Leonard Cohen – die Melancholie ist gegangen
Vielleicht hat er keine wirkliche Beachtung mehr unter den heutigen jugendlichen Musikhörern gefunden. Die den gestern im Alter von 82 Jahren in Los Angeles verstorbenen kanadischen Künstler, eher Dichter als Sänger, bestenfalls in den über 2000 Coverversionen anderer Künstler erinnern werden, wenn überhaupt. Für uns aber, die den Siegeszug der modernen populären Musik und des revolutionierenden Live Styles ab den 1960ern erleben konnten, war er ein Superstar. Unvergesslich seine all-time Hits Suzanne, Bird on the wire, Halleluja, First we take Manhattan und gefühlte 1000 andere Hits mehr.
Der zeitlebens depressive Cohen verfügte dennoch über einen überraschenden Humor, der bei den Titelansagen auf seinen Live-Alben immer wieder durchblitzt. Da jetzt in allen Medien über den vor langen Jahren zum buddhistischen Glauben Konvertierten in epischer Breite zu lesen sein wird, beschränke mich darauf, eine kleine Auswahl seiner bekanntesten Lieder, einige herausragende Interpretationen anderer Künstler und das am 21.10.2016 erschienene, letzte Album You want it darker (CD der Woche) hörbar zu machen.
Leonard Cohen – 10 Greats
Leonard Cohen – 20 Interpretationen
Ein besonderes Schmankerl ist das 2014 veröffentlichte Album „Live in London“, das für mich gleichsam herausragend ist wie die Van Morrison`s im Jahre 2009 ebenfalls live eingespielte Version von Astral Weeks.
Leonard Cohen wird seiner großen Fangemeinde nicht fehlen, denn sein dichterisches und kompositorisches Erbe ist allzeit gegenwärtig, ein ewiges „Bird on the wire“.
Bei einer Pressekonferenz zu seinem neuesten Album „You want it darker“ hat er schon vom Tot gesprochen….. Er hat es wohl schon erahnt.
R.I.P. Leonard Cohen
Servus Mario,
klingt ein wenig makaber, aber mit 82 Jahren steht man dem Exit zeitlich ein wenig näher als dem Abitur :)). Da kann man leicht ahnen …..