Manu Katché | Unstatic
Gibt es tatsächlich „Abermillionen Alben“, auf denen der fränzösische Ausnahmemusiker Manu Katché mitwirkt, wie der Musiker und Journalist Jan Tengeler in seinem ausgezeichneten Artikel im Deutschlandfunk Kultur schreibt? Aber ja, sogar noch auf vielen mehr. Zum Glück für uns Hörer.
Manu Katché ist natürlich ein herausragender Schlagzeuger und sensibler Perkussionist. Das ist ein Teil seines Werkzeugs. Will man aber ein kurzes Profil aufzeigen, so umfassen Termini wie Allroundmusiker, Komponist, Arrangeur und Produzent, der stilistisch nicht eingefangen werden will, gerade mal die Randmerkmale seiner Präsenz. So ist dann auch sein letztes Album „Unstatic“, veröffentlicht im Jahre 2016, ein wohlfeiler Ausflug in die 1970er Jahre, mit dem Groove von Hancock, Marvin Gaye und anderen, die in dieser Zeit einen Soul gespielt haben, der vielfach mehr im Jazz angelehnt war als in den poppigen, schönen und gefälligen Motown Veröffentlichungen.
Die Aufnahme -live im Studio eingespielt-klingt deshalb ein wenig nach Bar Jazz, nach kleiner Bühne. Die Bläsersätze schaffen Gänsehaut, allen vorweg Nils Landgren an der Posaune und Saxophonist Tore Brunborg, die den ECM Touch einbringen. Die Rhythmusgruppe ist perfekt.
Das Sextett: Manu Katche: drums, vocals; Ellen Andrea Wang: upright bass, vocals; Jim (James) Watson: acoustic piano, keyboards; Tore Brunborg: saxophones; Luca Aquino: trumpet; Nils Landgren: trombone (1, 2, 7, 11); Abraham Rodriguez Mansfarroll: percussion (1); Joel Hierrezuelo Balart: percussion (1); Inor Esteban Sotolongo: percussion (1).
Hm, Manu Katche ist sicher ein sehr guter Drummer, besonders wenn er mit anderen Musikgrössen musiziert.
Die Kehrseite: Er ist ein ausgeprägter Egomane!
Vor einigen Jahren sah ich ihn live mit seiner eigenen Band (ohne gleichrangigen Stars der Szene) beim Enjoy Jazzfestival in Ludwigshafen / Rh..
Erstes Anzeichen einer „Sauerbier-Atmoshäre“ in der Band: während des ganzen Konzerts kein einziges Lächeln auch nur eines Musikers.
Was ich allerdings noch nie erlebt habe, dass der Saxophonist während seines Solos hinter dem Drummer herspielen muss!
Seither hat sich mein Ansehen für ihn relativiert.
Ja, so etwas kommt vor. Ist mir bei verschiedenen Künstlern auch schon vorgekommen. Aber auch wir sind nicht 365 Tage im Jahr gut drauf …… gerade heute könnte ich ganz Bayern und Norditalien in den „Wind schiessen“. Ist wahrscheinlich morgen Nacht vorbei, dann sitz ich wieder hinter dem Volant und besiege den Brenner im Affentempo.
Gutes Stichwort: „in den Wind schiessen“, vor ein paar Tagen zu stürmisch jetzt zu kalt um draußen zu rauchen (drin darf ich nicht…).
Instrumentenwechsel: Bei wem ich so etwas noch nie erlebt habe ist der Gitarrist Carl Verheyen. Er war Gitarrist bei Supertramp und ist einer der vielseitigsten Studio-Gitarristen in LA.
In der verbindlichen Art der Kalifornier übernimmt er, obwohl Hauptact, auch gerne die Rhythmusgitarre für Mitmusiker und tritt in den Hintergrund.
Ein sehr netter Gesprächspartner übrigens auch nach dem Konzert fürs Publikum.
In 2 Tagen beginnt seine aktuelle Europatournee.
https://carlverheyen.com/tour-dates/
München und Salzburg sind auch dabei.
Seit 2005 habe ich keine Tournee verpasst, sofern er in erreichbarer Nähe spielte.
Für mich spielt er diesmal ca. 11 km entfernt.😊
I am still on Fire ……
Nicht mit der Pfeife.
Sondern durch das Konzert von der Carl Verheyen Band, das ich gerade erlebte.
In kleinem Kaff, in der Festhalle des Dorfes, der Saal vielleicht halb voll, aber total begeistertes Publikum.
Als „Vorgruppe“, besser „Vormusikerin“ die Schweizer Songwriterin Bettina Schelker mit beeindruckender Stimme. Allround-Woman, verantwortlich für den Bandbus, Vormusikerin und dann noch am Merchandising Stand! Applaus dafür.
Und dann: die Carl Verheyen Band. Vom Trio früherer Tage zum Quintett erweitert, mit Keyboarder/ zweitem Gitarrist und Background-Sängerin.
Das entlastet den inzwischen 70 jährigen Carl Verheyen, der alle Gitarrenstile beherrscht, sichtlich und bringt neuem Schub in die Band.
Ich kenne die Band über lange Jahre, so gut habe ich sie lange nicht gehört!!
Und, da ist ein Bandleader der, bei aller Virtuosität die er hat, einfach auch mal seine Mitmusiker als Rhythmusgitarrist begleitet.
Zwei Stunden geht das! Ungewöhnlich für heutige Verhältnisse! Vielleicht auch der Euphorie des Publikums geschuldet. Rock, Blues, jazziges, Reggae alles ist dabei. Und zwar grandios!!
Und danach: steht der Bandleader himself freundlich und geduldig am Stand für Merchandising um Auskunft zu geben und Autogramme.
Soundbeispiele möchte ich hier nicht einfügen, denn sie wären schlechter als das gerade erlebte!
Tourdaten stehen oben. Unbedingt hingehen, wer sich für exorbitante Live-Musik interessiert!
Wem der Gitarrist Carl Verheyen fremd ist findet im Netz genügend Information.
Bei mir inzwischen on Fire ist eine Füllung Westminster zum runterkühlen.
Danke, Winfried, für diesen Eindruck. Ich kenne solche Clubkonzerte und auch Musiker wie Carl Verheyen, denn ich ebenfalls schätze. So unpretentiös wie er sich gibt trifft man /traf man einige unglaublich gute bis überragende Musiker, die vielfach nur als Studio- oder Tourmusiker, als Lehrer oder Musicians-Musician bekannt sind. Da fallen mir John Herrington, Chuck Loeb, Snowy White, Peter Stroud, Scott Henderson und eine ganze Legion anderer ein. Schön, das es diese Konzerte immer noch gibt.
Beim Fisch ausnehmen ( 7 KG): Peterson Spigot mit altem Dunhill Flake
Scott Henderson ist leider im Wesentlichen von der Bildfläche verschwunden.
Ich sah ihn mehrmals sehr gut!
Das letzte Mal sah ich ihn in einem ehemaligen Kino, da ging es zur Künstlergarderobe eine Treppe hoch.
Beim Hochgehen knickte er seltsam mit den Knöcheln ein, ich dachte bei mir „Oh der Arme hat einen Gehfehler…“
Drei Wochen später, gleiche Location, ging Mike Stern die Treppe, ups: der gleiche „Gehfehler“…
Auch bei ihm super exaktes Spiel, allerdings läppische Sprache.🤷♂️
So etwas habe ich bei Verheyen nie erlebt und den sah ich mehr als zehnmal.
7kg Fisch? Viel Spaß beim Verspeisen!