Peter Heinrichs verstorben

Peter Heinrichs – Das Haus der 10.000 Pfeifen

Mit großer Trauer erfuhren wir am 04. November 2016, dass unser langjähriger Freund Peter Heinrichs den Kampf gegen seine schwere Krankheit verloren und im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen ist. Damit ist ein Kölsches Urgestein von uns gegangen. Peter Heinrichs war ein außergewöhnlicher Mensch und ein Vollblutunternehmer.


Ich lernte Peter nach Umzug in meine Wahlheimat Köln 1999 kennen und als überaus liebenswürdigen und sympathischen Menschen schätzen. Mir wurde erst nach und nach bewußt, welcher Fixpunkt für mich und unzählige andere Freunde und Kunden das Haus Peter Heinrichs wurde. Peter hat 2010 eine Biografie seines wirklich außergewöhnlichen Lebensweges verfasst. Der Titel „Ich liebe mich“ ist nur dann nicht als übertriebener Narzissmus zu verstehen, wenn man weiss, dass er ein tief gläubiger Katholik war, der nach der Maxime lebte:

 
 
 
 

Nur wenn ich mich selbst liebe und akzeptiere, kann ich auch andere Menschen lieben.

Schon im Alter von 17 Jahren gründete Peter seinen Tabakwarengroßhandel, als Jüngster in der gesamten Branche, zusammen mit seiner späteren Frau Gertrud. Früh gingen seine unternehmerischen Ambitionen über Deutschland hinaus, er unterhielt Verbindungen nach Kuba, den Vereinigten Staaten, China. Sein inzwischen weltweiter Kundenkreis brachte es mit sich, dass immer wieder ausländische Besucher  seinetwegen den Weg nach Köln fanden, um sich dort in entspannter Atmosphäre sachkundig über Cigarren, Pfeifen und Tabake beraten zu lassen.

Peter Heinrichs Cigarlounge

Foto: Heinz Schwarzkopf

In den letzten Jahren konnte Peter noch zusätzliche Geschäftsräume zur Erweiterung in Betrieb nehmen, so dass wir als Kunden in den Genuß einer sehr gemütlichen Lounge kamen, die uns als Refugium für unsere Treffen mit gleichgesinnten Genussrauchern dient.

Peter ist als Unternehmer immer wieder neue Wege gegangen und hat nie damit aufgehört, jeden Besucher des Hauses gleichermaßen zuvorkommend und freundlich zu bedienen. Auch seine Mitarbeiter leben diese Maxime und ich – und viele meiner Freunde, die dem Hause verbunden sind – sind guter Hoffnung, dass das Haus auch weiterhin der Philosophie von Peter Heinrichs verbunden bleibt. Ich denke, Peter hat sein Haus gut bestellt. Die Gespräche mit Peter werden mir fehlen. Er war auch menschlich ein Vorbild.

11 Antworten

  1. Hallo Heinz, wie geht es denn da jetzt weiter? Gibt es einen neuen Eigentümer oder einen neuen Geschäftsführer? Du teilst mit, dass der verblichene Peter Heinrichs sein Haus „gut bestellt habe“. Hast Du dazu nähere Informationen?

  2. Schwarzkopf sagt:

    Frau Gertrud Heinrichs führt das Unternehmen in der Tradition fort.

    • So ein Unternehmen steht und fällt natürlich mit einem Typus wie Peter Heinrichs einer war. Wird dann seine Witwe auch tatsählich im Laden stehen? Wenn „die Tradition fortgeführt“ werden soll, dann braucht es doch auch Köpfe und Gesichter dazu. Wer wird das sein? Weiß man mehr darüber? Das sind die Informationen, die jetzt für die Kunden von PH wichtig sind, oder nicht?.

  3. Schwarzkopf sagt:

    Über diese Fragestellung bin ich nun allerdings doch etwas verwundert: Wie sollte ich, ein Kunde des Hauses, wissen welche zukünftigen unternehmerischen Entscheidungen seitens des Hauses Pfeifen Heinrichs getroffen werden? Warum sollte Frau Heinrichs zwingend im Laden stehen, sie führt die Geschäfte kaufmännisch, und das seit Dekaden. In den beiden Geschäften sind unverändert dieselben Verkäufer tätig, Fluktuation gab es bislang nicht. Wenn ich geschrieben habe, dass Peter nach meinem Empfinden sein Haus gut bestellt hat, widerspiegelt diese Äußerung doch die von mir nach dem Tod von Peter erlebte Erfahrung. Ein Generationswechsel wird wohl für die Zukunft zu erwarten sein. Dass sich der Stil des Hauses und die Aufstellung im Markt ändert, erwarte ich persönlich dabei nicht.

    • Lieber Heinz, jetzt hast du genau die information geliefert, die m.E. gefehlt hat. Wen trifft denn der Kunde an, wenn er zu PH geht: eben dieselben Verkäufer. Das war ja nicht ganz klar.

    • Peter Hemmer sagt:

      Also jetzt möchte ich doch noch was dazu schreiben:
      Da vergehen keine zweieinhalb Monate, bis du dich durchringen kannst, einen ebenso netten wie stereotypen Nachruf auf einen „langjährigen Freund“ zu verfassen und dabei nahezu alles, was ihn so besonders gemacht hat, außen vor zu lassen! Dass Bodo hier nachhakt, ist doch vollkommen nachvollziehbar? Peter Heinrichs war ein einzigartiges Verkaufsgenie und seine joviale offenherzige wie direkte Art waren ihm da sehr hilfreich. Aber diese besondere Begabung zielstrebig auf den Putz zu hauen, die war gepaart mit absoluter Leidenschaft für Tabakprodukte und großer Expertise, fachlich wie kaufmännisch. Im großen Strategischen wie im Kleinen. Und es ist genau diese Kombination, die in dieser Branche ziemlich selten ist und mal ganz abgesehen vom menschlichen Verlust für Familie und Freunde hinterlässt sein Tod gerade deshalb eine wirklich immens große Lücke in der Tabakwelt. Man muss sich doch nur mal anschauen, was der erreicht hat!? Und wie er es erreicht hat. Dabei war er übrigens durchaus auch polarisierend.

      Du schreibst in deiner Antwort auf Bodo am Schluss: „Dass sich der Stil des Hauses und die Aufstellung im Markt ändert, erwarte ich persönlich dabei nicht.“ In Wirklichkeit machte es bereits einen riesigen Unterschied, ob er persönlich im Laden stand oder eben nicht. Nicht dass die Verkäufer nicht aufmerksam oder nicht kompetent gewesen wären ohne die persönliche Anwesenheit von Peter Heinrichs, aber diese entgegenkommende direkte und manchmal distanzlose Dynamik Peter Heinrichs‘ fehlte vollkommen. Er war der Chef, durch und durch! Natürlich wird sich da was ändern. Wenn der Enkel das Unternehmen, wie in einem Nachruf zu lesen war und wie du andeutest, irgendwann übernehmen wird, dann wird er es im Idealfall mit seiner Persönlichkeit prägen, vielleicht genauso erfolgreich sein wie es Peter Heinrichs bisher war und die Kontinuität mit Frau Heinrichs an seiner Seite lässt ja wirklich zuversichtlich sein. Aber ändern wird sich da sicherlich was, dazu war Peter Heinrichs‘ Persönlichkeit viel zu prägend! Meine Eindrücke entstammen im Gegensatz zu deinen zahlreichen Besuchen dort nur zwei Besuchen und ich will nicht soweit gehen, zu sagen, es wären zwei verschiedene Läden gewesen, die ich besucht habe, aber der Unterschied war doch gewaltig! Auch wenn es genauso viele und genauso schöne Pfeifen gab, die dort zu kaufen waren…

  4. Schwarzkopf sagt:

    Bravo, Peter!
    Da hast Du ja einen richtig schönen Tiefschlag verpaßt…

    Bodo wußte, dass ich Schwierigkeiten damit hatte, in diesem Blog zu posten. Ich habe mich sehr schwer damit getan, so technikaffin bin ich vielleicht heute nicht mehr. Das ist auch ein Grund mit, dass ich mich erst so spät überhaupt hier beteiligen konnte.
    „Netter wie stereotyper Nachruf“. Nun ja, nicht jeder ist vielleicht so wortmächtig wie Du, da überlasse ich Dir durchaus gern das Feld. So schöne Beschreibungen, wie Du sie formulieren kannst, sind mir nicht gegeben, damit kann ich durchaus leben. Wenn Du mit meiner Würdigung von Peter Heinrichs Lebensleistung nicht leben kannst, dann hättest Du besser von Bodo die Bitte bekommen, hier etwas zu schreiben, das wäre dann ja sicher prosaischer geworden. Natürlich macht es einen riesigen Unterschied, ob Peter im Laden steht oder nicht. Aber: Das ist ja nun leider nicht zu ändern, also muss man damit leben, was bleibt. Peter als Persönlichkeit ist nicht zu ersetzen, ich denke, dass weiss jeder, der ihn persönlich erleben durfte. Ich kann nur sagen, wie ich und auch andere es empfinden: Man weiss, was man verloren hat, will aber allen Kunden und Freunden des Hauses gegenüber Kontinuität demonstrieren – und das gelingt durchaus.

    Nun ja, diese Art des Umganges miteinander – und damit meine ich Deinen Stil – brauche ich nicht. Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg mit dem Blog, für mich ist dies keine Heimat. Gerade weil wir uns kennen, hätte ich einen Kommentar, wie er von Dir gekommen ist, in dieser Form nicht erwartet.

    • Hallo Heinz, aber das ist doch kein Tiefschlag, eher das Gegenteil. Vielleicht darf ich noch einmal die gravierenden Unterschiede zwischen Blog und Forum erläutern. Anders als es im Forum üblich war, ist in einem Blog, der uneingeschränkt an die Öffentlichkeit gerichtet ist, die uns zu 95% nicht namentlich bekannt ist, eine gänzlich andere Form der Information notwendig. Dazu müssen die Artikel möglichst umfassend geschrieben werden. Der betrübliche Anlaß, zu dem Du den Artikel verfasst hast, müßte als Hauptteil die Information beinhaltet haben, wie es denn nun bei PH weitergeht. Die Vergangenheit ist da eigentlich nicht so bedeutsam, sondern vielmehr, was der Kunde – auch der, der jetzt vielleicht zum ersten Mal auf das Geschäft aufmerksam wird, erwarten kann. Wer sind denn die Gesichter, wenn der Hauptakteur nicht mehr da ist. Ein Hauptakteur, der etwas ganz Besonderes war und nicht einfach durch Verkäufer ersetzt werden, wenn diese auch bereits vorher dort tätig waren. Das habe ich mit meiner Nachfrage versucht, Dir aufzuzeigen. Leider war die Antwort nicht erhellend, außer das alles beim Alten bleibt. Ein Widerspruch in sich, wenn die einmalige und das Geschäft prägende Gestalt von Peter Heinrichs nun nicht mehr da ist. Bei Deinen guten Kontakten in die Unternehmung PH und deren Umfeld wäre es doch einfach gewesen, hier gut recherchiert wirklich interessante Informationen zu bringen, z.B. über diejenigen, die jetzt den Spirit von PH weitertragen sollen, sie kurz vorzustellen etc. Einen Anreiz für die aufzuzeigen, die sich nach dem Fortgang von PH vielleicht fragen, warum soll ich da noch hinfahren?

      Ich bedauere, daß Dir die Form eines Blogs nicht zusagt und Du hier nicht mehr teilnehmen möchtest. Wir sehen die Funktion des Blogs ähnlich der eines Magazins. Artikel müssen präzise und möglichst umfassend abgefasst sein und es werden -ähnlich wie in einer Zeitung, einem Magazin- nicht stets Kommentare der Leser erwartet. Das geschieht in der Regel nur, wenn kontroverse Ansichten vertreten werden sollen oder wenn – wie in diesem Fall – die eigentlich interessanten Informationen fehlen.

      Der Artikel wurde am 16.01.2017 veröffentlicht, bis soeben – das sind gerade mal 2 Tage her ist er über 300 mal von verschiedenen Lesern aufgerufen wurde. Es wäre doch sinnvoll gewesen, wenn die eine umfassendere Information vorgefunden hätten.

  5. Häri sagt:

    Macht euch mal locker, Jungs! Unser Hobby ist zu schön, als daß wegen 1 – 2 unbedachten Äußerungen weitreichende Entscheidungen getroffen werden…

  6. WillyR sagt:

    Ich hatte das Vergnügen und die Ehre, Peter Heinrichs bei diversen Besuchen in seinem Kölner Geschäft und bei einer Abendveranstaltung im „Chateau Henri“ in Bergheim-Niederaußen, wo man auch sein Pfeifenmuseum findet und zum damaligen Zeitpunkt noch die Casa del Habano lokalisiert war, kennenzulernen. Sein Tod ist ein großer Verlust. Wer in seinen Laden kam, wenn er anwesend war (und das war fast immer der Fall), der fühlte sich als Stammkunde und Freund, selbst wenn er zum ersten Mal dort war. Das lag vor allem an Peter Heinrichs offenen und freundliche Art, mit seinen Kunden umzugehen. Hinzu kamen Kompetenz und Geschäftstüchtigkeit. Er versuchte immer eine Lösung zu finden. Er wird mir fehlen.

    • Dieter sagt:

      Dem kann ich zustimmen – ich war nur einmal dort und fühlte mich willkommen und ernstgenommen. Doch nicht nur PH vermittelte dieses Gefühl, es waren auch seine Mitarbeiter. Peter Heinrichs hat es verstanden Mitarbeiter zu finden und einzustellen, die die von ihm vorgelebte Philosophie mitgetragen haben. Deswegen denke ich, dass der Laden auch nach dem Tod von PH in seinem Sinne weitergeführt wird.

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