Dr. John † | Hymnen aus New Orleans

Dr. John alias Malcolm „Mac“ John Rebennack Jr., Beiname „The Night Tripper, geboren 1941 in New Orleans, ist überraschend vorgestern 77 jährig einem Herzinfarkt erlegen. Kaum ein Musiker der neuzeitlichen populären Musik hat die Mississippi Schwüle, das kreolische Erbe und den speziellen musikalischen Lebenstil zwischen Voodoo, Psychodelic, R & B, Blues und Rock, typisch für den Süden der USA und speziell New Orleans, so treffend wiedergegeben. Stets atmospärische Musik, vielfach schräg, vielfach Voodoo und Gumbo ….

Er hat lange nicht veröffentlich – zuletzt 2014 Ske-Dat-De-Dat – The Spirit of Satch, eine vielseitige Reminiszenz an einen anderen großen Sohn der Stadt, Louis Armstrong,  aber das Repertoire der Veröffentlichungen ist umfangreich, ich besitze über 20 seiner Alben, es gibt aber noch weit mehr. Für Dr.John Einsteiger seien die zwei Alben  Dr. John Plays Mac Rebenack Vol 1 und 2  empfohlen →

 

Ich stelle hier vor die CD N’Awlinz Dis, Dat, or D’Udda ( lautsprachig für: New Orleans, dies, das und anderes) aus dem Jahre 2004, relaxed, laid back oder was für Attribute gewöhnlich damit verbunden werden, aber so klingt es tatsächlich. Bitte achten Sie auf die Titel „When the Saints….“ und lassen Sie sich von einer wieder einmal unglaublichen Mavis Staples vereinnahmen. Ja, es ist heiß, es ist schwül in New Orleans, es riecht nach Absinth und Gumbo und all das werden Sie aus Ihren Lautsprechern hören, verspüren.

Sie sollten einen guten Drink zur Unterstützung wählen, einen, der die spezielle Stimmung Dr. John`s Musik fördert, zum Beispiel den Boulevardier, hier treffend beschrieben. Und meine Favoriten Escudo/Navy Rolls oder der satte Epikur tun ein weiteres, um ein wenig kreolisch zu fühlen. Und vielleicht lesen Sie dazu den detailreichen Nachruf aus der Süddeutschen Zeitung.

Dr. John war stets ein Vermittler zwischen Blues, Jazz, Latin, Mardi Gras, kreolischen und psychodelischen Einflüssen, vielfach überlagert von Voodoo Kult Stimmungen. Mit ihm spielten “ Gott und die Welt“ und auf diesem Album u.a.  B.B. King, Willie Nelson, Mavis Staples und Cyril Neville, sehen Sie weiter unten die Liste der Lieder dieses Albums, ich habe die beteiligten Musiker aufgeführt. Und wer nicht sogleich vom ersten Stück Quatre Parishe wegbeamt, muß zu Helene Fischer oder auf das Boot mit Florian wechseln.

Quatre Parishe
When the Saints Go Marching In feat. Mavis Staples
Lay My Burden Down feat. Mavis Staples
Marie Laveau feat. Cyril Neville
Dear Old Southland feat. Nicholas Payton
Dis, Dat or d’Udda
Chickee le Pas feat. Cyril Neville, Mardi Gras Indians
The Monkey feat. Eddie Bo, Mavis Staples
I Ate Up the Apple Tree feat. Randy Newman
You Ain’t Such a Much feat. Snooks Eaglin, Willie Nelson
Hen Layin‘ Rooster feat. Clarence „Gatemouth“ Brown, B.B. King
Stakalee
Eh Las Bas
St. James Infirmary feat. Eddie Bo
Time Marches On feat. Willie Nelson , B.B.King
I’m Goin‘ Home feat. Cyril Neville


Bodo Falkenried

exemplarischer Niederrheiner, seit über 55 Jahren in München daheim, genauso lang Pfeifen- und Tabaksammler, versessen auf Musik, Literatur und andere Künste. Unternehmer, Segler, Reisender [..unser Mann in Asien]. Intensiver Marktgeher, immer an Feuer & Herd, sofern in der Nähe.  

1 Antwort

  1. Bernd Fleischmann sagt:

    Ja, leider ist dieser begnadete Musiker von uns gegangen. Schon mit seiner ersten Platte „Gris Gris“ von 1968 hat er mir jungen Spund die Musik seiner Heimatstadt nahegebracht. Danach habe ich wie besessen auf weitere Veröffentlichungen von ihm gewartet. Im Prinzip hat er weiterhin keine schlechten Alben bis zu seinem Tod mehr produziert. Meine Favoriten sind die „Gumbo“ von 1972 und die „In The Right Place“ von 1973. Musik, die ich auf die Insel mitnehmen würde.

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