Cornell & Diehl | Pirate Kake

Mit den albernen Verfilmungen der „Pirates of the Caribbean“ (Fluch der Karibik) kann ich nichts anfangen. So etwas langweilt mich. Nicht gerade zu Tode, dazu ist mir das zu unwichtig, aber es bringt immer mal wieder die Gedanken zurück zu Piratengeschichten, dokumentarisch oder romanhaft, die ich früher verschlungen habe. Als ich eine Dose des Pirate Kakes öffnete und dieser fast strenge, sehr trockene und atemberaubend volle, traditionelle Geruch sich wie weiland der Djinn aus Aladins Wunderlampe verströmte, war die Assoziation sofort da: ja, so muß es auf den alten Seelenverkäufern überall gerochen haben. Fantasie, sicher, aber eine schöne, wie ich finde.

Pirate Kake, Bang und Old Boy (mit „Pimp my Old Boy“ von Tobias Schneider Design, München)

Genau heißt der Tabak gemäß Aufdruck #970P Pirate Kake, das ist wenig prosaisch und kryptisch. Nicht kryptisch aber ist der mit nahezu über Zweidrittel äußerst hohe Anteil von zypriotischem Latakia. Im Unterschied zu den früher verfügbaren Latakia-Sorten aus Syrien und dem Libanon ist dieser für mich fast bestechender kultiviert: Leder und Erde, ein wenig Weihrauch und Zitrone und natürlich viel Rauch, ich entdecke einen Hauch Lorbeer, wie bei der berühmten Aleppo Seife. Vielleicht war ja auch Zenobia, die Herrscherin von Palmyra im 3. Jahrhundert, an der Kultivierung der Tabakspflanze beteiligt. Geraucht wurde seinerzeit zwar nicht, aber reichlich Räucheropfer dargebracht. Na ja, was einem so in den Sinn kommt, wenn man sich gerade mit Palmyra intensiv beschäftigt und dieser wundervolle Tabak ein wenig das Hirn vernebelt.

Das hier eine hervorragende Komposition und keinesfalls eine vordringliche Latakiabombe entstanden ist, liegt an den weiteren Komponenten des Kakes. Da ist als wichtiges Pendant zum Zyprioten ein (geschmacklich) trockener, holziger Orient (türkisch), der zur sacht buttrigen Süße eine leicht pfeffrige Würze, gepaart mit einem Hauch von Zitrone und einer floralen Note mitbringt. Latakia und Orient werden abgerundet durch einen geringen Zusatz von *Burley Cavendish und zusammen ergibt sich eine wirklich unikate Mischung.

Die 50g Dose beinhaltet zwei Blocks gepresster Mischung, nicht so fest wie ein Plug oder Flake, sie erscheinen mir aber etwas fester gepreßt als der hervorragende Fayyum Kake von HU- Tobacco. Die Kakes können, müßen aber nicht geschnitten werden. Man kann sie auch einfach abbröseln. Ich allerdings schneide mit einer feinen Klinge dünne Scheiben herunter und zerbrösele diese grob.

Ist er aufgrund der Anteile der Komponenten vielleicht zu eindimensional, zu wenig komplex? Für mich auf gar keinen Fall. Der Pirate Kake ist sehr ausgewogen, setzt aber dennoch deutliche kongruente Akzente, bei denen Latakia, Oriental und der Dritte im Bunde, der Burley, als Teamplayer arrangiert wurden.

Weitere Akzente – und zwar deutliche – setzt er in seiner bis zu mittelbaren Umgebung, nicht jeder unserer Zeitgenossen wird den Duft tolerabel finden. Aber solange die Jungen eines Nachbarn noch mit aufgebrezelten Zündapp-Zweitaktern die Luft verpesten und ihr Gemisch selber zusammenstellen ……..

Pirate Kake gibt es meines Wissens nur in den USA und allenfalls in der Schweiz, sowie auch der hier beschriebene Cornell & Diehl Black Frigate . Eine Beschaffung lohnt allemal.

 

*Cavendish
Cavendish ist keine Tabaksorte, sondern ein Methode der Trocknung und des Schnitts von meistens Virginia, Kentucky oder Burley Tabaken, kann aber theoretisch aus vielen Tabaksorten erzeugt werden. Der Prozess beginnt mit dem Pressen der Tabakblätter zu einem Kuchen von etwa 2-3 cm Stärke. Durch Hitze und/oder Dampf und Feuer erfolgt eine Fermentierung, die dem Tabak eine gewisse Milde und natürliche Süße bringt. Vielfach werden auch Aromen zugesetzt, was dann eher zu einem zwiespältigen Erlebnis führt, wenn der Raucher natürliche Tabake bevorzugt. In der Regel wird dieser Kuchen mehrere Tage, manchmal Wochen gelagert, um eine bessere Reifung zu erhalten. Dann wird er geschnitten und für die Mischungen verwendet.

Mit der Bitte um Beachtung

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Bodo Falkenried

exemplarischer Niederrheiner, seit über 55 Jahren in München daheim, genauso lang Pfeifen- und Tabaksammler, versessen auf Musik, Literatur und andere Künste. Unternehmer, Segler, Reisender [..unser Mann in Asien]. Intensiver Marktgeher, immer an Feuer & Herd, sofern in der Nähe.  

24 Antworten

  1. bemi sagt:

    Hi Bodo, ich dachte ja immer, dass Burley für mich nichts ist. Jetzt ging kürzlich eine Dose daVinci zu Ende, einfach ein wunderbarer Tabak, und ich stelle fest: Latakia, Burley und VA. Pirate Kake müsste ich noch haben, danke für die Anregung. Der nächste CH Besuch ist sicher 😉 Liebe Grüße und bis wirklich demnächst (Moderna machts möglich), bemi

  2. Peter Hemmer sagt:

    Die einzige Tragik dieses Tabaks war und ist von je her die Tatsache, daß er immer verfügbar ist. Wäre der Pirate Kake limitiert und schwer zu bekommen, er hätte längst den Kultstatus, der ihm eigentlich zusteht, anstatt der Tabak für die zu sein, die keinen Penzanze oder Smoker’s Haven Krumble Kake mehr bekommen haben!? Ich finde den ja phantastisch auf höchstem Niveau! Vielleicht ein bisschen „zupackender“ und „geradliniger“ als die limitierte Konkurrenz? Vielleicht ein bisschen wie ein Chateau La Mission Haut Brion zu einem Chateau Haut Brion? Spitzentabak alle mal!

    • „….daß er immer verfügbar ist.“

      Beschwör es bloß nicht !!!!!!!!!

      • Pyrphoros sagt:

        „Immer verfügbar“ ist so eine Sache. M. W. beliefern Händler der Schweiz Deutschland gar nicht mehr und mit den neuen Verordnungen zum Zoll bei der Einfuhr in die EU ab dem 1. 7. entfällt auch die verzollungsfreie „Kleinstmenge“ beim Import aus den USA.

        • Peter Hemmer sagt:

          In der EU war dieser Tabak noch nie verfügbar. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass es der Hersteller C&D verstanden hat bzw. versteht, seinen Markt lückenlos zu bedienen, was man von den „Kulttabaken“ ähnlichen Zuschnitts bzw. ihrem Hersteller nicht behaupten kann! Das allein habe ich damit gemeint!
          Bei US-Tabaken muss eh jeder hier in Deutschland schauen, wie und zu welchem Preis der Tabak „organisiert“ werden kann… Und ob einem der Aufwand es überhaupt wert ist?

  3. Rainer sagt:

    Hi Bodo,

    schöner, und wie so oft m.E. sehr zutreffender Beitrag !

    Aber.. …wie denn in Dreigottsnamen ein Review zu einem an sich und überhaupt genialen Tabak im Juni 2021 ??? … der schon diverse Liebhaber von Latakia „betonten“ Tabaken schon vor >> 10 Jahren, über den heimischen Zaun guckend, verzückt haben ?
    Sten Nadolny ? Die Entdeckung der Langsamkeit ?
    Aus einem Blog, der die Nase oft so weit vorne hat, bevor es die breite Masse überhaupt mitbekommt ?
    Egal auch… den Seinen gibt’s der Herr im Schlafanzug…

    Zurück zum Thema… der ominös-opulente Piratenkuchen hat Brüder, Schwestern, Ccousins und Cousinen… die segeln unter dem „Captain Earle’s“ Label… aus gleicher Tabakschmiede…
    Wer es also wagt, in einem „Drittland“ einen Piratenkuchen zu bestellen, kann mal schauen ob er sie nicht zusammen mit 10 Russen, oder einem Stimulus Package, oder… im Warenkorb vereint…
    Somit eine wahre Herausforderung für Tabaksommeliers, die auch die subtilsten Unterschiede herausfinden…
    Egal auch…
    @ Peter: Jajaja… …gäbe es den Penzance an jeder nächstgelegenen Tankstelle bzw. Lottozettelkiosk… tja… sätz laif… 😉

    Happy „Buy Now“ knopfdrücking,
    Rainer

    • Servus Rainer, von 10 Pfeifenrauchern in D+EU dürften vermutlich vielleicht 0,33-0,42 den Pirate Kake kennen und noch weniger ihn geraucht haben. Die ungewöhnlich hohe Anzahl von deutschen Rezensionen über den Piraten im Web belegt diese Situation sehr deutlich. Da wollten wir uns dann noch schnell hinten anstellen, als leuchtendes Schlußlicht.

      Mit zurück gehaltenem Herrschaftswissen verfehlt man die Zielsetzung eines Blogs und nach Pirate und Black Frigate werden wir weitere C&D Tabake (u.a.) „reviewen“, die wir Tester schon jahrelang kennen. Das hat weder etwas mit Langsamkeit, noch mit Latenz zu tun. Und für die scheinbar ewig Gestrigen: Penzance ist wegen guter Alternativen hier im Blog eh schon lange kein Suchtthema mehr … wir stellen lohnendere Schätze vor.

  4. Karl Hirsch sagt:

    Darf man da etwas hinsudeln, wenn man den rauchschwarzen Kloss nicht kennt und noch dazu kein Latakia Fan ist?

    Das Wikingerle hab ich zur Vorsicht in den Hof zum Spielen geschickt, schnell ein paar hochschokolative Gedanken, die ich mir so gemacht habe.

    Ein bissel eine Zumutung kam es mir auf den ersten Blick schon vor, dem Kunden so ein Halbfertigprodukt zum Aufbereiten zu verkaufen. Das letzte Bild mit dem Messerchen (eigenes Kapitel) mit dem vergessenen Untertitel „Das Schlachtfeld des Pfeifenrauchers“ stellt mir schon die Frage „Soll man sich das antun?“. Wenn – ja, wenn da nicht das vorletzte Bild wäre.

    Was für ein Stück Materie! Wie ja das Pfeife-in-der-Hand-halten an sich eine Sinnesfreude der haptischen Sorte verspricht (eine Pfeife, die nicht zur Pratze paßt – ein absolutes no-go), muß wohl schon beim in der Hand halten dieses Tabakbrockens Freude aufkommen. Doch, doch, mein ich ganz ernst. Total Übergeschnappte wie ich würden sich vielleicht damit begnügen, das Material erst einmal einwenig einhändig zu knuddeln und dann den der Hand entströmenden Duft durch die Nase ziehen (riechen tut der Latakia herrlich, ich mag ihn nur nicht anzünden). Darauf hin wieder zurücklegen in das Döschen, dessen Verpackung – das zweite Highlight – ich von anderen Sorten her kenne und schätze. Ihre zusammenklappbare Deckelkaskade statt der profanen Kartonscheibe verströmt etwas Gediegendes, eine Wertschätzung des Produktes. Soweit kann ich mitreden.

    Jetzt schnell zu Ende kommen, ehe das Wikingerle sich am überkandidelten Messer delektiert. Dieses offenbar als Kundengeschenk anläßlich eines Hexensabbaths erworbene gute Stück wäre auch einen eigenen Review im besten Crocodile-Dundee’schen Sinne („Daaas ist ein Messer!“) wert, aber diesen Film hast Du sicher auch nicht gesehen. Aber ich würde vorschlagen, auch den Piraten der Karibik milde behandeln. In diesem Sinne statt des Wikingerles das hier:

    Und von dessen cake haben wir jetzt auch gehört.

    • Servus Karl,
      nächste Woche bin ich wieder einige Male auf dem Brenner unterwegs. Halt Dich weiträumig entfernt, meide auch die B182, es gibt eh kein Entkommen – mir zu unterstellen, ich würde Werbegeschenke verwenden …… erkennst Du, der doch nur Wikingerle-Äxte einsetzt, kein modernes high tech DEEJO mehr?
      Und zu meiner neuen Old Boy Rüstung sagtst gar nichts? Hat Dich das Staunen verstummen lassen?

      • Karl Hirsch sagt:

        Auweh, jetzt hab ich wen beleidigt. Ich dacht mir gleich schon, ohne mich auf faustische Höhen erheben zu wollen, dies Pentagramma macht mir Pein. Und knurre nicht, Bodo.

        Die Oldboyrüstung hab ich natürlich bemerkt, ja, fast schon bewundert. Es genügt eben nicht, wie andere ein Feuerzeug ganz einfach – schnipp! – anzuzünden, nein, man muß natürlich – schnipp! – Deckelchen hochklappen, und dann erst – schnipp! . Reibrad drehen und hoffen. Aber mit der Zeit wird auch das umständliche Old Boy eintönige Routine. Jetzt wird das Pfeifeanzünden mit Knüpf! Klapp! Schnipp! Schnapp! Klapp! Schnipp! Klapp! Knüpf! endlich wieder fordernd. Aber wie sonst soll man stilecht einen so umständlichen Tabak anzünden, der in einem Stück daherkommt sodaß man ihn erst schneiden muß, nachdem man das Messer tätowiert und Klapp! geöffnet hat. Dann schneiden, die Wunde verbinden, und dann ab in die Pfeife mit den Bröseln Es artet eben alles in Arbeit aus. Erhol Dich gut jenseits des Brenners.

        • Jürgen Gradenegger sagt:

          Hallo lieber Karl,

          es soll sogar Leute geben, die pressen ihren Tabak selbst bevor sie ihn wieder zerkleinern und in die Pfeife stopfen. ;-P

          Herzliche Grüße ins schöne Tirol!

          Jürgen

          • Karl Hirsch sagt:

            Lieber Jürgen, sags nicht zweimal.

            Das könnte der Wichtigkeit des Tabakbackens, so es sich um einen Backtabak handelt, glatt den Rang ablaufen.
            Ich seh schon wilde Argumentationsschlachten entstehen:
            Soll man den Backtaback zum Pressen zuerst so richtig packen, oder erst nach dem Backen packen? Also ein Backpacktabak oder ein Packbacktabak?
            Dazu Dave Dee, Dozy, Beaky, Mick & Tich mit Zabadak! Karakakora kakarakak! hören. Wahnsinnanfall garantiert.

            Schöne Grüße aus der Nähe der momentan unsicheren B182!
            Karl

          • Ja, Jürgen, ich zum Beispiel! Aber erst, wenn ich den Tabak zu feinweißer Asche geraucht habe. Dann anfeuchten -gerne mit ausgesuchten Destillaten- und wieder pressen (entweder in der hohlen Hand oder mit Hilfe eines Zylinders, der gepress-verschraubt werden kann). Anschliessend, wenn eine gewisse Verfestigung eingesetzt hat, bei 85-90 Grad C für 5 Stunden backen.
            Bitter enttäuscht hat mich Karl mit seiner ominösen Frage, gerade von ihm, den ich immer für einen ausgeprägten Semantiker gehalten habe. Natürlich muß es heißen: PressBack Tabak oder etwas zeitgemäßer PackMeBakeMe Kake.

          • Karl Hirsch sagt:

            Lieber Bodo,

            Gepreßt heißt natürlich gepackt im Sinne von gepacktes Tabakformat. Wieder aufrubbeln heißt folgerichtig entpacken.
            Also doch Packbacktabak.
            Eigentlich habe ich Schelte für das vor lauter ack ack hineingerutschte Taback erwartet. DAS ist schlimm. Aber wenigstens schreibe ich (noch) nicht dass ist schlimm.
            Mit dem Kommentar zur Taschenschraubpresse (Werbegeschenk?) beauftrage ich per Gelegenheit das Wikingerle.

  5. Rainer sagt:

    „Servus Rainer, von 10 Pfeifenrauchern in D+EU dürften vermutlich vielleicht 0,33-0,42 den Pirate Kake kennen und noch weniger ihn geraucht haben“

    Hi Bodo,

    also wenn ich in der Schule aufgepasst habe, sind 0,33-0,42 von 10 ziemlich genau 0,33-0,42%.

    Wenn es nun also diversen Umständen geschuldet ist, dass es in EU+DE nur noch 10 Pfeifenraucher(und sich davon etwa 0,00033- 0,0002% = 3,3-4,4ppm in irgendwelchen Blogs und/oder Foren austoben…) gibt, und ich von mir pers. bekannten Priatenkuchenrauchern allein 4 in DE kenne – das sind alleine schon geschlagene 40% !
    Und was nun ???
    Und was mit den hierzuland gerauchten Brüdern, Schwestern und CousinsInen des Pirate Kake ???
    So what…
    Statistik steht und stand schon immer auf etwas auf tönernen Füßen…
    100% aller Menschen sterben irgendwann mal.
    Exakt 100% von denen haben Zeit ihres Lebens Di-Hydrogen-Mono-Oxid zu sich genommen.
    Ein kausaler Zusammenhang ist hiermit deutlich erkennbar…oder nicht ? 😉

    Happy weiterpuffing,
    Rainer

    • Servus Rainer, damit kein Leser von Deinen „Zahlenspielereien“ leichtfertig in die Irre geführt wird: Statistik (als Methodik) steht nie auf tönernden Füßen, sondern hat immer eine solide Datenbasis, bei deren Umsetzung in Erkenntnisse, Analogien, Trends etc. streng logische Ableitungen und Interpretationen sowie mathematische Berechnungen angewendet werden. Eine Statistik kann auch nicht gefälscht werden, wenn diese Methode auf Logik abgestellt ist, alles andere ist Nonsense. Möglich sind lediglich falsche oder irrige Ableitungen, die natürlich oftmals strategisch und somit bewußt oder vorsätzlich zur Täuschung eingesetzt werden. Das desavouiert aber nicht die wissenschaftliche Methode Statistik.
      Zahlen und Zahlennennungen sollte schon genau entgegnet werden, es wurde nicht behauptet, das nur 10 Pfeifenraucher in D+EU existieren, die den Pirat Kake kennen. Damit eine Wertung der von Dir angeführten 40% überhaupt einen Sinn ergibt, müßte die exakte Anzahl aller Pfeifentabakraucher festgestellt werden und davon die Anzahl derer, denen der Pirate Kake etwas sagt oder reziprok. Deine 4 Bekannten dürften dann anteilmäßig weit unter die Maßeinheit Promille, vermutlich gar unter bp fallen. 🙂
      Derivate vom Pirate Kake sind nicht Gegenstand des Artikels. Wenn Du sie kennst, so laß sie Dir schmecken …… und wenn Dir einer davon besonders gelungen erscheint, so berichte. Ich schaffe schon einmal Platz dafür im Blog.
      Herzliche Grüße

    • Karl Hirsch sagt:

      Nein, Rainer, in der Schule hast Du nicht aufgepaßt. Oder zuviel auf rechnende Politiker gehört, das färbt gerne ab. 1 von 10 sind wie 10 von 100 = 10%. 0,3 von 10 sind wie 3 von 100, also 3%.
      Zum Rechnen üben: Vauen gab 2011 die Zahl der Pfeifenraucher in Deutschland mit erstaunlichen 500.000 an. Wieviel sind 3%? Zusatzfrage: Muß man vorjher die 490.000 für höhere Weihen ohnehin verlorenen Clan und R&M Raucher abziehen?

      • Lieber Karl, da hilft uns wieder die Methode Statistik und die allseits beliebte Mathematik.
        Es müssen korrekterweise die Raucher aller Pfeifentabake berücksichtigt werden. Ansonsten sind alle 500.000 aufzuteilen in Tabakarten oder – wenn es ganz diffizil werden soll – in Tabakhersteller / Tabakarten. Somit filtern wir die Clan und R&M Raucher. Wer es mag, kann dann noch in Verpackungsarten unterscheiden: Runddosen flach/schmal hoch / groß hoch, Quadratdose, Rechteckdose, Pouch, Papiertüte, fehlt noch eine? Und auch die Verpackungsgröße kann ein weiteres, interessantes Argument sein. Somit hätten wir xhochn Möglichkeiten für weitere Analysen, deren Anzahl begrenzt wäre nur durch unsere Fähigkeiten zur Definition. Am besten installieren wir ein Projektteam. (MS Project required)

        Zu Deiner harten Quizfrage:

        oder man versammelt die 500000 (z.B. im Negev, in der Atacama, Namib, Gobi oder auf dem Chott el Djerid), teilt sie in Gruppen nach Brands auf und zählt dann zur Probe noch einmal durch, somit filtern wir die Clan und R&M Raucher ebenfalls.

        Wer die Formeln kontrollieren will, nutze außer VisiCalc, SuperCalc, Multiplan, Lotus 1-2-3 oder Excel auch die HP12C oder HP35S Rechner. Mein HP12C mit umgekehrter polnischer Notation (ist das noch EU-politisch korrekt?) stammt aus dem Jahre 1981 und ohne ihn (und mein Old Boy) gehe ich nie aus dem Haus.

        • Karl Hirsch sagt:

          Lieber Bodo,

          die Abarbeitung dieses Themas ist deutsche Gründlichkeit in ihrer ureigensten Form.
          Trotzdem sehe ich es auch als folgendermaßen überlegbar: Die Clan und RuM Raucher sind, wie die Wasserpfeifengurgler keine echten Pfeifenraucher. Sie sind bestenfalls das „plus C“ des unbestimmten Integrals. Wenn ich als Tabakproduzent der besseren Sorten die Zahl potentieller Kundschaft in die Geschäftskalkulation einbeziehe, kann ich das „plus C“ getrost ausklammern, oder nicht?
          Im Übrigen Respekt für das Einstecken eines alten TI mit seiner polnischen Notation. Wenn man von Hand Zahlen untereinanderschreibt und dann addiert, macht man eigentlich das gleiche.
          Den Schlüssel zu einem Rechenzentrum mit der letzten funktionsfähigen 360er IBM hast Du nicht zufällig in der anderen Tasche?

          • nach einer erfrischenden, kurzen Radlfahrt schaukele ich nun auf dem heimischen See. Der Tee ist fertig und ich habe Zeit, ein wenig über Deine Einlassungen zu denken. Ja, ein Gedanke, der diskussionswürdig ist. Allerdings kann es für Tabakhersteller sinnvoller sein, statt das +C auszuklammern, es in einen bestimmten Integral aufzunehmen und die Integralgrenzen dadurch aufzuheben. Der Zahlenwert ist dann so zweifelsfrei, dass die Produzenten die Möglichkeit haben, auf die Clan/ R&M Liebhaber durch

            a) gezielte Produktentwicklung
            b) Überzeugungsprozesse (Marketing, Produkt Management [Preispolitik])
            c) gezielte Verleumdungskampagnen – heute Facke Nus genannt

            einzuwirken. Als strategisches Ziel könnte die Bereinigung des Clan/R&M Marktes erklärt werden, sofern überhaupt erstrebenswert. Bedenkt man aber die durchaus positiven Wechselwirksamkeitssoptionen von Nischen, so wäre die Clan/R&M Nische förderlich für die eindeutige Produktseparationsgrenze und deren marktgerechtes Aufzeigen.
            Ich bin aber überzeugt, dass die überragende Anzahl der Pfeifentabakraucher an dem Thema schlichtweg nicht interessiert ist.
            Zur Erinnerung: wir haben uns darüber ausgetauscht, weil Rainer in der Tat in der Schule nicht aufgepasst hat, wie von Dir bereits richtig festgestellt. qed!!!!!!

            Im übrigen benutze ich keinen TI, sondern den HP12C, der nicht nur addiert (das mach ich immer noch im Kopf), sondern auch dividiert und multipliziert. Und ja, /360 bis zur /390 und auch die AS400 (jetzt IBM Power) sind mir geläufig, ebenso die damals wundervollen DEC MicoVaxen. Es gibt in Aschheim-Dornach bei München, dem durch Wirecard mittlerweilen unrühmlichen Standort, in der ehemals größten Bankenrechenzentrale der guten alten BRD, eine unglaubliches, nicht öffentliches, (Lager-) Museum für alle mögliche Hardware von IBM, Siemens, Fujitsu, DEC, NCR, Olivetti und Nixdorf. So manches Mal wandere ich durch diese- für Ur-ITler mit der Gnade der frühen Geburt – heiligen Hallen. Und dort steht auch einer der ersten Apple // (mit CPM + RAMEX Karte), der 1978 den Weg nach Europa gefunden hatte, ein feines, kurioses Mitbringsel aus Cupertino.
            Das alles habe ich nicht in der „anderen“ Tasche, wie Du spekulierst, aber im Zugriff, sofern gewollt.

            Die 1970/80er Jahre waren gewissermassen eine IT-Piratenzeit und der Pirat Kake passt genau in diese Stimmung, die entsteht, wenn ich in solche Erinnerungen falle.

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