vergleich zu den nachfolgenden Produktionen noch ein wenig rauh, teilweise furios. So, als wollten die drei Musiker ihr Spitzenkönnen erst einmal publik machen. Dennoch ist es ein wundervoll ausgeglichenes Album. Einige der dominanten Klavierpassagen erinnern mich an den jungen Joachim Kühn. Das Repertoire der nach First Enchantment entstandenen CDs ist geringfüg anders, vielfältiger, wobei die begonnene Stilrichtung beibehalten ist. Um das deutlicher zu machen, können Sie auch das zweite Album aus dem Jahre 2005 Away for a while weiter unter hören.
Und nun, nachdem Sie Ihre Umgebung für den jetzt folgenden Konzertgenuß bereitet haben, lehnen Sie sich zurück und führen die Nadel auf die Schallplatte:
Liebe Hörer & Leser,
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