Robert McConnell Heritage | Regent Street | ehemals Majesty Elizabeth

Majesty Elizabeth – Ein guter Freund von mir erzählt hin und wieder die Geschichte von einem freiherrlichen Bekannten, irgendeines Baron Schlagmichtot, der in geselliger, überwiegend aristokratischer Runde von seinem Urlaub berichtete und diesen Bericht mit dem gewichtigen Satz abschloss: „Und dann haben wir noch die Tante Lizzy besucht“. Auf die fragenden Blicke seiner Zuhörerschaft erklärte er im vollendetsten Graf-Bobby-Tonfall: „Na – England!“ Unweigerlich musste ich an diese Geschichte denken, als ich meine neue Dose Robert McConnell Majesty Elizabeth aufgemacht und mir dabei vorgestellt habe, wie man in einem Gewerbegebiet zwischen Pinneberg und Hamburg ersonnen haben mag, der englischen Monarchin ein Denkmal zu setzen, das keinem anderen Zweck dient, als sich in Asche aufzulösen. Das aber immerhin mit sehr großem Genuss! Und das ist ja schließlich die Hauptsache! Seit März 2019 wird dieser Tabak unter dem Namen Regent Street vermarktet!

Aus Dunhills Elizabethan Mixture, Hommage an ein ganzes Zeitalter, versinnbildlicht auf der Dose mit Butzenfenster, Tonpfeife, einem Buch und dem Modell einer englische Galeone, das alles auf einer Seekarte, den Bogen schlagend von Shakespeare zu Francis Drake, wurde durch die Neuauflage Robert McConnells Majesty Elizabeth. Welche Elizabeth ist egal. Hauptsache der Wiedererkennungswert stimmt! Und der stimmt nicht nur beim Namen, er stimmt auch beim Tabak!

Das Tabakbild von McConnells Majesty Elizabeth ist optisch nicht von der STG Version der Elizabethan Mixture zu unterscheiden, lediglich die Vorgängerversion von Murrays war etwas dunkler. Auch im Geruch aus der geöffneten Dose sind keinerlei Veränderungen zu bemerken. Die Veränderungen, die hier vorgenommen worden sind, sind so subtil, dass sie einem nicht auffallen.

Das einzige, was mir aufgefallen ist: für meinen Geschmack ist der Tabak der neuen McConnell Majesty Elizabeth ein wenig zu feucht. Nicht, dass man den Tabak so nicht rauchen könnte. Das kann man sehr gut. Aber wenn man ihn ein wenig abtrocknen lässt, entwickelt der Majesty Elizabeth etwas intensivere Geschmacksnoten. Alles in allem aber kein Problem. Mir ist das nur aufgefallen, denn im Gegensatz zur Majesty Elizabeth waren die anderen beiden von mir bislang probierten neuen McConnell Versionen der ehemaligen Dunhill Tabake, der Durbar Square und der My Mixture Barking Road, eher auf der trockeneren Seite, was mir persönlich lieber ist.

Das Abbrandverhalten ist trotz der höheren Feuchtigkeit absolut tadellos und somit eine der Stärken der alten Dunhill Elizabethan Mixture in die neue Version perfekt übersetzt! Geschmackliche Unterschiede kann ich keine nennenswerten feststellen, weshalb ich auch hier auf mein Review zur Elizabethan Mixture verweisen darf. Ich könnte nichts neues dazu schreiben. Dort finden sich auch Fotos vom Tabakbild der STG und der Murrays Version zum Vergleich, wenn man ihn denn bräuchte.

Zusammenfassend kann man konstatieren, dass diese Neuauflage für die Raucher ein großer Gewinn ist und die Unterschiede bei den von mir bislang gerauchten Mixtures entweder kaum wahrnehmbar sind oder sich in einem recht übersichtlichen Maß bewegen – im Gegensatz zum Robert McConnell Eclipse oder gegebenfalls zum Robert McConnell Flake, also den Press-Tabak Versionen. Wenn man bedenkt, dass die Wechsel von Dunhill zu Murrays und von Murrays zu STG jeweils wesentlich gravierender ausfielen, dann kann man froh sein, wieviel hier bewahrt wurde! Auch, wenn der eine Traditonsmarkenname durch einen anderen Traditonsmarkennamen ersetzt werden musste.

 

 

Robert McConnell Heritage Dschungelführer

6 Antworten

  1. Jürgen Gradenegger sagt:

    Das hört sich ja beruhigend an! war doch die Elizabethan Mixture einer meiner liebsten Tabake von Dunhill. Es sind einge Dosen der Heritage Sereie zu mir unterwegs und ich bin auf eigene Tests gespannt.

    Rauchige Grüße

    Jürgen Gradenegger

  2. Horst Lehmann sagt:

    Warten sie noch immer darauf oder haben sie schon testen können?

    Ich warte ebenfalls auf „Early bird“ (Nachfolger von „Dunhill Early morning“), werde aber vom Händler immer wieder vertröstet.
    Habe das Gefühl, diesen Pfeifentabakhersteller gibt es nicht oder hat Probleme bei der Herstellung der Mischung. Nach einer solch langen Lieferzeit bei dem heutigen Wettbewerb ist der Konkurs vorgeplant.
    Für eine Antwort wäre ich dankbar.
    z.Zt. leider keine rauchigen Grüße
    Horst Lehmann

    • Hallo Herr Lehmann,
      die meisten Tabake haben wir zwar vorliegen, aber es ergibt aus unserer Sicht wenig Sinn, Reviews von Tabaken zu verfassen, die nicht lieferbar sind.
      Durch vermutlich juristischen Differenzen sind die Dunhill-Ersatz-Tabake immer noch nicht lieferbar.

      Was den von Ihnen orakelten Konkurs von Kohlhase & Kopp angeht, so würde ich Ihnen und uns allen sehr dringend ans Herz legen, diesen unbestritten wichtigsten Tabakhersteller Deutschlands, ins abendliche Nachtgebet einzuschliessen. Den das wäre wirklich eine Katastrophe! Von wem glauben Sie denn, sind die wirklich großartigen Tabake, die wir hier in Deutschland haben?

    • Servus Herr Lehmann, wer Pfeifenblog liest, weiß mehr !!! Darin ist alles erklärt und es gibt überhaupt keinen Grund, an der Bonität von Kohlhase & Kopp zu zweifeln. Eher an Ihrem Fachhändler, denn der müßte Ihnen längst erklärt haben, warum er den Tabak nicht liefern kann. Kennt er den Grund nicht, dann taugt er auch nichts, der Händler.

      Die Heritage Reihe ist nur eine innerhalb der Produktgruppe Robert McConnell und dieser Brand nur einer von zahlreichen Namhaften aus dem Hause K&K.

  3. Hab grad die allererste Füllung Regent Street in der Pfeife und bin (was mir bei „ersten Füllungen“ sehr selten passiert) ziemlich begeistert. Dank langjähriger Rauchpause kannte ich die STG-Lisbeth nicht mehr, die Vorgängerin mochte ich zwar, im Zweifel war mir aber immer die Peterson Irish Oak lieber: letztere fand ich runder und fülliger im Geschmack, sie hatte vielleicht auch etwas süßere Virginias und das sehr dezente Sherry-Casing hat den Tabak wunderbar ergänzt.
    To make a long story short: die Regent Street ist (wenigstens wenn ich meinem löchrigen Gedächtnis glauben kann) irgendwie näher dran an dem, was ich an der Irish Oak so gerne mochte, als am „alten“ (und für mich im Vergleich immer etwas „langweiligeren“) Elizabethan Mix. Sachen gibt’s…
    Happy smoking,
    Andreas

  4. Winfried KARL sagt:

    Nachdem ich mich von meinen derzeitigen Orient/Latakia Lieblingen (Westminster, Isle of Thanet, SG Balkan Flake) losreißen konnte trieb mich die Neugierde dazu eine weitere Dose zu öffnen, diesmal im Vrginia Perique Bereich.
    Den McConnel Regent Street, der ja im vorletzten Kommentar zum Review der Dunhill Elizabethan Mixture ordentlich sein Fett wegbekommt. (Link s. oben)

    Früher war der Dunhill Flake mein Standard Virginia Tabak, die Elizabethan Mixture rauchte ich zwischendurch gerne als Alternative, ohne damals etwas über Murray, Orlik etc. zu wissen.

    Dank Peter Hemmers Bildern im Elizabethan Review weiß ich nun, dass ich die im Tabakbild dunklere Murray Version rauchte (und ärgere mich heute darüber, die schönen, leeren Dosen ohne jegliche Todeswarnung entsorgt zu haben).

    Nach Öffnen der jetzigen Regent Street Dose fällt zunächst das hellere Tabakbild, das den Bildern der Orlik Version entspricht, auf. Zudem ein Duft aus der Dose der vorwiegend aus Virginiasüße und Pflaume besteht. In meiner (vllt. auch getrübten) Erinnerung roch die Murray Version würziger.

    Relativ feucht war auch diese damals, das entspricht sich.

    Der Tabak lässt sich gut stopfen und brennt ebenso ab. Widerlich, wie im oben zitierten Kommentar benannt, schmeckt er keinesfalls, aber für mich irgendwie belanglos. Virginiasüße und Perique halt. In der Erinnerung aus früherer Zeit hatte ich mehr Würze erwartet.

    Im Vergleich zum Peterson Flake spielt der Flake, nach meinem Geschmack, in einer komplett anderen Liga mit Differenziertheit im Geschmacksbild, Würze und Qualität des Tabaks, bei dem ich den Perique nicht vermisse.
    Interessant wäre nun im Vergleich zum Regent Street die Peterson Elizabethan Mixture zu probieren, vllt findet sich ein Weg die aus UK oder USA mitbringen zu lassen.

    Bis auf weiteres bleibt aberder Peterson Flake mein Favorit und mit dem Regent Street nun der dritte von mir probierte McConnel Tabak eher eine Enttäuschung.

    W.K.

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