Robert Plant | Crazy Fire

Das mit Soloprojekten von Bandmitgliedern einstmals großer Acts hat so seine Krux, meistens jedenfalls. Sieht man von Künstlern wie Mark Knopfler, David Gilmore, Robbie Williams, Peter Gabriel oder allenfalls noch Sting (dieser bis vor wenigen Jahren), einmal ab, bleibt kaum jemand, der erwähnenwert ist. Der einstmalige Led Zeppelin Frontmann Robert Plant gehört zu den Ausnahmen. Seit seiner ersten Soloveröffentlichung im Jahre 1982 (Pictures at Eleven) hat er bisher sieben respektable Alben und ein weiteres sensationelles mit Alison Krauss im Jahre 2007 veröffentlicht.

Anders als sein ehemaliger Mitspieler Jimmy Page, dem außer ständigen Remakes der alten Led Zeppelin CDs nichts mehr eingefallen ist und der nur musikalische Langeweile verbreitet, hat Robert Plant seit langem einen unverkennbaren Stil gefunden, dessen Quellen in allen erdenklichen Musikrichtungen zu finden sind. Der geneigte Hörer muß nur einmal in das Project „Ambiances du Sahara – Desert Blues“ hineinhören.

In diesem Monat ist das neueste Plant Werk herausgekommen, Crazy Fire. Mir gefällt es so gut, dass es als Album des Monats geeignet erscheint, um den zu erwartenden grauen November ein wenig zu „erleuchten“.  Ein gelegentliches Echo von Hörerseite würde mich freuen.



Album vollständig und unbegrenzt anhören:

  • Audio CD (13. Oktober 2017)
  • Label: Nonesuch (Warner)
  • ASIN: B074QD4L7P für CD – ca. 17€
  • ASIN: B074QC6S5N für Vinyl – ca. 27€

 



Das alles gehört ins „Plattenregal“

Bodo Falkenried

exemplarischer Niederrheiner, seit über 55 Jahren in München daheim, genauso lang Pfeifen- und Tabaksammler, versessen auf Musik, Literatur und andere Künste. Unternehmer, Segler, Reisender [..unser Mann in Asien]. Intensiver Marktgeher, immer an Feuer & Herd, sofern in der Nähe.  

5 Antworten

  1. Manfred Postlmair sagt:

    Hallo Bodo!

    Hab mal kurz reingehört – gefällt mir nicht schlecht. Das ganze klingt ein wenig so, wie wenn Led Zeppelin gemeinsam alt geworden wären. Gut gefällt mir vor allem dass Robert Plant seinen eigentlich Vokalstil beibehalten hat, ohne verzweifelt zu versuchen an die Performance vor 40 Jahren heranzukommen. Bei Vokalisten, die in die Jahre kommen, ist es das leidige Problem: Man kann sich die fly-fingers am Piano oder auf den Saiten bis ins hohe Alter bewahren – aber die Stimmbänder nicht! (Das dürfte Whitney Houston nebst anderem das Leben gekostet haben) Besonders bei leisen Passagen ist das einschmeichelnde und etwas verführerisch klingende seiner „jungen Stimme“ nun einer nachdenklichen Brüchigkeit gewichen – das hat schon etwas. Ansonsten grungt es gehörig und bei „Bluebirds over the Mountain“ hätte man Chrissie Hynde ruhig etwas mehr noch vorne holen können…..aber das ist Geschmackssache….. Alles in Allem eine gute Platte, aber das Duett mit Alison Krauss hat mir besser gefallen.

    Manfred Ernst

    P.S. Mein Favorit im Moment ist die neue von Dee Dee Bridgewater „Memphis…yes I’m ready“ – eine Jazzlady, die allen zeigt dass sie auch R&B im Blut hat! – unbedingt reinhören!

    • Servus Ernst, mir gefällt die Alison Krauss ebenfalls, aber das ist eine andere Musik. Für mich macht die Wandlungsfähigkeit von Robert Plant den Reiz aus und das er trotz der interessanten, verschiedenen Stile immer eindeutig erkennbar ist. Die Begleitmusiker seiner Sensational Space Shifters sind erstklassig. Übrigens auch mit eigener CD.

    • Dee Dee Bridgewater „sammle“ ich seit 1975, es fehlt mir lediglich das erste Album „Afro Blue“ von 1974, auf dem Motohiko Ino trommelt (immerhin vor 46 Jahren !), den ich mit seinem letzten Album unter „Album des Monats“ vorgestellt habe. Memphis ist ein tolle Scheibe. Wenn Du so etwas magst, dann höre mal auch Beverly Knight – Soulsville – an, eine Londoner Sängerin, die ich demnächst vorstellen werde.

  2. Hans Rucker sagt:

    Hallo Bodo, Silberrückenrock at its best, Robert Plant wird mit den Jahren immer besser, danke für die Vorstellung.

    • Servus Hans, das hier habe ich mir vor einiger Zeit aus einem Artikel notiert, weiß nicht mehr wo, aber der Autor beschreibt es so treffend: [Zitat] “ …Jimmy Page lebt von ihrer (Led Zeppelin) Geschichte, Robert Plant lebt in der Gegenwart. Es gibt nichts mehr zu sagen. Dass er Led Zeppelin als Band von gestern abtut und sich über seinen Gitarristen amüsiert, der, statt Musik zu machen, nur noch Masterbänder abstaubt, ist zwar ungerecht. Man kann ihn aber, wenn man ihn so singen sieht, verstehen.“[Zitat Ende]

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