Mariage Frères | Die feine Welt dieser (!) Tees
Einige rabenschwarze Seelen haben es verraten: Mariage Frères sind das Original und gaben die Blaupause für das Geschäftskonzept vom Singapore Highflyer TWG ab. Das aber ist für uns Tobacconisten doch nichts Neues, man denke nur an Balkan Sobranie und Sasieni oder Solani. Nichtsdestotrotz mag ich TWG genauso wie die französischen Gebrüder. Gottseidank gibt es Unterschiede, die wir Teetrinker uns zunutze machen können. Ob das tatsächliche Gründungsdatum von Mariage Frères – immerhin nachgewiesen 1854 – dem der geschickt verwendeten Jahreszahl 1837 von TWG etwas voraus hat, lasse ich dahingestellt. Allerdings geben beide Institutionen ein gutes Beispiel für die wesentlichen Unterschiede zwischen originärer, über einen längen Zeitraum entwickelter europäischer Genußtradition und einem modernen Unternehmens- und Produktkonzept ab, dem dieses Fundament fehlt.
Ich sage es mal mit dem großen Niederrheiner Hüsch: das Gefühl zählt!
Das Teehaus Mariage Frères wurde im Jahre 1854 von den Brüdern Henri und Edouard Mariage als Import- und Handelshaus für Tee gegründet, ergo bereits 17 Jahre, nach dem Singapore zum asiatischen Teehandelsplatz No. 1 aufstieg. Heute werden etwa 500 Teesorten angeboten, darunter allein über 50 verschiedene Sorten von Earl Grey. Einen davon stelle ich hier vor, da er mir herausragend erscheint, was die Langzeitprobe über 2 Wochen bestätigt hat.
Earl Grey Imperial
Ein kräftiger und in Duft und Geschmack dennoch sehr feiner Darjeeling, der mit dem Öl der Bergamotte versehen ist. Es mag am Tee oder der verwendeten Zitrusfrucht oder an beiden liegen – einen solchen Earl Grey habe ich bisher nicht getrunken.
Ein weiteres Highlight ist der Montagne d`or