SPCSC | 2. Pfeifenausstellung in Singapore

Wie so oft berichtet, besteht eine enge Verbundenheit mit dem SPCSC – dem Singapore Pipe & Cigar Smokers Club. Im jetzt ruhenden Forum Pfeifen und mehr haben wir zahlreiche Artikel über diese Liaison veröffentlicht. Zum Gründer und dem „Heart & Soul“ des Clubs, Dr. Michael Loh, besteht eine fast 20 jährige, enge Freundschaft und noch heute treffen wir uns einige Male im Jahr in Singapore. Die bisherigen samstäglichen Zusammenkünfte der zahlreichen Clubmitglieder sind zwischenzeitlich legendär und werden durch zahlreiche Lunch- oder Dinnerveranstaltungen und gemeinsame Besuche in Zigarren- und Whisky Bars abgerundet. Erfreulicherweise haben einige Mitglieder von PUM und Pfeifenblog in den vergangenen Jahren dem SPCSC Besuche abgestattet.

Volle Besetzung: Der Singapore Pipe & Cigar Smokers Club, eine wichtige soziale Institution, ohne Nachwuchsprobleme und mit ständigem Neuzugang von Mitgliedern.

Das Interesse an Pfeifen aus Europa ist sehr groß. Und wer vermutet, Singapore sei eine Brachlandschaft, was Tabak betrifft, der irrt. Denn die Clubmitglieder bestellen regelmäßig Tabak aus aller Welt. Und da viele Mitglieder beruflich, geschäftlich oder in der Freizeit nach Übersee reisen, ist die Versorgungslage gut. So unterscheidet sich denn auch das Sortiment keineswegs von unserem. Besonders beliebt sind die HU-Tabake und Balkan, Epikur und Diablo Nero von Pfeifen Huber. McClelland, Cornel & Diehl, Gawith, Dunhill, MacBaren und die STG Tabake sind gängig im Club vorzufinden. Eine große Leidenschaft und das damit verbundene Wissen gibt es für Whisky, Rum und andere Geiststärker und die vielen Clubs, Bars und Lounges, in denen auch geraucht werden darf, sind die geeigneten Genußtempel in Singapore. Einem Stadtstaat, in dem ansonsten ein rigoroses Rauchverbot gilt.

Ab sofort gilt in Singapore für Personen unter 20 Jahren, daß sie sich nur noch mit aufgesetzter Gasmaske in der Nähe von Rauchern aufhalten dürfen.

Die Erste im November 2011

Der SPCSC hat die 1. Singapore Pipe Show im Jahre 2011 veranstaltet. Pfeifensammler wie Jörg Wittkamp, Heinz Schwarzkopf und ich hatten Gelegenheit, neben anderen eine Auswahl ihrer Exponate auszustellen. Ein interessantes Rahmenprogramm und ausgezeichnete Verpflegung ermöglichten einen wundervollen Tag unter Gleichgesinnten, der allen in Erinnerung geblieben ist.

Ein ehemaliges Offizierskasino mit Küstenblick bot 2011 ein ansprechendes Ambiente.

Und nun: Oktober 2017

Zwei Jahre hat das Organisationsteam um Dr. Mike Loh, Avril Gun und Landrick Tan benötigt, um die 2. Singapore Pipe Exhibition am 7. Oktober 2017 vorzubereiten. Die Schwierigkeit bestand vor allem darin, eine geeignete Lokalität zu finden. Denn die meisten Anbieter winkten ab, wenn sie „Tabak & Zigarren hörten. So ist das nun mal in einer weitgehend globalisierten Welt, in der Gleichmacherei und weitführende Angleichung zum Primat geworden sind.

Die Organisatoren waren dann auch sehr froh, mit dem am Marina South Pier vertäuten Steword Riverboat einen außergewöhnlichen Ort für die Pfeifenausstellung gefunden zu haben. Und die internationalen Aussteller und VIP-Gäste konnten sich sehen lassen: Kyozanuro Tsuge, Präsident der Tsuge Pipe Company und Barnabas Suzuki, Vice President of the Comité International of Pipesmokers Clubs, beide aus Japan, Carlos P. Fuente Jr, Präsident des renommierten Zigarrenherstellers Arturo Fuente aus der Dominikanischen Republik. Die Pfeifenmacher Lee von Erck aus den USA, Li Zhesong aus China und Jerry Zenn aus Taiwan, Satoshi Kosaka aus Japan,  Peter Hemmer (Foundation Pipes, Rom), Maurizio Fraternale von Ser Jacobo aus Italien, Charly Brown von Tabac101, sowie einer der Sponsoren, die Grande Vida Cigars aus Singapore und die deutschen Sammler Jörg Wittkamp, Heinz Schwarzkopf und Bodo Falkenried. Allein die drei Letztgenannten legten den über 100 geladenen, sachverständigen Gästen Exponate in einem schwindelerregendem Wert vor: zum Betrachten, aber auch zum (sorgfältigen) Anfassen.

Die Location

Unterdeck mit Aussenbereich, ideal für den Lunch der Ausstellungsgäste

Die Ausstellung im Zwischendeck

…. aufmerksame Zuhörer bei der Eröffnungsrede ….

Dieses Foto birgt eine gewisse Tragik: Pfeifenfreund Daniel Yeo verstarb nur wenige Wochen nach unserem Fest überraschend und viel zu früh an einem Herzversagen. Er war mit Mitglied im SPCSC von Anbeginn an.

Maurizio Fraternale, Ser Jacobo aus Italien, weiter oben im Bild Tsuge

Pretiosen von Jörg Wittkamp, aus seiner außergewöhnlichen Sammlung: darunter Bo Nordh, Jess Chonowitsch, Jörn Mikke, Björn of Sweden, Lars Ivarsson und andere Ausnahmepfeifen mehr.

Pfeifenmacher Satoshi Kosaka aus Jaan

Erstaunliche Pfeifen aus China und Taiwan

… aus einer Sammlung aus München ……

Charly Brown, Inhaber von Tabac101, Singapore

Charly Browns Shop in bester Lage in Singapores Orchard Road bietet zunehmend eine große Auswahl von europäischen Pfeifen, darunter Castello.

Grande Vida aus Singapore, bekannt für eine große Auswahl an Zigarren und Accessoirs und einer der Sponsoren der Veranstaltung

Eine wichtige Zeremonie in Singapore, die nur wenigen Auserwählten zuteil wird: die Ernennung zum „Uncle“, eine respektvolle Bezeichnung und Anrede. Unerlässliche Utensilien sind die namentliche ausgestellte Urkunde und der seidene Hut. Ernannt wurden in diesem Jahr Peter Hemmer und Jörg Wittkamp, Bodo Falkenried und Heinz Schwarzkopf sind bereits seit einigen Jahren „Uncles“.

Ein sichtlich erfreuter „Uncle Peter“ Hemmer, mit einer Auswahl von römischen Foundation Pfeifen.

Uncle Peter, nicht zum ersten Mal in Singapore, in anregender, natürlich italienisch geführter Unterhaltung mit Maurizio Fraternale von Ser Jacobo.

„Uncle“ Jörg Wittkamp und der Laudator, Dr. Micheal Loh

Keine „Uncles“, aber VIPs aus Japan: Kyozanuro Tsuge und Barnabas T. Suzuki mit Dr. Michael Loh

 

Pfeifen von Foundation, Rom und Peter Hemmer, München

Schnell noch einige Fotos fürs Album, bevor die schönen Stücke den Besitzer wechseln: Steffi & Peter Hemmer, München

Und nach dem Finale der gelungenen Ausstellung ging es dann auf das überdachte Oberdeck. Ein feiner Ort, um im Freundeskreis zu rauchen und zu fachsimpeln. Das kurzfristige Tropengewitter mit gigantischen Regenstürzen liess die Raucher unbeeindruckt.

Bodo Falkenried

exemplarischer Niederrheiner, seit über 55 Jahren in München daheim, genauso lang Pfeifen- und Tabaksammler, versessen auf Musik, Literatur und andere Künste. Unternehmer, Segler, Reisender [..unser Mann in Asien]. Intensiver Marktgeher, immer an Feuer & Herd, sofern in der Nähe.  

4 Antworten

  1. Lieber Bodo, vielen Dank für diesen großartigen Bericht. Mal wieder bedaure ich es sehr, nicht mitgekommen zu sein, aber einem armen Künstler ist eben maximal eine Reise nach München oder Salzburg vergönnt … aber irgendwann bin ich auch dabei ….

    • Falkenried sagt:

      Nein, Du wirst niemals dabei sein, es fehlt Dir schlichtweg der Wille. Du bist einfach mental zu stark eingekastelt in Dein Bavariae und das lähmt Deinen latenten Teilnahmewunsch.Nun gibt es aber auch moderne, gebildete, weltoffene und weltgewandte Geister aus der Münchner Runde, die soeben eine Reise nach Singapore unternommen haben und – so wie sie sich geäußert haben – rundweg begeistert waren. Sprich mal mit Peko Hamamotu.

  2. Karl Hirsch sagt:

    Ach Alexander, sprich statt mit dem Pekohama ganz einfach mit mir. Ich beruhige Dich, daß es sich ohne Singapur gar trefflich leben und Pfeife rauchen läßt. Bleib da wo Du bist, womöglich kämst Du Dir nur vor, auf dem falschen Dampfer gelandet zu sein.

    P.S.: Den fernöstlichen Bericht habe ich natürlich mit Aufmerksamkeit, Freude und besten Wünschen zu Peters Veronkelung gelesen, kann mangels völliger Unkenntnis der Dinge aber nur die Klappe halten.

    Irgendwie geht mir mein Wikingerle ab.

  3. Schwarzkopf sagt:

    Lieber Bodo,
    Ja, ein schöner Bericht über eine wirklich gelungene und schöne Veranstaltungt, danke dafür! Ich denke, jeder, der dabei gewesen ist, hat diese ganz besondere Athmosphäre gespürt. Was ich als ganz besonderes Erlebnis hierzu verbuche, ist eine wirklich innige Verbindung unserer so unterschiedlichen Kulturen. Das macht es für mich ganz einzigartig.

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