Van Morrison | Keep me singing
Ach ja, der gute, alte Van Morrison. Ist die Sensation der neuen Live-Auflage vom Jahrhundertwerk Astral Weeks tatsächlich bereits fast 10 Jahre und drei weitere Alben her? Seine aktuelle CD aus dem Jahre 2016 wird bald einen Nachfolger haben (Roll out the Punches, 22.09.2017). Auf ihr klingt Van Morrison wie immer und wie immer schlichtweg anregend, ein wenig beschaulich. Aber die Arrangements sind es, die bei ihm stets phantastisch sind. Das Liedmaterial ohnehin. Nun also Keep me singing. Eigentlich ein Album des Monats. Van Morrison ist jetzt 71 und ich kenne ihn als Solokünstler seit der 1967er Scheibe Blowing Your Mind, davor natürlich von Them, die bei mir eine zeitlang den Stones den Rang abgelaufen hatten, so um 1965. „I’m gonna dress in black“ packt mich immer noch und das mittlerweile gnadenlos Kaufhaus- und Aufzugverpublizierte „It’s over now, Baby Blue“ ist viel mehr eine Jahrhundert Hymne als eine ganze Reihe Dudelstücke, denen man das so zuschreibt. Ja sicher, das hier ist gereifte, weichgespülte Singer/Songwriter Musik, aber was für eine.
Anspieltip: Memory Lane, Stück Nummer 5, gefolgt von #6 mit Mark Knopfler. Noch so einer, der es einfach kann.
Der Alte ist ruhiger geworden, er presst nicht mehr so ohrenschädlich, er singt. Klingt so, wie es allenfalls noch -wenn auch anders – ein Tom Jones schafft. Man muß den Liedern, wie bei vielen seiner Stücke, einfach Zeit geben. Also die Feierabendstunden sind da bestens geeignet, der Ire wird es nicht merken, wenn ich einen Islay Single Malt wähle. Dazu brauche ich einen kräftigen Escudo. Ich habe gezählt, 30 Alben besitze ich von Van Morrison. Darunter keine Ausreißer, aber eine lange Reihe von Perlen und Diamanten: Folk, Rock, Blues, Soul und Jazz. Also, brauche ich jetzt noch diese Keep me Singing? Ja, unbedingt. Diesmal nur eigene Kompositionen. Hören Sie einfach zu.
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